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Studie: Reisen haben sehr hohen Stellenwert in Österreich

Die Corona-Pandemie mit all ihren Maßnahmen zeigte der Reisefreiheit – im wahrsten Sinne des Wortes – die Grenzen auf. Wie die heimische Bevölkerung die Einschränkungen in Bezug auf das Urlauben wahrnimmt und welche Erwartungen und Hoffnungen sie für das Reisejahr 2021 hegt, zeigt nun eine aktuelle Umfrage des Online Research Instituts Marketagent gemeinsam mit Lifestylehotels. 

Das Ergebnis: Die Folgen von Covid-19 schafften unter den ÖsterreicherInnen nicht nur mehr Bewusstsein für den Stellenwert von Reisen und Co., auch in Zukunft sollen diese nun mehr genossen und geschätzt werden. Mit einer völligen Rückkehr zur „Reise-Normalität“ rechnet 2021 allerdings kaum jemand. Trotzdem darf der eine oder andere Trip auch in diesem Jahr nicht fehlen. Konkrete Planungen oder Buchungen wird man jedoch eher spontan vornehmen.

Durch Covid-19 hat das Wort „Grenze“ für knapp drei Viertel der heimischen Bevölkerung (73%) eine neue Bedeutung bekommen. Die Pandemie schränkte – trotz gewisser Lockerungen und einer Entspannung der Situation in den Sommermonaten – die Reise- und Urlaubsmöglichkeiten im Corona-Jahr 2020 massiv ein. „Für acht von zehn ÖsterreicherInnen stellt das Reisen einen wichtigen Ausgleich zum stressigen Alltag dar. Daher überrascht es kaum, dass einem uneingeschränkt(er)en Reisen 2021 entgegengefiebert wird: Bei gut 90% ist die Vorfreude groß, 78% können es sogar kaum erwarten, darunter speziell Frauen sowie die unter 30-Jährigen“, beschreibt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Wie man es hierzulande in diesem Jahr mit dem Reisen hält, zeigen die Studienergebnisse im Detail.

Starke Einschränkungen 2020

Obwohl die Folgen der Pandemie in vielen Lebensbereichen zu spüren sind, war es doch das Reisen, das 2020 für die Befragten mit den meisten Beschränkungen verbunden war. 84% empfanden diese als stark, während sich in Bezug auf Privatleben (61%), Lebenszufriedenheit (48%) oder Berufsleben bzw. Ausbildung (32%) ein deutlich geringerer Anteil eingeschränkt fühlte. So mussten 23% gänzlich auf ihre geplanten Urlaube verzichten, gut ein Drittel konnte nur einen geringen Teil davon tatsächlich antreten. Bei 18% fand zumindest die Hälfte statt. Den Großteil oder alle geplanten Reisen konnte hingegen nicht einmal jede / jeder Fünfte genießen (18%). Was gut die Hälfte dabei mit besonderem Bedauern erfüllte, waren die fehlende Spontanität und die Unmöglichkeit, dorthin auf Urlaub zu fahren, wohin man eigentlich möchte. Die Maßnahmen und Einschränkungen fielen aber vor allem auch zu Lasten der Unbeschwertheit und des Gefühls von Freiheit, besonders unter den Frauen. 46% vermissten es zudem, einfach so zu reisen wie früher, als es noch selbstverständlich war.

2020 vs. 2021: Zurück zum uneingeschränkt(er)en Reisen?

Nach den Einschränkungen im vergangenen Jahr blicken die ÖsterreicherInnen der Urlaubssaison 2021 durchaus hoffnungsvoll entgegen. „Es tut gut zu sehen, dass die Sehnsucht nach Urlaub, und vor allem einem Hotelaufenthalt sehr groß ist. Wir decken mit unseren Member Hotels die Erwartungen nach Erholung / Wellness, Badeurlaub sowie Aktiv-Urlaub sehr gut ab und freuen uns darauf, wenn unsere Hoteliers wieder Gastgeber sein dürfen.“, hält der Co-Gründer der Lifestylehotels.net Hardy Egger fest.

Damit einher gehen bei einem Drittel der Befragten hohe Erwartungen an das Reisen in diesem Jahr (36%). Im Vergleich zum Vorjahr wünschen sich knapp sieben von zehn heuer häufiger auf Reisen zu gehen und verpasste Gelegenheiten nachzuholen, 23% möchten etwa gleich häufig urlauben. Zu diesem Zweck ist das Reisebudget auch bei gut der Hälfte höher als 2020, vor allem unter den Männern wollen knapp sechs von zehn in diesem Jahr mehr Geld für einen schönen Urlaub ausgeben. Bei 40% ändert sich diesbezüglich nichts. 57% hoffen außerdem darauf, 2021 wieder dorthin auf Urlaub fahren zu können, wohin man möchte. Dabei auch spontan zu sein, können 55% kaum erwarten. Knapp die Hälfte fiebert der Unbeschwertheit und dem Gefühl der Freiheit beim Reisen entgegen, 44% Sonne, Strand und Meer. Vor allem die Frauen blicken letzteren Aspekten voller Vorfreude entgegen.

