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IATA: Hohe Verluste für Airlines durch die Pandemie

Die Corona-Pandemie wird der Luftfahrt-Branche nach Verbandsschätzungen Verluste von mehr als 200 Mrd. USD bringen. Für dieses Jahr sei noch mit einem Minus von 52 Mrd. USD (derzeit 44,7 Mrd. EUR) zu rechnen, sagte der Generaldirektor des globalen Airline-Verbandes IATA, Willie Walsh. Zugleich sei der Tiefpunkt der Krise überschritten.

Für das kommende Jahr erwartet die Organisation noch rote Zahlen von rund 12 Mrd. USD, bis die Industrie 2023 unterm Strich wieder mit Gewinn arbeiten werde. Im vergangenen Jahr mit dem drastischen Einbruch des Luftverkehrs verbuchten die Fluggesellschaften weltweit einen Verlust von 138 Mrd. USD.

Unter wachsendem Druck beschloss die Branche ungeachtet der schwierigen finanziellen Lage, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu fliegen. Nötig dafür sei eine Kombination aus nachhaltig produziertem Treibstoff, neuen Flugzeug-Designs, mehr Effizienz sowie der Bindung von Kohlendioxid und dem Ausgleich von Emissionen, sagte Walsh bei der IATA-Jahrestagung in Boston. Gegen die Zielsetzung gab es Widerstand chinesischer Airlines, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Mit der Annahme auf der Jahrestagung ist das Ziel nun die offizielle Position der IATA, sagte Walsh. Doch die einzelnen Airlines könnten verschiedene Wege dafür einschlagen und sich eigene Ziele setzen, betonte er.

Keine Hürden für Geimpfte

Die Menschen wollen fliegen, betonte Walsh. Einige Märkte hätten bei den Inlandsflügen inzwischen fast das Niveau vor der Pandemie erreicht. Das zeige, dass die Menschen reisen wollen, betonte Walsh bei der IATA-Jahrestagung in Boston. Er forderte zugleich, dass Corona-Maßnahmen nur solange in Kraft bleiben dürften, wie sie benötigt würden - "und keinen Tag länger". "Für geimpfte Reisende sollte es keine Hürden geben", forderte Walsh.

US-Grenzöffnungen machen Hoffnung

Die Branche verbindet Hoffnungen auf eine weitere Erholung auch mit der für Anfang November angekündigten Wiedereröffnung der Einreise in die USA für geimpfte Reisende unter anderem aus der EU. Die Airlines hatten dies schon seit Monaten gefordert. Walsh sieht keinen Grund für Reisebeschränkungen mehr: "Covid-19 ist in allen Teilen der Welt präsent." Und Corona-Tests bei Flugreisenden zeigten, dass von ihnen keine zusätzliche Gefahr ausgehe. So seien von 4,2 Mio. Passagieren, die von Februar bis Ende August in Großbritannien eintrafen, lediglich 57 200 positiv getestet worden.

Kritik an Flughäfen

Scharf griff der IATA-Chef Flughäfen an, die nach der Pandemie mehr Geld von den Fluggesellschaften haben wollten. "Einige unserer sogenannten Partner wollen die Gebühren erhöhen, um das Geld zu bekommen, das die Airlines nicht bei ihnen während der Krise ausgeben konnten." Insgesamt seien die Abgaben in diesem Jahr bereits um 2,3 Milliarden Dollar hochgeschraubt worden. "Das ist empörend", sagte Walsh. "Das muss aufhören." (APA/red)


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