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D-A-CH- fordert von Lufthansa Einigung

Der Streit um den von Lufthansa geplanten Zuschlag von 16 EUR für GDS-Buchungen – die sogenannte Distribution Cost Charge (DCC) – bleibt für den Reisevertrieb ungelöst.

Daher fordert der gemeinsame Flug-Ausschuss der drei Branchenverbände Deutscher ReiseVerband (DRV), Österreichischer ReiseVerband (ÖRV) und Schweizer Reise-Verband (SRV) die Lufthansa Group und die GDS-Betreiber auf, gemeinsam eine Lösung für ihre Kosten- und Entgeltstruktur finden. Es sei ein Problem zwischen diesen beiden Vertragspartnern – und dieses dürfe nicht auf dem Rücken Dritter, nämlich der Reisebüros und ihrer Kunden, ausgetragen werden.

Die Vertreter des sogenannten D-A-CH-Flugausschusses sehen die Airlinegruppe und die Globalen Distributionssysteme (GDS) unter Zugzwang, für die Branche eine akzeptable Lösung zu finden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der drei Verbände.

Gefordert sei ein konstruktiver Dialog zwischen diesen beiden Parteien und nicht eine Auseinandersetzung zu Lasten des Fremdvertriebs. Auf Seiten der Reisebüros gebe es optimal funktionierende Branchenlösungen, die GDS seien weltweit akzeptierte und höchst entwickelte Systeme und die Prozesse zwischen Firmenkunden und Travel Management Companies seien zur Zufriedenheit der Beteiligten bestens eingeführt, heißt es weiter.

Mehrkosten für Kunden und Reisebüros

 

„Der jetzige Streit um die Distributionskosten und damit der DCC-Gebühr führt einerseits bei Kunden zu enormen Mehrkosten, da es eine einseitige Preiserhöhung ausschließlich für GDS-Buchungen darstellt. Für den Kunden wird es also definitiv teurer. Wer den Aufschlag vermeiden will, verzichtet auf Transparenz und den Wettbewerbsvergleich, da Kunden gezielt auf direkte Buchungskanäle des LH-Konzerns gelenkt werden sollen. Dort gibt es keine neutrale Darstellung aller Angebote des Marktes“, kritisieren die Verbände wörtlich.

Andererseits werde der Fremdvertrieb im Wettbewerb benachteiligt und solle ohne Not kostenintensive Lösungen entwickeln, obwohl gut funktionierende Systeme etabliert sein. Diese Wettbewerbsbenachteiligung sei für den Vertrieb nicht hinnehmbar. Die unzureichende technische Lösung des LHGroup-agent.com mit fehlenden Funktionalitäten verschärfe zudem das Problem zusätzlich. Die Airline räume dabei in der Branche inzwischen ein, dass dieses Portal keine wirkliche Alternative darstelle, heißt es weiter

Thema Kundendaten

Nach Überzeugung des D-A-CH-Flugausschusses spiele hierbei nicht nur das Thema der Distributionskosten eine Rolle – vielmehr gehe es der Lufthansa um die Gewinnung von Kundendaten und die ausschließliche Hoheit über diese Informationen.

„Die damit einhergehende Forcierung von Direktanbindungen ist kostspielig und ineffizient und gibt der Airline den voll umfänglichen und alleinigen Zugriff auf die Buchung (PNR: Passenger Name Record). Da solche Direktanbindungen außerhalb des Abrechnungssystems BSP (Billing and Settlement Plan) des internationalen Luftfahrtverbandes IATA abgewickelt werden, ist unklar, welche Zahlungsfristen dafür gelten sollen. Damit verursacht die geplante Einführung der DCC nach Einschätzung des D-A-CH-Ausschusses viele ungelöste Probleme“, schreiben die Mitglieder des Flugausschusses.

(red)


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