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Italien: Flower-Power im Gargano
Flower-Power im Gargano Blick auf die Bucht von Mattinata Frühling ist wohl allerorts die schönste Jahreszeit, hier aber ganz besonders: Im Gargano, dem wildromantischen Zipfel Apuliens, am Sporn des italienischen Stiefels.
Üppig wuchernde Blütenpracht mediterraner Spezies zaubern ein prächtig buntes Landschaftsbild. Einzigartig und geschützt sind die wild wuchernden Orchideen, die hier unter besonderen Bedingungen gedeihen. Ein Paradiesgarten für Botaniker und Naturfreunde!
Insgesamt 87 Orchideen-Arten finden sich am Gargano, wie Botanikerin und Orchideen-Spezialistin Angela Rossini erklärt, ein Großteil davon im Gebiet um Mattinata, dem lieblichen Küstenstädtchen unterhalb des hoch aufragenden Bergrückens des Monte Sacro. Unter kundiger Führung von Angela Rossini und ihrem Kollegen Giovanni Quitadamo unternehmen wir - eine bunte Truppe Journalisten und Reisespezialisten, eskortiert vom smarten Bürgermeister von Mattinata – eine Wanderung ins Gebiet der wilden Orchideen am Monte Sacro. Schon am Wegesrand erspähen wir die ersten Spezies, je höher wir steigen, umso variantenreichere Sorten sind anzutreffen, ein faszinierender Artenreichtum. „Die Orchideen benötigen ein besonderes Ambiente, sie leben in einer Art Symbiose mit anderen Pflanzen und würden allein oder umgepflanzt nicht gedeihen“, erklärt Angela. Klar, dass die delikaten Schönheiten unter Naturschutz stehen, sowie auch ein Großteil des Gargano samt der Foresta Umbra, dem dschungelartigen „dunklen Wald“ als Naturpark gelten. Der Aufstieg bis zum Gipfel in rund 860m Seehöhe ist doch etwas schweißtreibend, allerdings entschädigt das fantastische Panorama: Ein blütenübersätes Landschaftsbild, mit Büschen von goldfarbenem Ginster und Margeriten, meterhohen Asphodelen und dazwischen violett leuchtenden Lilien – eine Pracht!
Uraltes Kulturland
Später, wieder in Meeresnähe, fahren wir entlang an sattgrünen rot-gesprenkelten Wiesen mit Klatschmohn zum nahegelegenen Monte Saraceno, wo es die Überreste einer Siedlung und Nekropole der Daunier, dem mystischen Volk aus vorchristlicher Epoche, zu besichtigen gibt. Beiläufig am Wegesrand sind Ammoniten zu finden, was beweist, dass das Land einst unter dem Meeresspiegel lag. Als Küstenland sind der Gargano und Apulien insgesamt reich an Geschichte und Kulturdenkmälern, ebenso wie an Monumenten und Orten von religiöser und spiritueller Bedeutung. Sehenswerte Beispiele sind die mittelalterlichen Orte wie Vieste oder Monte Sant‘Angelo, ein hoch verehrter Wallfahrtsort, ebenso wie Manfredonia oder Castel del Monte, die sagenumwobene Stauferburg.
❖ Martha Steszl
Info & Tipps
★ Lage:
Der Gargano ragt als nördliches Vorgebirge Apuliens über 50 km in die Adria hinaus und wird auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet. Die Küste besteht zum Großteil aus bizarren Kalkfels-Formationen mit Grotten und zauberhaften Buchten dazwischen. Im Landesinneren erreichen die Gipfel bis zu 1000 m Höhe. Der gesamte Sporn ist 1991 zum Nationalpark erklärt worden.
★ Anreise:
Linienflüge nach Bari, ab Wien via MUC mit Air Dolomiti oder mit Alitalia via Rom; Mietauto empfehlenswert; ab Bari ist der Gargano in rund 1 ½ Std. Fahrzeit erreichbar.
★Highlights:
Monte Sacro – wunderschönes Wandergebiet mit der größten Vielfalt an wild wachsenden Orchideen (Frühjahr), Reste einer Benediktiner-Abtei am Gipfel in 860m
Monte Sant‘Angelo – bedeutende christliche Pilgerstätte, seit dem 5. Jhdt. wird hier der Erzengel Michael verehrt, die Kirche und die hübsche Altstadt stehen seit 2011 unter UNESCO-Schutz. Malerisch ist allein schon die Anfahrt mit großartigen Panorama-Ausblicken
San Giovanni Rotondo – neuzeitliches Pilgerziel, Wirkungsstätte des nunmehr heiliggesprochenen Padre Pio
Manfredonia – im Castello Svevo befindet sich das sehenswerte archäologische Nationalmuseum mit den geheimnisvollen Steinstelen der Daunier
Vieste - das malerische Küstenstädtchen gilt als Zentrum des Gargano; sehenswert ist auch das alljährliche Marienfest Anfang Mai
Castel del Monte – sagenumwobenes Kastell des Stauferkaisers Friedrich II., wegen seiner imposanten Lage auch „Krone Apuliens“ genannt
★ Hotels:
Hotel Il Porto: Hübsches 4-Sterne-Hotel in malerischer Lage oberhalb der Bucht von Mattinata www.ilportohotel.it
Baia delle Zagare: Großartiges Bungalowhotel inmitten von Pinien auf Terrassen gebettet, unterhalb der Kalkfelsen idyllische Privatbuchten – traumhaft! www.hotelbaiadellezagare.it
Conca del Faro: Neuwertiges und preiswertes B&B Bungalowhotel direkt am Strand von Mattinata www.concadelfaro.it
★ Restaurants:
Giardino Monsignore: elegantes Restaurant direkt am Strand von Mattinata, hervorragende Fischgerichte, Pasta und Pizza www.monsignore.it
Masseria Liberatore: Landgasthof mit zauberhaftem Garten, im rustikalen Ambiente werden typisch apulische Gerichte (Pasta, Meeresfrüchte u.v.a.) serviert; auch als B&B zu buchen www.masserialiberatore.it
★Allgemeine Infos
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT Wien
Tel. 01/ 505 1630
www.enit.at, www.italia.at
Destination Apulien / Gargano
www.pugliaturismo.com
www.agriturismogargano.it
www.viaggiareinpuglia.it/at/
tip-Redakteurin Martha Steszl war auf Einladung von ENIT und Comune di Mattinata in dieser bezaubernden Region Italiens unterwegs. Die Anreise Wien-Bari erfolgte mit Air Dolomiti & Lufthansa.
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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