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Personenverkehr der Zukunft: Flugtaxis

In naher Zukunft sollen bemannte Flugtaxis den Individualverkehr im städtischen Umfeld aufmischen. Einer Studie von Roland Berger zufolge ist bis 2050 für UAM mit einem Marktpotenzial 90 Mrd. USD zu rechnen - dies würde etwa 160.000 Flugtaxis entsprechen.

Urban Air Mobility (UAM), also städtische Transportsysteme im Luftraum, verfügt über ein enormes Potenzial. Details dazu hat Roland Berger in der Studie „Urban Air Mobility – USD 90 billion of potential: How to capture a share of the passenger drone“ erhoben. Was utopisch klingt, ist es längst nicht mehr. In Guangzhou werden bereits seit 2018 Demoflüge durchgeführt, in Dallas stehen demnächst Testflüge auf dem Programm und in Paris sollen ab 2024 Maschinen Menschen transportieren.

907 Mio. USD Investitionen

Schon heute gibt es mehr als 110 städtische oder regionale Projekte rund um den Globus zur Bereitstellung autonomer Lufttransportangebote. Die Hälfte davon stammt immerhin aus Europa. Startups und etablierte Unternehmen - Hersteller von Flugzeugen, Helikoptern und Fahrzeugen - entwickeln Flugtaxis und Services für unterschiedliche Bereiche. Auch die Corona-Pandemie konnte dieser Entwicklung nichts anhaben. In der ersten Hälfte 2020 summierten sich die Investitionen in Startups in dem Bereich auf 907 Millionen US-Dollar – deutlich mehr als im Gesamtjahr 2016 (ca. 40 Millionen US-Dollar). Neben der steigenden Akzeptanz dieser Technologie – beispielgebend sind Volocopter in Dubai oder Vertiports in Singapur – beschäftigen sich Regulierungsbehörden in Europa und den USA zunehmend mit dem Thema. Rechtliche Hürden könnten somit in absehbarer Zeit überwunden werden, nimmt man bei Roland Berger an.

Erste Passagierdrohnen ab 2025?

Um valide Zahlen über die künftigen Marktchancen zu generieren, wurden Daten aus 1.200 Großstädten erhoben, wodurch drei unterschiedliche Einsatzbereiche definiert werden konnten: City-Taxis mit Reichweite 15km bis 20km, Airport-Shuttles mit derselben Reichweite sowie Intercity-Jets, die im Gegensatz zum Nahverkehr Distanzen von bis zu 250 km zurücklegen können. Manfred Hader, Partner bei Roland Berger, rechnet damit, dass bereits 2025 die ersten Modelle zur Anwendung kommen werden.

„In der Folge erwarten wir einen Übergang zu einem Premium-Modell des öffentlichen Verkehrs, bei dem die UAM-Dienste den heutigen Taxidiensten immer ähnlicher werden“, so Hader weiter.

Ökosystem rund um UAM

Das angenommene Marktvolumen von 90 Mrd. USD wird nicht nur auf die Hersteller von Flugtaxis entfallen. Vielmehr gehen die Studienautoren davon aus, dass sich ein ganzes Ökosystem rund um UAM mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen entwickeln wird. „Es geht weit über das reine Flugtaxi hinaus – der Markt wächst mit der Infrastruktur, wie beispielsweise Landeplätzen, Dienstleistungen, Flight-Operations, Ticket-Vermittlung und Reparaturen“, sagt Stephan Baur, Principal bei Roland Berger. Und schon ist die Zukunft präsent.

Die komplette Studie zu „Urban Air Mobility“ ist unter www.rolandberger.com nachzulesen. (red.)


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Foto: tip

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Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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