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ITB: IPK-Studie zum chinesischen Auslandsreisemarkt
ITB Berlin veröffentlicht die aktuellen Umfrageergebnisse der World Travel Monitor-Erhebung zu den Reiseabsichten des chinesischen Auslandsreisemarktes mit erstmals wieder positivem Signal.
Die Ergebnisse der jüngsten IPK-Umfragen zeigen eine deutlich positive Tendenz: Die Reiseabsichten sind so hoch wie in keiner der in den beiden letzten Jahren durchgeführten Befragungen zu aktuellen Reiseplänen. Die steigende Bereitschaft der Chinesen, in den kommenden zwölf Monaten vermehrt ins Ausland zu reisen, lege eine solide Grundlage für eine deutliche Erholung im Jahr 2024. Diese Schlussfolgerung zieht auch die kürzlich erfolgreich abgeschlossene ITB China in Shanghai, die nach einer pandemiebedingten Pause 10.000 TeilnehmerInnen aus der chinesischen und globalen Reisebranche live in Shanghai zusammenbrachte.
Hohe Reiseabsichten für 2024
Im Vergleich zu 2019 liegen die Auslandsreisen der Chinesen weltweit weiter am stärksten zurück – eine deutliche Erholung blieb bis dato aus. Während China 2019 mit rund 70 Mio. Auslandsreisen auf Platz vier der weltweit führenden Quellmärkte lag, wurde es 2022 von vielen Märkten mit deutlich besseren Erholungsraten überholt. Bedingt durch lang andauernde und strenge Reisebeschränkungen startet die Erholung entsprechend deutlich verzögert.
Aktuelle Umfrageergebnisse von IPK zeigen nun, dass die Reisebereitschaft der Chinesen zurück ist: So gab rund die Hälfte der Befragten an, in den kommenden zwölf Monaten ins Ausland reisen zu wollen, und wenn möglich, sogar häufiger als in der Vergangenheit. Weitere 44% sagten aus, genauso häufig, eine Auslandsreise zu unternehmen wie in der Vergangenheit, und nur jeweils einstellige Prozentanteile der Befragten gaben an, weniger Reisen ins Ausland unternehmen oder gar nicht reisen zu wollen. Im Vergleich zu Befragungen in der Vergangenheit ist dies eine deutliche Tendenz zu vermehrten Auslandsreisen und stellt so ein gesteigertes Reiseinteresse am chinesischen Auslandsreisemarkt dar.
Reiseziele in Europa führen Favoritenliste an
Mit Blick auf die geplanten Reiseziele in den kommenden zwölf Monaten zeigen ChinesInnen ein großes Interesse, eine Reise nach Europa zu planen, gefolgt von Reisen innerhalb des asiatischen Kontinents. Nach wie vor geringer sind die Absichten in den nächsten zwölf Monaten, nach Amerika zu reisen - auch bedingt durch ein mangelndes Flugangebot und geopolitische Gesichtspunkte.
Innerhalb des Feriensegments liegt der Fokus für die nächsten zwölf Monate bei den chinesischen Reisenden klar im kulturellen Bereich. So gaben über 60% an, eine Rundreise im Ausland zu planen. Weitere 44% haben Interesse, ihren Urlaub in einer Stadt zu verbringen.
Zusammen mit dem ermittelten hohen Interesse, eine Reise nach Europa zu unternehmen, stehen die Chancen für eine umfassende Erholung der europäischen Kulturreiseziele sehr gut. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch auch das seit der letzten Befragung gestiegene Interesse der ChinesInnenen, in den kommenden zwölf Monaten einen Bade- oder Strandurlaub im Ausland zu unternehmen.
Einsparungen bei den Reisekosten
Bei der Betrachtung stellt sich natürlich auch die Frage, wie die vor allem pandemiebedingten Einschränkungen und starken Rückgänge der Reisen in den letzten drei Jahren das Verhalten der ChinesInnen beeinflussen werden. In den IPK-Umfragen antworteten die Befragten, dass sie künftig, Reisekosten einsparen möchten, zum einen durch Reisen in der Nebensaison, zum anderen durch eine Verkürzung der Aufenthaltsdauer. So versuchen sie, die aufgrund von Kapazitätsengpässen aktuell deutlich gestiegenen Flugpreise zu kompensieren. Ein weiteres Viertel der Befragten würde in Zukunft gerne bei der Unterkunftswahl Geld sparen.
Dennoch planen über 80% von ihnen, auf Auslandsreisen in den kommenden zwölf Monaten in Hotels zu übernachten. Aber auch andere Unterkünfte wie Ferienhäuser und Apartments konnten einen Anstieg verzeichnen. Generell liegen die Reiseausgaben der ChinesInnen im weltweiten Vergleich immer noch weit vorne und deutlich über dem globalen Durchschnitt.
Generell positive Aussichten für 2024
Sowohl die hohe Reisebereitschaft der Chinesen, auch bedingt durch einen gewissen Nachholbedarf, als auch der aktuelle, sukzessive Wegfall vieler Reisebeschränkungen oder die Wiederaufnahme der Ausstellung von Travel Visa für wichtige Destinationen stellen die Weichen für eine sukzessive Erholung des chinesischen Auslandsreisemarktes.
Gemäß der IPK-Umfragen wird sich diese positive Entwicklung des chinesischen Auslandsreisemarktes in den nächsten zwölf Monaten weiter fortsetzen, so dass die Chancen mittelfristig gut stehen, auch das Niveau von 2019 in absehbarer Zeit wieder zu erreichen. Dieser Prozess wird sich jedoch länger hinziehen als in den großen Quellmärkten Europas oder Nordamerikas. Die geopolitischen Einflüsse auf die Visavergabe und die langsamen Flugkapazitätserhöhungen, zusammen mit den hohen Preisen aufgrund des geschlossenen russischen Luftraums, werden die hohe Reiselust aus China teilweise dämpfen. (red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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