Doch Corona könnte weitaus größere Auswirkungen auf die Urlaubsgestaltung haben. „Für das Jahr 2021 werden als Folge der Pandemie einige Trends im Reiseverhalten erwartet: Je mehr als die Hälfte der Befragten rechnet mit einem größeren Augenmerk auf Sicherheit und Hygiene (55%) und mehr Buchungen von Hotels, die flexible Stornierungen erlauben (52%). Ein Drittel sagt ein steigendes Interesse an kleineren, individuellen Pensionen und Hotels voraus. Doch auch bewussteres Reisen und Genießen des Urlaubs könnte sich laut über 50% der befragten zum Trend entwickeln“, beschreibt Marketagent-Marketingleiterin Lisa Patek. Covid-19 führte insgesamt bei drei Viertel der Befragten dazu, dass Reisen nicht mehr als selbstverständlich verstanden und die Möglichkeit mehr geschätzt wird. Sieben von zehn möchten daher in Zukunft ihre Urlaube noch bewusster genießen und sich mehr gönnen.

Top 5 erwartete Trends beim Reiseverhalten 2021

  • Größeres Augenmerk auf Sicherheit und Hygiene 54,8%
  • Bewussteres Reisen/ Reisen wird wieder mehr genossen 53,1%
  • Mehr Buchungen von Hotels, die flexiblere Stornierungen erlauben 52,3%
  • Steigendes Interesse an kleineren, individuellen Pensionen, Hotels 33,1%
  • Höheres Augenmerk auf Nachhaltigkeit 28,7%

Die Befragten bleiben trotzdem weitgehend realistisch: Weniger als ein Zehntel erwartet, dass Reisen 2021 wieder (fast) in der Form möglich sein wird wie vor Corona. Dass es zumindest teilweise so werden könnte, vermuten 31%. 60% machen sich indes lieber noch keine Illusionen und rechnen kaum damit, 2021 schon wieder zur Reise-Normalität zurückzukehren.

Ein Ausblick auf die Urlaubsplanung

Doch welche konkreten Urlaubspläne für das aktuelle Jahr schmieden die ÖsterreicherInnen derzeit? Grundsätzlich möchte das Gros der heimischen Bevölkerung auch in diesem Jahr verreisen (97%). 56% können sich vorstellen, einen Wellness-Urlaub zu unternehmen, gut 50% einen Badeurlaub bzw. Urlaub am Meer. Auf einen Aktiv-, Wander- oder Sport-Urlaub (47%) sowie eine Städtereise (45%) freut sich je etwas weniger als die Hälfte der Befragten. Gut jede / jeder Dritte würde zudem zu gerne einmal wieder einen Pärchen- oder Romantik-Urlaub verbringen – durchaus auch kinderfrei (je 34%). Die Anreise soll bei 85% am liebsten per PKW stattfinden. Trotzdem bevorzugen auch 47% das Flugzeug. Der Großteil plant jedoch keine Fernreisen. Gut zwei Drittel freuen sich auf einen Heimaturlaub, 66% möchten innerhalb von Europa verreisen. Ein Drittel der Reisewilligen will vor allem Nachbarländer wie Deutschland oder Slowenien ansteuern. Der Urlaub in Österreich und Umgebung soll durchschnittlich gut eine Woche (7,7 Tage) dauern. Reisen auf andere Kontinente werden in diesem Jahr wohl eher die Ausnahme bleiben. Am häufigsten steht noch eine Asien-Reise auf dem Plan (10%).

Schwierige Planung

Komplizierter wird es in Hinblick auf die Urlaubsplanung und -buchung. Die teils unvorhersehbaren Entwicklungen in Bezug auf die Corona-Zahlen und –Maßnahmen erschweren es, vorauszuplanen und Termine in ferner Zukunft zu fixieren, was die Umfrageergebnisse verdeutlichen. Gerade bei kürzeren Reisen setzen die ÖsterreicherInnen gerne auf Spontanität. Nur zwei von zehn würden drei bis sechs Monate vor der Abreise oder noch früher zu planen beginnen. Gut ein Drittel empfindet es als ausreichend, sich ein bis zwei Monate vor dem Urlaub damit zu beschäftigen, jeder / jedem Fünften genügen gar zwei bis drei Wochen. Gut ein Zehntel ist besonders kurzentschlossen und würde den Kurztrip nur eine Woche bis wenige Tage vor der Abreise planen und organisieren.

Längeres wird längerfristig geplant

Bei längeren Urlauben setzen die Befragten dann doch auf eine etwas längere Vorlaufzeit: 45% würden zumindest drei bis über sechs Monate vor der Abreise zu planen beginnen, ein Viertel ein bis zwei Monate vorher. Ähnlich verhält es sich auch mit den Buchungen größerer Reisen: 40% wollen jedenfalls drei Monate oder noch länger vor Urlaubsantritt buchen, 27% ein bis zwei Monate vor der Abreise. 12% würden jedoch auch einen längeren Aufenthalt erst zwei bis drei Wochen vor dem Urlaubsantritt fixieren. Bei der Auswahl des Urlaubsdomizils legt je gut die Hälfte ein besonderes Augenmerk auf das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie flexible Stornobedingungen, wobei Männer verstärkt aufs Geld schauen, während Frauen in Bezug auf die Stornobedingungen lieber auf Nummer Sicher gehen. Für 48% darf ein Spa- und Wellnessbereich nicht fehlen und je gut 40% achten auf Balkon oder Terrasse beim Zimmer sowie die Art der Verpflegung. (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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