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Botswana: Das Salz der Erde

Unendliche Weiten. Salzverkrustet. Weiß. Dazwischen sattgrüne Grasflächen so weit das Auge blickt. Fächerpalmenwälder. Und dann: Ein Löwe... Die Makgadikgadi Salzpfannen in Botswana am Rande der Kalahari-Wüste sind mit über 12.000 Quadratkilometer die größten der Welt. Noch vor 200.000 Jahren spiegelte sich hier in einem der größten Binnenseen Afrikas die gleißende Sonne. Heute ist die ausgetrocknete, teils bizarre Gegend ein Paradies für Besucher, die Ruhe und Abgeschiedenheit sowie Begegnungen mit einer Tierwelt in schönster Landschaft suchen.

In den Makgadikgadi Salzpfannen tummeln sich Löwen, Löffelhunde, Schabrackenschakale, Giraffen, Kudus, Impalas und Springböcke. Gegen Ende der Regenzeit im Mai kann man dort auch gewaltige Herden an Elefanten oder tausende Zebras beobachten. Der beste Platz dazu ist der Nxai Pan Nationalpark im nördlichen Teil des Makgadikgadi- Gebiets. In dem rund 2580 Quadratkilometer großen Park finden sich mehrere fossile Pfannen. Die größten darunter sind die die Kudiakam Pan und die Nxai Pan im Süden, die von einer Unmenge an kleineren Pfannen umgeben werden, etwa von der Kgama Pan. Vor allem die südlich gelegene Nxai Pan ist Treffpunkt der großen Herden, die in den grasreichen Ebenen äsen. Wer auf Nummer sicher gehen will, begibt sich zu einer künstlichen Wasserstelle rund zwei Kilometer nördlich des Park Gates – unter einsamen Schirmakazien wurrelt es nur so von Tieren, denn hier ist die größte Tierdichte des Parks zu finden.

Makgadikgadi bedeutet ausgedehntes lebloses Land.

Südlich des Nxai Pan Nationalparks findet man den Makgadikgadi Pans Nationalpark, der sich über 4.900 Quadratkilometer erstreckt und in dem teilweise die Ntwetwe Pan, die größte aller Salzpfannen, liegt. Der Großteils dieses Schutzgebietes besteht aus Sand, durchzogen von trockenem Busch- und Grasland. Der im Westen angrenzende Boteti River führt nach der Regenzeit manchmal ausreichend Wasser um als Labstelle für Elefanten und Zebras zu fungieren. Aber auch gemütliche Flusspferde zeigen sich vereinzelt in den Wasserpools. Bekannt ist der Makgadikgadi Pans Nationalpark vor allem auch für seine vielfältige Vogelwelt.

Aus der Vogelperspektive
Die angrenzende Sowa Pan und eine unendlich große Grasfläche bilden das insgesamt 230 Quadratkilometer große Nata Bird Sanctuary, unter anderem Lebensraum für Wasservögel wie Rosaflamingos und Pelikane, die in den regenreichen Monaten die durch den Nata River gespeisten, nordöstlichen Ausläufer der Pfanne bevölkern. Aber auch Reiher, Enten, Gänse, Kiebitze, Kormorane, Störche und Löffler können hier beobachtet werden. Neben den Brutvögeln zeigen sich im Nata Bird Sanctuary europäische, asiatische und innerafrikanische Zugvögel, wie Milane, Steppenalder oder Störche. Ganzjährig sind Strauße, Riesentrappen oder Gackeltrappen zu sehen. Insgesamt weist dieses Schutzgebiet über 160 Vogelarten auf, während sich Säugetiere nur selten zeigen. Die Region 18 Kilometer südöstlich des Ortes Nata, bekannt für die dortigen Victoria-Fälle, ist erst seit 1992 ein geschütztes Areal. Damals wurde die Nata Bird Sanctuary nach vierjähriger Vorarbeit unter Beteiligung der Kalahari Conservation Society und anderer Initiatoren eröffnet.

