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VIR sieht hohe Urlaubslust für 2024


VIR-Vorstand Michael Buller
Neben dem DRV bestätigt auch der VIR: 2023 war ein starkes Reisejahr, und auch die Vorzeichen für 2024 in Sachen Reiselust der Deutschen stehen sehr gut.

Laut der aktuellen Studie der FUR-Reiseanalyse, die der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) in seinen Daten & Fakten 2024 zum Online-Reisemarkt im Vorfeld der ITB Berlin veröffentlichte, erweist sich die deutsche Bevölkerung auch für 2024 überaus reisefreudig. Das aktuelle Reisejahr werde nahtlos an die Erfolgsbilanzen des Vorjahres, in dem vor allem der Anteil der Auslandsreisen einen neuen Rekordwert erreicht habe, anschließen.

Der Buchungsweg über die digitalen Kanäle legte laut VIR 2023 weiter zu: Bei Reisen mit mindestens einer Übernachtung wurden, laut Mitteilung, 63% ausschließlich digital gebucht. Weitere 8% nutzten sowohl analoge als auch digitale Kanäle für ihre Urlaubsbuchung. „Obwohl 2023 das erste Nach-Corona-Erholungsjahr war, ist es extrem stark gelaufen“, stellte VIR-Vorstand Michael Buller fest. Der Anteil der Auslandsreisen erreichte mit 78% einen neuen Rekordwert. Insgesamt konnten sowohl bei den Haupturlaubsreisen (über 5 Tage) als auch bei den Kurzreisen (unter 5 Tage) neue Rekorde bei den Ausgaben gemessen werden.

Erfolgreiche Bilanz

Ulf Sonntag, Leiter der FUR-Reiseanalyse, geht weiter ins Detail: 77% der deutschen Bevölkerung haben in 2023 mindestens eine Urlaubsreise mit einer Dauer von fünf Tagen oder länger unternommen. Der Anteil der Reisenden stieg leicht im Vergleich zum Vorjahr und liegt nur noch knapp unter dem (Vor-Corona) Wert von 2019. 54,6 Millionen Menschen unternahmen insgesamt 65 Millionen Urlaubsreisen mit einer Dauer von mindestens fünf Tagen. Dabei stieg die Zahl der Reisenden im Vergleich zum Vorjahr 2022 leicht an, die Zahl der Urlaubsreisen insgesamt sank jedoch leicht. Dennoch erhöhten sich die Ausgaben in 2023 erneut und erreichten mit 86,9 Mrd. EUR wieder einen Rekordwert.

Zusätzlich unternahmen 30,9 Millionen Menschen 74,1 Millionen Kurzurlaubsreisen von zwei bis vier Tagen Dauer, wofür rund 27,2 Mrd. EUR ausgegeben wurden – dies sei ebenfalls für den Kurzurlaubsreisemarkt ein neuer Höchstwert. „Beide Rekorde sind auch den Preissteigerungen geschuldet, denn bei der Anzahl der Reisenden liegen wir noch hinter 2019“, betonte Ulf Sonntag.

Reiseverhalten 2023 

Rund 50,7 Millionen Urlaubsreisen führten die Deutschen ins Ausland und 14,3 Millionen wurden innerhalb Deutschlands unternommen. Spanien behauptete seine Position als das beliebteste Auslandsreiseziel der Deutschen mit einem Anteil von 14%, gefolgt von Italien und der Türkei mit jeweils 8%. Die Inlandsreisen wiederum gingen zurück, wodurch auch die Marktanteile der Bundesländer sanken. Dabei blieb Bayern das beliebteste Inlandsreiseziel, gefolgt von Schleswig-Holstein.

Erstmals überholte im Reisejahr 2023 das Flugzeug den PKW als das meistgenutzte Verkehrsmittel für Urlaubsreisen ab fünf Tagen, was vor allem dem hohen Anteil an Auslandsreisen geschuldet ist. Bahn und Bus wurden von rund 5% der Reisen genutzt.

