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Schauinsland: In der Krise zeigt sich der Charakter

Der Vertrieb gibt dem Veranstalter in Punkto Erreichbarkeit und Unterstützung in der Corona-Krise Bestnoten. Schauinsland gilt bei den Reisebüros auch als vorbildlich in Sachen Verlässlichkeit und Unterstützung.

Detlef Schroer, Vertriebsleiter von schauinsland-reisen schickt voraus, dass Corona eine Situation hervorgerufen habe, mit der niemand rechnen konnte. Man habe bei schauinsland-reisen aber gute Voraussetzungen gehabt: ein hoch motiviertes Team, eine sehr guten Kapitaldecke, eine funktionierende Technik und das Vertrauen der Reisebüros sowie einen Eigentümer, der die Reputation, die über Jahre aufgebaut worden ist, nicht wegen der Kosten über Bord werfen wollte.

„In der Krise zeigt sich der Charakter. Reisebüros haben uns mehr Fehler verziehen, weil sie gesehen haben, dass wir uns Mühe geben. All das, wofür wir gelobt wurden, war die alleinige Entscheidung von Gerald Kassner (Anm.: Eigentümer von schauinsland-reisen)“, erklärt Schroer.

Krise bisher gut gemeistert

Trotz eines herben Minus von 63% sei der Duisburger Veranstalter ganz gut durch die Krise gekommen. Als Grund dafür sieht Schroer wiederum Eigentümer Kassner: "Das hängt stark am Inhaber. Schauinsland ist ein Generationenprojekt, bei dem auch jetzt schon die nächste Generation mit einbezogen ist.“ Der Fokus liege darauf, wie das Unternehmen in fünf Jahren dastehen werde und nicht im nächsten Quartal, weil eine Dividende ausbezahlt werden müsse. „Aus oben genannten Gründen sind wir recht gut durch die Krise gekommen. Wir wollten die aktuellen Zahlen ungeschönt in den Raum stellen. Wichtig ist, wie wir in die Krise hineingegangen sind. Jetzt leben wir von Woche zu Woche“, so Schroer

Neustart: Besser mit dem Virus leben lernen

Schroer glaube und hoffe, dass man lernen werde, besser mit dem Virus zu leben. Ein wichtiges Mosaiksteinchen im großen Bild wäre, wenn schon vor einer Impfung die Quarantäne mit Schnelltests vermieden werden könnten, so wie es der DRV fordert mit dem plakativen Slogan „Corona-Test statt Stubenarrest“. „Es gibt ja auch die Hoffnung, dass die Infektionszahlen in manchen Gebieten wieder sinken, etwa auf den Kanaren, und dass in den Quellmärkten die Fälle nicht drastisch steigen. Es kann und wird wieder nach oben gehen“, gibt sich der Vertriebschef positiv.

Es braucht mehr Miteinander

Die verpflichtende Angabe der Mail-Adresse des Kunden habe kurz für Verunsicherung im Vertrieb gesorgt, durch gute Kommunikation sei diese gut aufgefangen worden, so Schroer. „Wir schicken die Rechnung als pdf-Datei digital direkt an den Kunden. Das spart Geld und Ressourcen. Es war der Wunsch der Kunden, schnell an ihre Bestätigung zu kommen. Wir sparen lieber bei Druck und Porto, nicht beim Service. Wir haben als einziger Veranstalter, glaube ich, in unserem Agenturvertrag stehen, dass wir Kundenadressen nicht für Werbezwecke verwenden dürfen. Ich bedauere sehr, dass wieder Gräben aufgemacht wurden zwischen Veranstalter und Vertrieb. Das ist schädlich für die Branche. Wir müssen uns als Branche mehr zusammensetzen. Wir brauchen das Miteinander.“

Lehren für die Zukunft

Schroer wünsche sich, dass aus der Krise gelernt werde. „Ich hoffe, sie lernt, dass sich Verlässlichkeit auszahlt. Digitalisierung ist nichts Schlechtes. Vor zehn Jahren hatten wir in einer Krise noch kein Home Office. Da haben wir jetzt die Scheuklappen abgelegt. Schauinsland kommt jedenfalls besser klar mit Partnerschaft als mit Egoismus. Auch andere Veranstalter können sich so verhalten und davon profitieren. Schauen wir mal, wo die Reise hingeht. Ich hoffe, Verlässlichkeit hat Zukunft. (red)

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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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