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TUI verringert Verlust im 3. Quartal

Der Reiseveranstalter TUI konnte seinen Betriebsverlust von April bis Juni 2021 gegenüber dem Vorjahr fast halbieren. Konzernchef Joussen zeigt sich auf Grund dieses Ergebnisses zuversichtlich: "Das Geschäft kommt zurück".

Der Reisekonzern TUI schreibt wegen der nur langsam gelockerten Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie zwar weiterhin Verlust, allerdings war dieser im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal mit 748 Mio. EUR nur noch etwa halb so hoch wie auf dem Höhepunkt der Coronakrise vor einem Jahr.

Konzernchef Fritz Joussen zeigte sich angesichts dieses Ergebnisses und einer "ungebrochen hohen Nachfrage nach Urlaubsreisen" bereits zuversichtlich. "Die Kundennachfrage und Buchungsdynamik sind ungebrochen hoch, sobald staatliche Reise-Einschränkungen zurückgenommen werden", erklärte Joussen. "Mit eineinhalb Millionen zusätzlichen Buchungen seit Mai und insgesamt mehr als vier Millionen Buchungen für das Sommergeschäft sind die Zahlen erfreulich." Insbesondere in Deutschland und in den kontinentaleuropäischen Märkten zeigten die aktuellen Buchungszahlen einen hohen Nachholbedarf. "Das Geschäft kommt zurück."

Von den schweren Waldbränden in der Türkei und Griechenland, die auch touristische Regionen betrafen, gebe es bisher kaum Auswirkungen auf die Buchungen.

TUI schraubt Sommerangebot zurück

Der Reiseveranstalter reduzierte allerdings die angebotene Kapazität in den Sommermonaten auf 60% des Vorkrisenprogramms aus dem Jahr 2019 von zuvor 75%. Grund dafür sei vor allem das späte Anziehen des Geschäfts mit Kunden in Großbritannien, neben Deutschland der wichtigste Markt für TUI. Das Vereinigte Königreich lockerte erst Mitte Juli die Corona-Reisebeschränkungen und damit fast zwei Monate später als die Länder in Kontinentaleuropa. Das Geschäft mit den britischen Kunden ziehe im wichtigen Sommerquartal von Juli bis September an. Aktuell hat TUI 44% der Reisen des Vorkrisenniveaus verkauft. Vier von fünf Hotels seien offen und acht Kreuzfahrtschiffe seien unterwegs.

Erstmals wieder liquide Mittel

TUI gelang es im Berichtszeitraum erstmals seit Pandemie-Beginn wieder Umsätze zu generiert. Dafür setzte der Reisekonzern auf ein "Effizienzprogramm mit strenger Kostendisziplin" sowie auf eine "beschleunigte Transformation und eine globale Neuausrichtung". Die "Transformation der TUI" beinhaltete dabei den Stellenabbau von rund 8.000 Stellen weltweit sowie eine Reduktion der Flugzeugflotte um rund 20%. So lagen die Mittelzuflüsse wieder höher als die laufenden Cash-Abflüsse und der Konzern verzeichnete einen positiven Cash-Flow vor Finanzierungstätigkeit in Höhe von rund 320 Mio. EUR. Aufgrund fortgesetzter Beschränkungen konnten Reisen nicht in allen Märkten und nicht in allen Destinationen wieder aufgenommen werden, daher erreichte der Umsatz 650 Mio. EUR und das bereinigte EBIT lag bei -670 Mio. EUR. 

Die verfügbaren Mittel beliefen sich zuletzt auf 3,1 Mrd. EUR. Die Nettoverschuldung kletterte auf gut 6,3 Mrd. EUR. TUI musste mit 4,3 Mrd. EUR staatlicher Finanzhilfe in der Coronakrise vor der Pleite bewahrt werden. Das Unternehmen konnte kürzlich mit der deutschen staatlichen KfW-Bank und mit privaten Banken die Laufzeit von Krediten über 4,7 Mrd. EUR um zwei Jahre auf 2024 verlängern. Das gebe mehr Zeit zum Schuldenabbau und für eine mögliche Kapitalerhöhung, erklärte Joussen. (APA / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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