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Nach Fixkosten-Zuschuss: Rahmenbedingungen schaffen

Die Erleichterung bei den Verhandlungsteams - und wohl auch in der ganzen Reisebranche – nach der Regierungszusage zur Phase 2 des Fixkosten-Zuschusses ist enorm. 

Was lange währt, wird endlich gut. So lässt sich das Ergebnis der monatelangen Gespräche über das Hilfspaket für die Reisebranche zusammenfassen. Die Spitze des Verhandlungsteams – Phillies Ramberger für den ÖVT, Joschi Peterleithner für den ÖRV und Gregor Kadanka für die WKÖ – sind sich einig: Im Hilfspaket ist alles enthalten, was geplant war. Und in noch einem Punkt herrscht Einigkeit: Die Zusammenarbeit bei den Gesprächen zwischen Interessensvertretungen und Kammer war hervorragend.

Neue Phase

Gregor Kadanka, Fachgruppenobmann der Reisebüros der Wirtschaftskammer, bezeichnet das Hilfspaket als „großen Schritt. Jetzt sind wir über den Berg, aber jetzt beginnt auch die Phase der hoffentlichen Erholung.“ Es sei derzeit nicht möglich, Geschäfte zu machen. Im Kongress-Bereich ziehen sich die Diskussionen mit der Regierung seit mehr als zwei Monaten, ohne dass Ergebnisse erzielt wurden.

„Wir wollen zurück zu einem funktionierenden Geschäft. Jetzt müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden“, so Kadanka in Hinblick auf die anhaltende Unsicherheit bei Ein- und Ausreise.

Spät, aber doch

ÖRV-Präsident Joschi Peterleithner zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Verhandlungsergebnis. Allerdings, schränkt er ein, hätte das schon „wesentlich früher passieren können“.

„Eine schnellere Umsetzung hätte der Branche mehr Hoffnung gegeben. Die Gespräche haben im Mai begonnen, dann kam vorerst nichts Konkretes nach“, ist Peterleithner überzeugt.

Auch wenn die angekündigte Insolvenzwelle bei den Reisebüros bisher noch nicht ins Rollen gekommen ist, einige Ausfälle sind bereits zu verzeichnen. In Niederösterreich etwa haben dem Vernehmen nach fünf Büros, in der Steiermark vier aufgegeben. Fix ist zudem, dass die großen Ketten umstrukturieren und einige Standorte schließen werden. Die Verlängerung der Kurzarbeit könnte allerdings weitere Insolvenzen einfach nur bis ins kommende Frühjahr hinauszögern.

Auch Peterleithner kritisiert, dass derzeit „nichts planbar“ sei. Die überfallsartige Reisewarnung für Kroatien wegen steigender Fallzahlen wäre vergleichbar damit, wenn Deutschland eine Reisewarnung für Österreich ausrufen würde, weil die Infektionen in Wien und am Wolfgangsee zunehmen, so der ÖRV-Präsident. „Derzeit herrscht bei allen, Anbietern und Kunden, Unsicherheit, weil es europaweit keine einheitlichen Regelungen gibt“, kritisiert Peterleithner.

„Danke für das Vertrauen“

„Jetzt haben wir’s geschafft“, hält Phillies Ramberger, ÖVT-Obfrau, mit ihrer berechtigten Freude über das lange ausverhandelte Hilfspaket nicht hinterm Berg.

„Das Schönste daran war die Zusammenarbeit mit dem ÖRV. Joschi Peterleithner ist einfach ein Charaktermensch. Die Kooperation mit ihm war eine Wonne. Danken möchte ich auch Gregor Kadanka, der als Bindeglied zwischen uns Verbänden und den Regierungsstellen sehr kooperativ war“, zeigt sie sich voll des Lobes.

Dass die Reisewarnungen innerhalb der EU-Länder noch verbesserungswürdig sind, ist Ramberger bewusst. „Das muss sich erst zusammenspielen. Ich hoffe auf eine baldige, EU-weite Regelung.“ Die Zusagen der Regierung wertet Ramberger als „großartige Anerkennung der Reisebranche“. „Mein Dank gilt der Bundesregierung, insbesondere dem Bundeskanzler und der Ministerien für Finanzen und für Tourismus. Bedanken möchte ich mich aber auch bei der gesamten Branche für ihr Vertrauen und ihre Geduld. Und auch bei der Facebook-Gruppe ‚Reisebüros Österreich‘ für den regen Austausch“, fasst Ramberger sichtlich erleichtert zusammen. Die Basis für den Fortbestand der Reisebranche ist somit geschaffen, die Hände in den Schoß legen, ist aber noch nicht angesagt.

Eine ganze Liste weiterer Themen – einheitliche Reisewarnungen – und Einreiseregelungen, Insolvenzversicherung für Airlines, Direktinkasso, Adaptierung der Pauschalreiseverordnung u.v.a. werden nicht nur Interessensvertretungen und Fachmedien, sondern die ganze Branche weiterhin auf Trab halten. (red.)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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