Pauschalreisen machten 44% aller Urlaubsreisen aus, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Bei Kurzurlaubsreisen waren Einzelbuchungen der Unterkunft die dominierende Organisationsform. „Man sieht bei den Haupturlaubsreisen, dass dort vor allem die Zweitreisen fehlen“, so die Bilanz von Buller. „Wurden 2019 noch 15,6 Millionen zweite Reisen unternommen, so sind es in 2023 nur noch 10,4 Millionen. Dies beeinträchtigt natürlich die Gesamtzahl an Urlaubsreisen.“

Stärke der digitalen Kanäle

Die Buchungswege über digitale Kanäle legten auch in 2023 weiter zu und liegen bei den Haupturlaubsreisen (+5 Tage) bei mittlerweile 59% (2019: 51%). Bei den Kurzurlaubsreisen wurden sogar 82% ausschließlich digital gebucht. Insgesamt wurden 63% aller Reisen mit mindestens einer Übernachtung (Haupturlaubsreisen und Kurzurlaubsreisen) ausschließlich digital gebucht. 2019 lag dieser Wert noch bei 61%. Darüberhinaus nutzten weitere 8% sowohl analoge als auch digitale Kanäle für ihre Urlaubsbuchung.

Trotz etwas geringerer Reisetätigkeit 2023 wurden häufiger Urlaubsinhalte im Internet gesucht als 2022, was den hohen Stellenwert des Internets als Informationsquelle bei Urlaubsreisen verdeutlicht. Und: Noch immer bevorzugen jüngere Reisende im Vergleich zu Älteren vermehrt digitale Buchungen. Dennoch überwiegt auch bei den 50- bis 69-Jährigen die Anzahl der digitalen Buchungen verglichen mit analogen Kanälen.

Reiseabsichten 2024 positiv

Die FUR-Reiseanalyse zeigt auf, dass die Reiseabsichten der deutschen Bevölkerung im Vergleich zu den Vorjahren positiver sind und auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Befragung im Jänner 2020 liegen. Dabei werden die individuellen Reiseabsichten stärker von der persönlichen wirtschaftlichen Situation beeinflusst als von der allgemeinen Lage. „Urlaubsreisen sind für die Reisenden nach Lebensmitteln das wichtigste Konsumgut und eine liebgewonnene Gewohnheit“, bilanzierte Sonntag. Allerdings empfinden der FUR-Reiseanalyse zufolge große Teile der Bevölkerung die gestiegene Preisentwicklung als Belastung, vor allem in den unteren Einkommensgruppen sei dies deutlich spürbar.

Trotz der gestiegenen Reisekosten war das Niveau für das Urlaubsreisebudget identisch zu 2019. Bei Personen, die 2024 weniger ausgeben wollen, suchten 34% nach Sonderangeboten, 28% wählten ein preisgünstigeres Reiseziel, 25% eine günstigere Unterkunft und 24% möchten in der günstigeren Nebensaison Urlaub machen.

Nachhaltigkeit: Reisebranche gefordert

Wie die FUR-Reiseanalyse zur Digital-Touristik aufzeigt, hat der Großteil der Deutschen nach wie vor eine positive Einstellung zur Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen. Gleichwohl ist der Anteil an Auslandsreisen und insbesondere an Flugreisen so hoch wie nie zuvor. „Unsere Branche hat noch viele Hausaufgaben in puncto nachhaltig buchbaren Angeboten zu machen“, betont Buller. „Der Verbraucher hat hierfür ein Bewusstsein und wünscht sich eine Transformation im Tourismus zu mehr Nachhaltigkeit. Wir dürfen nicht auf die Nachfrage warten, sondern müssen die Branche zukunftsfähig machen – auch, um die vereinbarten und nicht zuletzt gesetzlich vorgeschriebenen Klimaziele zu erreichen.“

Die 19. Ausgabe der VIR Daten und Fakten zum Onlinereisemarkt ist hier abrufbar: v-i-r.de/


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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