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Deutsche Tourismusstudie: 2023 könnte Rekord-Reisejahr werden
Trotz Inflation und hoher Energiepreise könnte 2023 zu einem Rekord-Reisejahr der Deutschen werden. So hätten bereits jetzt 60% der Befragten eine mindestens fünftägige Urlaubsreise geplant.
Laut der heute veröffentlichten Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen dürfte die Reisefrequenz 2023 mindestens auf dem Vor-Corona-Niveau liegen - wenn nicht sogar darüber. Für die Untersuchung befragte das Institut GfK im Dezember 2022 und Jänner 2023 3000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 74 Jahren. Auch nach jüngsten Daten des Analysehauses TDA ist die Reiselust der Menschen in Deutschland groß. Demnach war der Dezember 2022 ein außergewöhnlich starker Buchungsmonat bei Reisebüros und klassischen Online-Reiseportalen. Die Sommersaison 2023 weist insgesamt inzwischen zum Vorjahr ein Umsatzplus von 44% auf, der Rückstand zum Vor-Corona-Sommer 2019 schmelze weiter ab. Die Wintersaison 2022/23 habe 85% ihres Vor-Corona-Niveaus bereits erreicht.
Reiseziele: Verlierer Österreich
Bei den Reisezielen gibt es der BAT-Studie zufolge im Vergleich zu den von Corona-Beschränkungen geprägten Vorjahren einige Verschiebungen. Deutschland bleibe zwar mit Abstand das beliebteste Ferienland - so wollten 28% der Reisewilligen zwischen den heimischen Küsten und Bergen urlauben - doch verliere der hiesige Reisemarkt an Anteilen. Profitieren werden hiervon der Untersuchung zufolge die mediterranen Länder, insbesondere Spanien und Italien, "die sich bereits jetzt auf zahlreiche Gäste einstellen können". Österreich müsse dagegen aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren. Generell groß sei das Interesse an Fernreisen - sofern sie bezahlbar seien.
Deutschen bleiben länger
Der Schub bei den Urlaubsreisen zeichnete sich bereits im vergangenen Jahr ab. So haben der Umfrage zufolge 2022 insgesamt 58% der Menschen in Deutschland eine mindestens fünftägige Urlaubsreise gemacht - nach 37 beziehungsweise 49% in den Corona-Jahren 2020 und 2021. Die Bundesbürger blieben mit durchschnittlich 13 Tagen auch fast zwei Tage länger am Ferienort als im Jahr zuvor. Ein ähnlich hoher Wert sei zuletzt Anfang der 2000er Jahre erreicht worden. Der Hang zu längeren Urlauben zog sich dabei durch alle Reiseziele. So kletterte die durchschnittliche Verweildauer bei Inlandsurlauben von 8,6 auf 9,1 Tage, bei Ferien im europäischen Ausland von 12,8 auf 13,9 Tage und bei Fernreisen von 19,3 auf 21 Tage, wie es in der Studie heißt.
Und geben mehr Geld aus
Wie die Befragung außerdem zeigt, ließen sich die deutschen Urlauber ihre Ferien 2022 auch durchaus etwas kosten. Der Analyse zufolge gab jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr für seinen Haupturlaub mehr als 1350 EUR aus - 250 EUR mehr als 2021 und ein Allzeithoch. Das lag an der Aufenthaltsdauer, aber auch an steigenden Tageskosten, die 2022 im Vergleich zum Vorjahr von durchschnittlich 98 auf 106 EUR gestiegen seien. "Noch nie in der Geschichte der Tourismusanalyse - also in 39 Jahren - wurde mehr Geld fürs Verreisen ausgegeben als im letzten Jahr", sagte der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt dazu abschließend. (APA / dpa / red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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