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Verdi: Reaktion von Vida

Bereits am Montag hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) acht Flughäfen bestreikt, die österreichische Arbeitnehmervertretung zeigt sich solidarisch mit den streikenden Sicherheitskräften an deutschen Flughäfen. Eine kräftige Erhöhung des Stundenlohns sei für sicherheitskritische Berufsfelder laut Vida auch in Österreich notwendig.

Wie tip-online.at kürzlich berichtete, sind die Warnstreiks Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Gewerkschaft und Arbeitgeberverband wollen sich am Mittwoch und Donnerstag zu weiteren Verhandlungen treffen.  

Es handle sich nicht mehr um Warnstreiks, vielmehr versucht Verdi, überzogene und völlig unsolidarische Forderungen auf Kosten der Passagiere und zulasten der besonders krisengebeutelten Luftverkehrsbranche durchzusetzen. Diese Streiks sabotieren die weitere Erholung des Luftverkehrs", so der Konter von Verdi-Geschäftsführer Michael Engel. 

Die Vida-Sprecher kommentierten den Streikauftakt umgehen: Während die Sicherheitskräfte auf Flughäfen einen wesentlichen Beitrag leisten würden, um einen reibungsfreien und sicheren Luftverkehr zu garantieren, seien die Entlohnung sowie Arbeitsbedingungen in diesem Berufsfeld aber erschreckend schlecht. Das Statement der Vida-Sprecher wurde wiederum vom indirekt betroffenen Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften scharf kritisiert.

Sicherheitspersonal im Niedriglohnbereich

Grund für den Arbeitskampf ist, dass in den bisherigen Tarifverhandlungen keine Erhöhung der Entgelte erzielt werden konnte. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro pro Stunde sowie die Angleichung regionaler Löhne. Die Situation am Wiener Flughafen Wien sei laut Vida nicht viel besser. Das Einstiegsgehalt für Sicherheitskräfte mit einer Spezialausbildung für die Luftfahrt beträgt gerade einmal 9,94 EUR pro Stunde. Bei einer Vollzeitstelle entspreche dies laut KV 1.722 EUR brutto im Monat und liege ganz klar im Niedriglohnbereich der österreichischen Kollektivverträge. (APA/red/aviation.direct)

„Die Branche zeichnet sich durch hohe Fluktuation aus. Dies ist nicht verwunderlich, da die hohen Belastungen und die große Verantwortung im Beruf in keiner Relation zum Gehalt stehen und ein hoher Arbeitsdruck auf den Schultern der Beschäftigten lastet. Ein höherer Stundenlohn würde nicht nur gegenüber den Beschäftigten und ihrer Tätigkeit mehr Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sondern auch für ausreichend qualifiziertes Personal in der Branche sorgen“, sagt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft Vida.
„Dass die Warnstreiks Auswirkungen auf den Luftverkehr haben werden, zeigt nicht zuletzt, welche hohe Verantwortung das Luftsicherheitspersonal jeden Tag in seinem Job trägt“, so Ernst Kreissler, Vorsitzender des Vida-Ausschusses Bewachung.

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Sandra Zurek

Autor/in:

Managing Director

Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.





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