Eine Insel inmitten des Salzmeers
Im Südwesten und ebenfalls außerhalb des Makgadikgadi Pans Nationalpark liegt auch Kubu Island an der Sowa Pan. Diese ungewöhnliche Erhöhung in der sonst so flachen Salzpfannenwelt ist cirka einen Kilometer lang und erhebt sich etwas über 20 Meter über das Salzmeer. Die rötlichgraue Insel aus Granit, die von der Regierung Botswanas gar zum Nationalmonument erklärt wurde, ist umringt von Baobab-Bäumen, afrikanischen Kanstanien, Sterculia- und Caommiphora-Bäumen. Darunter sichtet man oft Schakale, Impalas oder Hyänen. Gelegentlich trotten Elefanten durch das Bild.

Kubu steht in Setswana für Flußpferd. Die Insel inmitten der flachen Salzpfannenwelt wird auch Lekhubu genannt. Das bedeutet soviel wie Felsgrat.

Für die in der Umgebung lebenden Buschmänner, Sans genannt, ist Kubu Island ein heiliger Ort. Die Ruhe und Einsamkeit vermittelt aber auch dem Besucher die Besonderheit dieser Stätte. Eine Nacht im Zelt unter sternenklarem Himmel ist hier ein einmaliges Erlebnis. Vor allem wenn man weiß, dass sich hier auch bis zu 1,25 hohe Steinwälle befinden, die vermutlich im 17. oder 18. Jahrhundert angelegt wurden. Warum und von wem ist ein Geheimnis.

Xtra-Wissen
Wo heute die Makgadikgadi-Salzpfannen beeindrucken, war früher ein rund 60.000km2 großer und bis zu 30m tiefer See. Da das Gewässer ohne Abfluss war, konzentrierte sich das Salz, als der See aufgrund von Klimaveränderungen und Erdverschiebungen vor rund 10.000 Jahren austrocknete. Die Salzkrusten der heutigen Pfannen sind an ihren dicksten Stellen bis zu fünf Meter tief.

Reisetipps für die Salzpfannen
Kubu Island: Hier gibt es mehrere Campsites und kleine Buschtoiletten. Wasser und Duschen sind nicht vorhanden. Wer hier bleibt, sollte Brennholz mitnehmen. Der Weg nach Kubu, etwa aus dem Süden von Letlhakane aus, ist in der Trockenzeit einfach zu befahren und sehr staubig. Um sich nicht zu verirren, empfiehlt sich ein GPS-Gerät.
Nata Bird Sanctuary: Das Reservat ist täglich von 7 bis 19 Uhr zugänglich und kann, in der Trockenzeit, mit einem normalen PKW erkundet werden. Von November bis April empfiehlt sich ein Allrad. Am Eingang zum Park findet sich ein schöner Campingplatz mit Feuerstelle, Wsser, Duschen und Toiletten. Hier kann man auch Brennholz kaufen. Lebensmittel und Getränke sollte man in Nata erwerben.
Nxai Pan Nationalpark: Die Campsite der Nxai Pan liegt in einem kleinen Wald, der speziell zur Mittagszeit für kühlenden Schatten sorgt. Dier Platz verfügt über Duschen, Toiletten und Abwaschmöglichkeiten.
Makgadikadi Pans Nationalpark: Die Khumaga Campsite ist das Hauptcamp des Parks. Es ist relativ groß und oft Treffpunkt für Elefanten. Möglichkeiten für Lagerfeuer, Wasser, Duschen und Toiletten sind vorhanden.

Botswana Tourism Board
Karl-Marx-Allee 91A
D-10243 Berlin Deutschland
www.botswanatourism.at
botswanatourism@interface-net.de

Foto: Bushways

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Janin Nachtweh

Autor/in:

Redaktion / Projektmanagement

Die gebürtige Berlinerin war seit 2006 beim Profi Reisen Verlag beschäftigt und unsere Expertin in Sachen Deutschland und USA. Janin Nachtweh hat mit Ende Juli 2015 den Profi Reisen Verlag verlassen.





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