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AUA könnte Pleite drohen

Die Lage bei der Austrian Airlines Group ist dramatisch: Greifen die Pläne der neuen Führung nicht, droht trotz des Vertrags mit der Lufthansa die Pleite, schreibt die Tageszeitung "Der Standard" und zitiert damit das amtierende Vorstandsduo.

Das Budget für 2009 sei wegen der Krise obsolet. Mehr Billigtickets sollen nun die Nachfrage ankurbeln. In drastischen Worten haben die beiden AUA-Interimschefs in einer großen Mitarbeiterinformation vorige Woche die Situation beschrieben. "Ich erinnere mich an einen Vortrag eines Konkursanwalts im kleinen Kreis des Vorstandes vor Weihnachten, und ich sage ihnen: Wäre es nicht zum Closing mit der Lufthansa gekommen, wir hätten die Hand heben müssen", zitiert die Zeitung AUA-Vorstand Andreas Bierwirth unter Berufung auf eine Videoaufzeichnung der vorwöchigen Informationsveranstaltung. Die AUA, so Bierwirth, sei "ein toter Patient, der wieder kräftig vitalisiert werden muss".

Wenn die geplanten Maßnahmen (teilweiser Gehaltsverzicht, Streckenreduktion, -streichung, Lieferantenbeiträge etc.) nicht erfolgreich umgesetzt werden, kann Bierwirth nicht ausschließen, dass "die AUA trotz des Signings an die Wand fährt". Bierwirths Vorstandskollege Peter Malanik räumte laut "Standard" ein, er hätte nie gedacht, dass die AUA einmal in die Situation käme, vom Staat eine Rettungshilfe von 200 Mio. EUR zu benötigen. 67 Mio. seien am 22. Dezember abgerufen worden, "um am 23. Dezember ganz normale Schulden tilgen zu können". Hätte es das Staatsgeld nicht gegeben, hätte die Airline am 31. Dezember eine Liquidität von gerade 4 Mio. EUR gehabt, schreibt das Blatt. "Bei einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro ist das so gut wie nichts, so dramatisch ist die Situation", so Malanik, der mit Andreas Bierwirth nach dem Abgang von Alfred Ötsch die AUA interimistisch leitet.
Wenn die restlichen 133 Mio. Euro in den nächsten Monaten abgerufen werden, dann sichere das die Liquidität auf Basis des derzeitigen Budgets. Allerdings: "Das Budget für 2009 werden wir verfehlen, dass wissen wir jetzt schon", wird die neue AUA-Spitze zitiert. Daher brauche man jetzt Maßnahmen, um die Liquidität bis zum Closing mit der Lufthansa zu sichern.
Mehr 99 EUR-Tickets
Bierwirth verwies laut "Standard" auf die Vertriebsschwäche der AUA. Auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich, wo die AUA verliere. Daher werde es auf "Monopolstrecken Preisnachlässe geben". Um gegenzusteuern, würden die Preise gesenkt und verkaufsfördernde Maßnahmen bei den Reisebüros gesetzt. So sollen mehr 99-EUR-Tickets auf den Markt kommen, um die Menge zu halten. Mit billigen Tickets sollen Verkehrsströme nach Wien geleitet werden. (APA/red)

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Redakteur / Managing Editor

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