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SpaceX bringt 4 Touristen ins All

Während sich die Tourismusbranche weltweit gegen die Corona-Pandemie stemmt, sind heute erstmals vier Weltraumtouristen ohne Begleitung professioneller Astronauten ins All gestartet. Ziel der Mission ist es, Spenden für ein Kinderkrankenhaus zu sammeln. 

Ohne die Anwesenheit eines professionellen Astronauten sind heute, Donnerstag, erstmals vier Touristen mit dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk ins All gestartet. Die Rakete vom Typ Falcon 9 hob vom Kennedy Space Center im Bundesstaat Florida ab. Die mit ihr ins All beförderte Raumkapsel fliegt weitgehend automatisch und soll für drei Tage in der Erdumlaufbahn bleiben. Rund zwölf Minuten nach dem Start löste sich die "Crew Dragon"-Raumkapsel mit den vier US-Passagieren von der zweiten Antriebsstufe der Rakete. Sie sollte sich bis zu 575 Kilometer von der Erde entfernen und damit weiter als die Internationale Raumstation ISS. Nach ihrem dreitägigen Ausflug sollen die Weltraumtouristen vor der Küste Floridas landen.

Privatcharter Inspiration 4

Der Milliardär Jared Isaacman, der den Flug gechartert hatte, sagte: „Wenige sind vor uns gestartet und viele werden folgen." SpaceX hat nicht bekanntgegeben, wieviel Geld der 38-Jährige für den Flug zahlte - der Preis dürfte jedoch im zweistelligen Millionenbereich liegen. Mit ihm sind drei weitere Passagiere an Bord der „Inspiration4" getauften Mission. Seine drei Mitreisenden wurden im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt und dabei für eine Netflix-Dokumentation begleitet. Die 29-jährige Hayley Arceneaux fliegt, nachdem sie als Kind eine Krebserkrankung überlebt hatte, als bisher jüngste US-Amerikanerin in der Erdumlaufbahn. Der 42-jährige Chris Sembroski ist ein Veteran der US-Luftwaffe und die 51-jährige Sian Proctor eine Geowissenschaftlerin, die 2009 beinahe als Nasa-Astronautin ausgewählt worden war.

Ukulele und Hopfen für Weltraumbier an Bord

Ein Ziel der Mission ist es, Spenden in Höhe von umgerechnet rund 170 Millionen Euro für das St. Jude's Kinderkrankenhaus zu sammeln. Arceneaux war als Kind in der Einrichtung im US-Bundesstaat Tennessee behandelt worden und arbeitet dort mittlerweile als Arzthelferin. Die Passagiere nahmen verschiedene Gegenstände wie eine Ukulele und Hopfen zum Brauen von Weltraumbier mit, die später versteigert werden sollen.

„Der Start von #Inspiration4 erinnert uns daran, was wir erreichen können, wenn wir mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten", schrieb Nasa-Chef Bill Nelson. Das Unternehmen von Musk ist der bevorzugte Transportpartner der Nasa. Auch die frühere US-Präsidentengattin Michelle Obama beglückwünschte die Weltraumtouristen. „Sie inspirieren uns alle mit ihrem Mut, ihrer Neugierde und ihrer Leidenschaft", schrieb sie bei Twitter. „Ich denke an all die jungen Menschen, die zu dieser Crew aufschauen und dank ihnen große Träume haben werden."

Im Juli waren bereits der britische Milliardär Richard Branson und Amazon-Gründer Jeff Bezos mit ihren privaten Weltraumunternehmen Virgin Galactic und Blue Origin ins All geflogen. SpaceX hat im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa bereits zehn Astronauten zur Weltraumstation ISS gebracht, aber noch keine Weltraumtouristen befördert. Die jetzige Mission „Inspiration4" geht deutlich weiter als die Flüge von Virgin Galactic und Blue Origin, bei denen die Passagiere sich nur einige Minuten im All aufhielten. (APA/red.)


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Foto: tip

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Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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