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Tarifverhandlungen: Lufthansa und Piloten einigen sich

In letzter Minute haben die AUA-Mutter Lufthansa und ihre Piloten einen erneuten Streik abgewendet und eine Lösung im Tarifkonflikt erzielt, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vor wenigen Stunden bestätigte.

Noch am Vormittag berichtete tip-online.at von den erneuten Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten, nachdem diese am Dienstagabend einen mehrtägigen Ausstand ab Mittwoch ankündigten. Die beiden Parteien hätten sich nun geeinigt; Details sollen allerdings erst in nächsten Tagen ausgehandelt werden. Ein neuerlicher mehrtägiger Streik konnte aber verhindert werden, wie die Pilotengewerkschaft bestätigte. 

Einigung im Tarifstreit

"Die angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen für diese Woche werden abgesagt", erklärte die VC nach der Verhandlung. "Wir freuen uns, dass ein Ergebnis am Verhandlungstisch erzielt werden konnte und dadurch weitere Nachteile für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen vermieden werden können", erklärte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls.

Ein umfangreiches Paket sei vereinbart worden und harre der Ausgestaltung in den kommenden Tagen. Es seien wichtige erste Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zusammenarbeit erzielt worden.

Die Verhandlungen hatten um 10.00 Uhr begonnen und standen unter hohem Zeitdruck, weil die Lufthansa im Fall eines Streiks über Flugstreichungen hätte entscheiden müssen. Dies sei sowohl für die Flugzeug- und Crew-Disposition als auch für einen zumindest minimalen Vorlauf für die Fluggäste notwendig, teilte das Unternehmen mit. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte die Drohung und die Eskalation zwar für falsch erklärt, aber dennoch ein neues Angebot unterbreitet.

Geänderte Forderungen 

Die VC änderte ihre frühere Forderung nach einem automatisierten Inflationsausgleich und forderte nun eine jährliche Tariferhöhung um 8,2% ab 2023 - zusätzlich zu einer Erhöhung in diesem Jahr um 5,5%. Die Lufthansa hat pauschale Erhöhungen der Grundvergütung von 500 EUR mit 1. September 2022 und um 400 EUR per 1. April 2023 angeboten. Das ergebe je nach bisherigem Gehalt Steigerungen zwischen 5 und 18%.

Konzernchef Carsten Spohr sagte am Vorabend, dass in Zeiten einer hohen Inflation deutliche Gehaltssteigerungen insbesondere in den unteren Gruppen angemessen und manche Einstiegsgehälter nicht mehr haltbar seien. "Wir haben unsere Mitarbeiter nicht alleingelassen in der Pandemie, und wir werden sie auch nicht alleinlassen in der Inflation."

Laut Lufthansa beliefen sich die zusammengefassten Forderungen der VC vor der Änderung auf rund 900 Mio. EUR Mehrkosten in zwei Jahren. Die Personalkosten im Cockpit würden sich so um 40% erhöhen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren. (APA / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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