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Flughafen Wien: Tiefrote Bilanz im ersten Halbjahr

Der Flughafen Wien verzeichnet im ersten Halbjahr zwei Drittel weniger Passagiere und ein Umsatzminus von 51,2%.

Krisenbedingt verbessern sich die Passagierzahlen im Juli 2020 nur zaghaft, trotz schrittweiser Wiederaufnahme des Flugverkehrs beträgt der Juli-Passagierrückgang minus 81,9% in der Flughafen-Wien-Gruppe (minus 81,8% am Standort Wien). Ein massives Sparprogramm von € 220 Mio., das um € 100 Mio. reduzierte Investitionsprogramm und unternehmensweite Kurzarbeit für rund 6.000 Beschäftigte sind die Eckpfeiler der Krisenbewältigung. Trotz Pandemie geht die Entwicklung der Airport City weiter, die ersten Mieter ziehen bereits in den neuen Flughafen Office Park 4, eines der modernsten und energieeffizientesten Bürogebäude Österreichs.

„Ohne funktionierenden internationalen Flugbetrieb droht sich die Krise zu verlängern, das gilt nicht nur für Tourismus und Konferenzen, sondern für große Teile von Wirtschaft und Industrie. Wer in einer so vom Export abhängigen Wirtschaft wie der österreichischen, heute nicht auf den Märkten präsent ist, wird morgen keine Aufträge und damit keine Arbeit haben. Deshalb sind dringend europaweit und global einheitliche Reisebestimmungen sowie eine umfassende Teststrategie notwendig, damit internationaler Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehr wieder flächendeckend möglich ist“, stellt Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, fest.

Jänner bis Juni: Passagier- und Umsatzzahlen

Von Jänner bis Juni 2020 verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice, einen Passagierrückgang von 66,0% auf insgesamt 6,2 Mio. Passagiere gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am Standort Wien ging die Zahl der Passagiere um 65,3% auf 5.090.546 Reisende zurück. Die Zahl der Flugbewegungen sank von Jänner bis Juni 2020 um 58,5% auf 53.093 Starts und Landungen. Die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) ging von 75,1% auf 63,9% zurück. Das Frachtaufkommen sank um 20,7% auf 107.860 Tonnen (Luftfracht und Trucking). Des Weiteren sanken die Umsatzerlöse im 1H/2020 um 51,2% auf € 195,8 Mio. Das EBITDA verschlechterte sich um 73,3% auf € 48,9 Mio. und das EBIT um 113,8% auf € -16,2 Mio. Das Nettoergebnis vor Minderheiten ging im H1/2020 um 121,9% auf € -18,2 Mio. zurück. Die Nettoverschuldung erhöhte sich auf € 149,0 Mio. (31.12.2019: € 81,4 Mio.). Der Free-Cashflow lag bei € -69,0 Mio. (H1/2019: € 76,0 Mio.).

Investitionen

In den ersten sechs Monaten 2020 wurden in Summe € 39,2 Mio. investiert. Die größten Investitionen betreffen den Terminalumbau mit € 12,5 Mio., die Verbindungsbrücke zum Parkhaus 3 mit € 2,0 Mio., Grundstücke mit € 2,0 Mio., Flugzeugschlepper mit € 1,3 Mio., Passagierbusse mit € 1,2 Mio., den Office Park 4 mit 1,2 Mio. und neue Werbeflächen mit € 1,1 Mio. Am Flughafen Malta wurden im ersten Halbjahr 2020 € 5,5 Mio. investiert.

Verkehrsentwicklung Juli 2020

Im Juli 2020 verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) ein Minus von 81,9% auf 734.612 Reisende, der Standort Wien hatte 81,8% weniger Passagiere als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, mit konkret 576.370 Reisenden. Die Anzahl der Lokalpassagiere nahm um 79,4% ab, die Anzahl der Transferpassagiere um 88,7%. Die Flugbewegungen sanken um 69,6%. Das Passagieraufkommen nach Westeuropa sank um 76,1%, nach Osteuropa um 86,1% ab. In den Fernen Osten ging das Passagieraufkommen um 98,2% zurück, jenes in den Nahen und Mittleren Osten sank um 97,3%. Nach Nordamerika entwickelte sich das Passagieraufkommen mit einem Minus von 97,6% ebenfalls rückläufig und nach Afrika nahm die Zahl der Passagiere um 91,4% ab. (red)

"In den ersten beiden Augustwochen ist die Zahl der Reisenden auf rund 25.000 Passagiere pro Tag gestiegen, es bleibt aber abzuwarten, wie sich der Flugverkehr angesichts der weltweiten Covid-19-Steigerungsraten in den kommenden Monaten weiter entwickelt. Die damit einhergehenden kurzfristigen Änderungen bei Reisebestimmungen werden sich jedenfalls stark hemmend auf das Passagieraufkommen auswirken. Daher sind international einheitliche Regelungen für Flugreisen in Corona-Zeiten und eine elektronische Erfassung von Reisedaten, vor allem für die Einreise in den Schengen-Raum, dringend notwendig“, betont Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.

 

 


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Sandra Zurek

Autor/in:

Managing Director

Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.





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