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TUI: Das Reisegeschäft belebt sich

Beim weltgrößten Touristikanbieter TUI erholt sich das Geschäft allmählich - zusätzlich stocken die Eigentümer die Finanzen für die geplante Rückzahlung der Staatshilfen deutlich auf.

In der Haupt-Sommersaison dieses Jahres buchten die Kunden laut TUI gut 5,2 Mio, Reisen, seit dem letzten Zwischenstand seien noch einmal rund 1,1 Mio. dazu gekommen. Verglichen mit dem Juli und August 2020, als das Geschäft pandemiebedingt sehr eingeschränkt war, habe es eine Verdoppelung gegeben. Insbesondere in den letzten Wochen sei ein starker Aufwärtstrend festgestellt worden. Im Rückblick auf den aussagekräftigeren Sommer 2019 vor Corona hätten die Buchungen in Deutschland und den Niederlanden schon höher gelegen.

Für den Winter 2021/2022 plant TUI nun 60 bis 80% des normalen Programms. Beliebte Ziele seien die Kanaren, das spanische Festland, Ägypten und die Kapverden. Die meisten Beschränkungen für Kurz- und Mittelstreckenziele seien aufgehoben, die Impfquoten in der EU und in Großbritannien hoch. „Daher ist in diesem Winter mit einem weiteren Anstieg der internationalen Reisen zu rechnen", schätzt TUI. Teile des Sommerprogramms wurden zusätzlich bis in den Herbst verlängert.

Langsamere Erholung der Fernstrecke erwartet

Bei den Fernzielen gehe man von einer langsameren Erholung aus. Unter anderem hatte der Konzern auch frühere Pläne, seine eigene Airline TUIfly um einige Langstrecken-Maschinen zu erweitern, auf Eis gelegt. Der umstrittene Sparkurs bei der Fluggesellschaft hatte sich zudem um den Umfang der noch benötigen, konzerneigenen Kapazitäten gedreht.

Derzeit gebe es dank der stabileren, aber oft recht kurzfristigen Buchungen einen „Anstieg der Auslastung der Flotte in den letzten zwei bis drei Wochen vor der Abreise", so TUI. Mittelfristig „sehr ermutigend" seien die bislang 1,6 Mio. Abschlüsse für den Sommer 2022. Im Schnitt lägen die Preise dabei um 15% über dem Niveau von 2019. TUI hatte erklärt, dies liege nicht an direkten Erhöhungen, sondern vor allem daran, dass sich Kunden teurere Angebote gönnten. Eine „Normalisierung" des gesamten Geschäfts erhofft man sich laut einer Präsentation vor Investoren spätestens 2023 oder 2024.

Mehr finanzieller Spielraum durch Kapitalerhöhung

Der Konzern setzt jedoch nicht allein auf steigende Einnahmen aus dem laufenden Geschäft. Er will sich - nach einer Aufstockung im Jänner über 500 Mio. EUR - jetzt über eine weitere Kapitalerhöhung mehr finanziellen Spielraum verschaffen. Neue Aktien für 1,1 Mrd. EUR sollen ausgegeben werden. Auch der russische Haupteigner Alexej Mordaschow, dessen Gruppe momentan 32% an TUI hält, will demnach mitziehen, um seine Beteiligung insgesamt konstant zu halten.

„Mit der Kapitalerhöhung kommen wir unserem Ziel, die staatlichen Kredite zügig zurückzuführen, einen großen Schritt näher", meinte Vorstandschef Fritz Joussen. Ein von der Förderbank KfW gewährtes Darlehen über 375 Mio EUR sei durch das Geld unmittelbar nicht mehr nötig, die Nutzung dieser Kreditlinie „sinkt auf null". Darüber hinaus sollen Schulden bei anderen Banken verringert werden. Eine stille Einlage und Wandelanleihe des Bundes im Wert von rund 1,2 Mrd. EUR sind von dem Schritt nicht betroffen. Zudem bleibt eine weitere KfW-Kreditlinie über etwas mehr als 3 Mrd. EUR bestehen. Insgesamt hat TUI 3,4 Mrd. EUR an flüssigen Mitteln. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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