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Studiosus: Schwieriges Tourismusjahr belastet Gewinn

Die Buchungsflaute in den Reisebüros sowie Klimaschutz-Debatte und Flugscham-Diskussion haben auch bei Europas führendem Studienreise-Veranstalter Spuren hinterlassen und den Gesamtumsatz im Jahr 2019 leicht geschmälert.

Für die Tourismusbranche ist 2019 alles andere als ein leichtes Jahr. Das schwierige Umfeld bekam auch Studiosus zu spüren – und konnte sich dennoch auf hohem Niveau behaupten. So konnte der Veranstalter im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von 276.650.000 EUR erzielen und liegt damit nur 1,7% unter dem Wert des Rekordjahres 2018 (281.419.000 EUR).

Insgesamt vertrauten 103.800 Gäste (Vorjahr: 105.258 Teilnehmer) ihren Urlaub dem Münchner Traditionsveranstalter an und buchten eine Reise in eines von mehr als 100 Ländern aus dem Studiosus-Programm. Das gab das Unternehmen anlässlich seiner Jahrespressekonferenz Anfang Oktober bekannt.

„Bei der gehörigen Portion Gegenwind können wir mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden sein. Unsere Studienreisen sind gefragt, denn sie verbinden Menschen verschiedener Kulturen miteinander, eröffnen neue Perspektiven auf das bereiste Land und sind so nachhaltig wie möglich gestaltet“, so Studiosus-Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch.

Nachhaltigkeit bedeutet laut Kubsch viel mehr als Klimaschutz. Klimaschutz sei wichtig und Studiosus engagiere sich darin seit vielen Jahren. Beispielsweise habe Studiosus bereits 1996 das Rail & Fly-Ticket in den Reisepreis eingeschlossen, biete seit 2007 die freiwillige Flugkompensation durch Spenden an ein Klimaschutzprojekt der Studiosus Foundation e. V. an und stelle seit 2012 alle Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten in den Zielgebieten klimaneutral.

Kubsch plädiert aber nachdrücklich dafür, den Menschen und seine Rechte im Kontext seiner natürlichen Lebensbedingungen wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Hierbei gehe es unter anderem um faire Arbeitsbedingungen, Kindesschutz, Gleichbehandlung und Landrechtrechtsfragen der einheimischen Bevölkerung. Themenfelder, die Studiosus ebenso im Fokus habe, unter anderem durch die von ihm 2012 mitbegründete Multi-Stakeholder-Initiative „Roundtable Human Rights in Tourism“.

Plus für arabische Welt und Israel 

Von Marokko über Ägypten bis Jordanien: Besonders stark gefragt waren bei Studiosus in der Urlaubssaison 2019 Reisen in die arabische Welt. So konnte sich Ägypten beispielsweise über ein Plus von 66% freuen und die Jordanien-Nachfrage wuchs um 101%. Nahezu gleiches Bild in Israel, das um 54% zulegte. In Europa waren Frankreich, Griechenland und – mit einem Plus von 38%– Russland beliebte Reiseziele.

Weniger stark gefragt waren Reisen nach Italien, Spanien und Portugal. Auch Großbritannien verlor in der Gunst der Studiosus-Gäste und musste infolge der nicht enden wollenden Brexit-Debatte ein Minus von 15% hinnehmen. Aus den negativen Schlagzeilen heraus und auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist hingegen die Türkei – auf niedrigem absoluten Niveau.

Armenien und Georgien gefragt wie nie 

Als Shooting-Star präsentierte sich die Südkaukasus-Region mit den Ländern Armenien und Georgien und einem Plus von 84%. In der Ferne zog es die Studiosus-Gäste zudem nach China, Japan und Südamerika. Auch die Länder der Seidenstraße waren gefragt und legten ebenfalls zweistellig zu. Die Nachfrage nach Sri Lanka brach hingegen infolge der Terroranschläge von April 2019 ein und lag mehr als 40% unter dem Vorjahr. Auch Reisen nach Südafrika waren weniger stark gefragt. Hier rechnet Studiosus in der kommenden Saison aber mit einer Trendwende. Der Grund: Die Preise sinken aufgrund günstiger Wechselkurse um 6%. (red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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