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Afrika: Verlängerte Reisewarnung bedroht Tourismus

Die Afrikanische Sub-Sahara Tourismusindustrie wendet sich mit einem offenen Brief an die EU-Kommission und fordert eine Gutscheinlösung für stornierte Reisen. Voice4Africa macht in einem separaten Brief an Außenminister Maas auf die schweren Folgen des Reisestillstands für den Afrika-Tourismus aufmerksam.

In einem offenen Brief an die EU-Kommission sprechen sich zahlreiche afrikanische Tourismus-Stakeholder unter Führung von Colin Bell, Mitbegründer der Wilderness Safaris und Great Plains Conservation, für eine Gutscheinlösung für stornierte Reisen aus. Wichtige afrikanische Tourismus-Institutionen, darunter SATSA, das Namibian Tourism Board, Tourism Ethiopia, der Wilderness Trust und viele weitere, warnen vor den verheerenden Folgen durch das Ausbleiben des internationalen Tourismus nach Afrika. Sie warnen vor:

  • Dem hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit in ländlichen Gegenden afrikanischer Sub-Sahara Staaten
  • Steigender Armut
  • Vermehrter Wilderei bedingt durch steigende Armut und fehlende Mittel für den Tier- und Artenschutz

Zudem weisen sie auf den bedeutenden Beitrag Afrikas zum Klimaschutz hin. Viele von Afrikas Naturlandschaften zählen zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern unserer Erde. Der Schutz und Erhalt dieser Nationalparks und Reservate kostet eine beträchtliche Summe Geld, die zu 70 bis 100% aus Einnahmen durch den internationalen Tourismus gesichert werden.

Offener Brief an Außenminister Maas

In einem separaten Brief an Außenminister Heiko Maas macht Voice4Africa, die von KPRN network initiierte Taskforce, gemeinsam mit auf Afrika spezialisierten Reiseveranstaltern, darunter federführend Bush Legends und Chamäleon Reisen, auf die schweren Folgen des Reisestillstands für den Afrika-Tourismus und den Arten- und Naturschutz afrikanischer Länder während der Corona-Pandemie aufmerksam. 

Die Verlängerung der pauschalen Reisewarnung für 160 Länder außerhalb der EU bis zum 31. August habe schwere Folgen für unzählige Menschen weltweit und hierzulande, die direkt oder indirekt vom Tourismus leben - auch für uns und unsere Partner, vor allem in Afrika, schreibt Hanna Kleber Managing Director, KPRN network GmbH.

Die Partner der Taskforce fordern daher:
  • Aufhebung der pauschalisierten Reisewarnung für Länder außerhalb der EU
  • Differenzierte Reisehinweise, die die individuelle Situation der einzelnen Länder berücksichtigt

Denn die Folgen des Reisestillstands für den Tourismus in Afrika werden verheerend sein:

7,9 Mio. Jobs in Afrika bedroht

Der World Travel & Tourism Council schätzt, dass durch COVID-19 allein in Afrika 7,9 Mio. Jobs verloren gehen. Laut Statistiken versorgt einer dieser Jobs zehn weitere Familienmitglieder – 79 Mio. Menschen. Ein Sozialsystem, das diese Familien auffängt, gibt es in den wenigsten der 54 afrikanischen Staaten. Eine pauschalisierte Reisewarnung bedroht Existenzen und fördert Armut, insbesondere in Afrika.

Erhöhte Armut führt zu mehr Wilderei

Eine pauschalisierte Reisewarnung bedroht aber auch die einzigartige Schönheit der afrikanischen Tier- und Pflanzenwelt. Afrikanische Nationalparks und teils bereits vom Aussterben bedrohte Tierarten sind abhängig von den Einnahmen durch den internationalen Tourismus. Denn nur mit diesen Geldern kann der Schutz der Tiere und Naturlandschaften gewährleistet werden. Erhöhte Armut führt zu mehr Wilderei – ein Teufelskreis. (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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