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LH-Piloten-Streik: Kein Ende in Sicht

Die streikenden Piloten der Lufthansa haben am dritten Tag ihres Ausstands den Druck auf das Unternehmen erhöht. Ein Ende des Arbeitskampfes sei nicht absehbar, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), Jörg Handwerg, am Freitag in Frankfurt.

Es gebe kein vorher festgelegtes Enddatum für den Streik. Damit wird eine erneute Verlängerung des am Mittwoch begonnenen Streiks über den Samstag hinaus wahrscheinlicher.

Für den vierten Streiktag in Folge sagte die Lufthansa am Mittag 137 Flüge ab, darunter 88 Interkontinentalverbindungen. Immerhin kann die Lufthansa Group am Samstag 2.863 von 3.000 geplanten Flügen anbieten. Flüge der Billigtöchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti werden am Samstag erneut nicht bestreikt.

"Keine Samthandschuhe"

Erklärtes Streikziel der Piloten sei es, von der Lufthansa ein verhandlungsfähiges Angebot zu erhalten, sagte Handwerg. Sobald dies vorliege, könne der Arbeitskampf beendet werden. Dies sei Konsens unter den Gewerkschaftsmitgliedern.

„Die Kollegen erwarten, dass wir die Lufthansa nicht mit Samthandschuhen anfassen", so der Gewerkschafter.

Die Lufthansa forderte die Piloten zu einer Schlichtung auf. Schon jetzt zahle die Airline ihren Piloten mehr als bei anderen Fluggesellschaften üblich. Das Management sei für mehr als 120 000 Mitarbeiter verantwortlich und wolle den Konzern zukunftsfähig aufstellen, hatte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister erklärt. Die Kosten für einen Streiktag auf der Lang- und Kurzstrecke bezifferte er auf etwa 10 Mio. EUR. Bei den Streiks in Teilflotten am Freitag und Samstag dürften sie geringer ausfallen.

Langer Konflikt

Im bis April 2014 zurückreichenden Tarifkonflikt hatte Lufthansa den Piloten zuletzt ein Lohnplus von 2,5% bis Ende 2018 angeboten. Die Vereinigung Cockpit lehnt das ab. Sie verlangt Tariferhöhungen von insgesamt 22% für die Zeit bis einschließlich April 2017.

Handwerg bestätigte, dass die VC für kommenden Mittwoch (30. November) eine Demonstration am Frankfurter Flughafen angemeldet hat. Das sei vorsorglich geschehen. Es gebe den Wunsch der Mitglieder, Einigkeit zu demonstrieren, wenn das zu diesem Zeitpunkt noch notwendig sein sollte. Ob bis zum Mittwoch gestreikt werde, stehe nicht fest, sondern hänge vom weiteren Verhalten der Lufthansa ab. (APA/red)


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