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„Tourismusindustrie muss vielfältiger werden“

So bunt die Welt und das Reisen ist - wenn es um Diversität in der Tourismusbranche geht, in Führungsetagen und bei Personalentscheidungen, überwiegt noch immer der Trend zu weißen, europäischen (männlichen) Gesichtern.

Das müsse und werde sich ändern – so die Gesprächsteilnehmerinnen zum Thema Vielseitigkeit, Gerechtigkeit und Inklusion beim ITB Kongress in Berlin. Laut Liz Ortiguera, CEO Pacific Asia Travel Association (PATA), habe die Pandemie die Ungleichheit auf der Welt sichtbar gemacht. In einigen Ländern stünden die Menschen für die vierte oder fünfte Impfung an, in anderen warteten Menschen verzweifelt noch auf die erste Spritze. „Dabei wissen wir: Niemand ist sicher, wenn nicht jeder sicher ist“, so Ortiguera.

„Um diese gravierende Impfungerechtigkeit auf der Welt zu bekämpfen, habe PATA eine Tourismus-Koalition gegründet, die helfen soll, das Problem anzugehen. „Alle Tourismusunternehmen können Anteil daran haben, die Situation zu verbessern. Hotels öffnen ihre Türen zu Quarantänezwecken, Test- und Impfstationen werden in touristischen Einrichtungen ermöglicht, Tourbusse können als mobile Testcenter umfunktioniert werden“, so die Touristikerin. „Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist. Wir müssen jetzt alle mit anfassen!“ 

Die Gesellschaft verändert sich

Ursula Petula Barzey, Digital Marketing Consultant und Chefin von Moxee Marketing, rief dazu auf, die zahlreichen ungerechten Bedingungen im Tourismus nicht länger zu tolerieren. Menschen mit anderer Hautfarbe als weiß seien dramatisch unterrepräsentiert in den höheren und Führungsebenen der Unternehmen. Reisen sei ein immens wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Und auch die Zahl der schwarzen Reisenden steigt stetig, und somit ihre wirtschaftliche Bedeutung“, so Ursula Petula Barzey: „In den nächsten 20 bis 30 Jahren wird sich das Gesellschaftsbild grundlegend geändert haben. Und wenn schon nicht die Moral dafür sorgt, schwarzen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, dann vielleicht mit dem Hinweis, dass mit Minderheiten sehr viel Geld zu verdienen ist.“ Jeder einzelne könne hinschauen und überlegen, ob er helfen kann, die Welt diverser darzustellen. „Wer uns schwarze Menschen finden will, als Personaler:in, als Werber:in, als Chef:in, der findet uns – wir sind da draußen und erreichbar!“

Der Tourismus müsse mehr Vielfalt annehmen und sicherstellen, dass alle Menschen willkommen seien, respektiert werden und faire, gleiche Chancen haben, fasste Moderatorin Rika Jean-Francois zusammen. Das umfasse gerechtere systemische Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Jobs und Gesundheitsversorgung. (ag/red)


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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