22. Sep. 2008, 07:39 | news | reisebüro

Alitalia: Sonderverwalter sucht nach Interessenten

Der Sonderverwalter der bankrotten Alitalia, Augusto Fantozzi, will nach alternativen Plänen zum Verkauf der Airline suchen.

Morgen, Dienstag, wird in drei italienischen Tageszeitungen und in einem internationalen Wirtschaftsblatt eine Aufforderung veröffentlicht, bis 30. September 2008 Interessenserklärungen für die Alitalia, oder Teile der Gesellschaft einzureichen. Die Aufforderung soll auch auf der Alitalia-Webseite veröffentlicht werden.

Inzwischen signalisieren die Gewerkschaften Dialogbereitschaft. Italiens stärkster Gewerkschaftsverband CGIL, der mit seiner ablehnenden Haltung zum Übernahme- und Rettungsplan der italienischen Investorengruppe CAI die Verhandlungen zum Scheitern geführt hatte, erklärte sich bereit für die Wiederaufnahme des Dialogs unter der Leitung Fantozzis.

Der Fluglinie selbst droht inzwischen das Aus. Ihr "in fünf oder sechs Tagen" die Fluglizenz entzogen werden, warnte Verkehrsminister Altero Matteoli, der den Verkauf der Fluggesellschaft an die CAI als einzige Lösung zur Rettung der Airline sieht. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat schon vergangenen Samstag erklärt, dass es keine Alternative zum Bankrott der Fluggesellschaft Alitalia gebe.

Vergangenen Donnerstag waren die Gespräche über die Aufspaltung von Alitalia wegen des Widerstands der Gewerkschaften geplatzt. Nach dem Plan sollten 16 italienische Investoren über das eigens gegründete Konsortium CAI insgesamt rund eine Milliarde EUR in die gesunden Teile des Unternehmens investieren und diese mit dem kleineren Konkurrenten Air One zusammenführen. Die Arbeitnehmervertreter sperrten sich jedoch bis zuletzt mehrheitlich gegen den Plan, der mindestens 3.000 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz gekostet hätte. Die Investoren zogen ihr Angebot daraufhin zurück. (red/ag)

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Autor/in:

Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.