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Reedereien streichen Tunesien
In Folge des verheerenden Anschlags in Tunis streichen zahlreiche Reedereien La Goullete / Tunis aus dem Programm.
Die Reisebranche reagiert unterschiedlich auf den Terroranschlag in Tunis. Während die Kreuzfahrtunternehmen nach Alternativen suchen, zeigen sich die Veranstalter gelassen. Grund dafür ist, dass die Hochsaison erst im Mai beginnt und die Pauschalangebote vorwiegend auf Djerba und Hammamet ausgelegt sind. TUI Austria hat Ausflüge nach Tunis bis inklusive 23. März abgesagt.
„Derzeit haben wir keine Nachfragen nach Stornos. Die Kunden, die anrufen, erkundigen sich nach der Situation vor Ort“, erklärt Kathrin Limpel, Pressesprecherin TUI Austria.
Neckermann Österreich erlaubt bei geplanter Anreise bis 26. März kostenloses Umbuchen auf andere Destinationen. Bei Neckermann hat Tunesien ein ähnliches Volumen wie Ägypten. Schauinsland erlaubt ebenfalls kostenfreie Umbuchungen bei Abreise bis Ende März. „Bei FTI spielt Tunesien eine untergeordnete Rolle, Wir schauen uns erst einmal an, wie es weiter geht“, so Österreich-Chef Alexander Gessl. Studiosus gewährt bei Abreise bis Ende Mai kostenloses Stornieren oder Umbuchen, da das Bardo-Museum eine der Hauptattraktionen jeder Tunesien-Reise sei.
Bisher +5%
Das Jahr hat für Tunesien an sich ganz gut begonnen. Die Buchungseingänge für den Sommer liegen derzeit um 5% über dem Vorjahr, berichtet Béatrice Chicanaux vom Tunesischen Fremdenverkehrsamt in Wien.
"In Tunesien gibt es eine massive Protestbewegung gegen den Terrorismus, die Reaktionen gestern in Tunis waren ähnlich wie bei Charly Hebdo in Paris", erklärt Béatrice Chicanaux.
Sie weist darauf hin, dass der Anschlag ursprünglich gegen das Parlament gerichtet war. Da die Attentäter sich aber keinen Zutritt verschaffen konnten, attackierten sie das Bardo-Museum, das im selben Gebäude liegt. „Wer sich jetzt mit Tunesien solidarisch zeigen und das Land unterstützen möchte, fasst Mut und fährt dorthin. Wir dürfen uns nicht vom Terror abschrecken lassen“, lautet ihr Appell.
Neue Routen in Ausarbeitung
Fünf der Todesopfer waren Passagiere der Costa Fascinosa, acht weitere Gäste wurden verletzt und stationär behandelt.
„Was in Tunis passiert ist, ist ein Angriff auf die Werte der Freundschaft zwischen den Kulturen, an die wir immer geglaubt haben. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien“, äußert sich Costa-Präsident Neil Palomba in einem Statement.
AIDA Cruises hat ebenfalls entschieden, Tunis für alle kommenden Reisen mit AIDAblu, AIDAsol und AIDAvita durch einen anderen Hafen zu ersetzen.
„Das Kreuzfahrtunternehmen entscheidet derzeit über mögliche Alternativhäfen und wird alle weiteren Entscheidungen diesbezüglich so schnell wie möglich kommunizieren". erklärt Hansjörg Kunze Vice President Communication & Sustainability.
MSC Kreuzfahrten reagiert ebenfalls mit Routenänderungen, die vier der 12 Schiffe betreffen. Die MSC Splendida und die MSC Divina weichen auf La Valletta aus, die MSC Fantasia auf Palma de Mallorca und die MSC Preziosa auf Cagliari. (red.)
Tunesien, Terror, MSC, Costa, AIDA, TUI, Neckermann, FTI, Schauinsland, Studiosus
Autor/in:
Elo Resch-Pilcik
Herausgeberin / Chefredakteurin
Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.
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