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Deutsche Ticketsteuer: Kunden zahlen

Tickets für Flüge werden in Deutschland ab dem 1. Januar 2011 besteuert. Für Kurzstreckenflüge beschloss die Bundesregierung eine Abgabe von acht EUR, für Mittelstreckenflüge sind es 25 EUR und für Langstreckenflüge 45 EUR.

Die meisten Airlines und Reiseveranstalter werden die Steuer an die Kunden weitergeben. Die deutsche Regierung will mit der Einführung der Ticketsteuer gut 1 Mrd. EUR einnehmen. Tickets für dieses Jahr gibt es weiterhin ohne Steuer.

Die beiden größten deutschen Airlines, Lufthansa und Air Berlin, trifft die Steuer am härtesten. Während die Flugsteuer nach Worten von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber nicht komplett von den Fluggästen gezahlt werden müssen, gibt Air Berlin die Gebühren jetzt schon an die Kunden weiter. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir die Luftverkehrsabgabe 1:1 an die Kunden weitergeben", sagte Mayrhuber dazu. Dazu sei der Wettbewerb zu intensiv. Bei der Lufthansa sind die Buchungssysteme seit Samstag umgestellt. Die 99-EUR-Tickets inklusive aller Steuern und Gebühren wolle die Fluggesellschaft aber weiterhin anbieten. Die AUA reicht die neue deutsche Ticketsteuer ab 1. Jänner 2011 zur Gänze an die Kunden weiter. Im Deutschlandverkehr gehe es bei der AUA jedoch nur um den Steuersatz von 8 Euro, weil all ihre Ziele dort als Kurzstrecke gelten. "Wir können den Betrag nicht schlucken", so die AUA. Die Margen seien bei den Ticketpreisen ohnedies schon sehr gering. So wie bei der Lufthansa sind bei der AUA ebenfalls seit Samstag die Buchungssysteme umgestellt Die AUA werde trotzdem an attraktiven Preisen nach Deutschland festhalten, mit Preisen ab 69 EUR. Bei einem Flug Wien-Frankfurt-Wien fällt der Steueraufschlag nur einmal an. Air Hälfte-Tochter Niki verlautete auf APA-Anfrage, "Wir behalten uns vor, das zu tun. Im Moment ist noch keine Entscheidung gefallen.“ Ryanair, Tuifly und Germanwings geben die Mehrkosten an ihre Kunden weiter. Der irische Billigflieger Ryanair verlangt die Steuer bereits seit dem 1. September. Bei Sonderangeboten hingegen übernimmt die Airline die Steuer. Der Billigflieger Easyjet dagegen will die Luftverkehrsabgabe nicht immer voll weitergeben. Je nach Strecke und Zeitpunkt des Fluges soll dort der Betrag unterschiedlich ausfallen oder gar nicht verlangt werden.

Rieseveranstalter verlangen mehr
Bei Deutschlands größtem Reiseveranstalter TUI müssen die Kunden für Flugpauschalreisen einen "Kostenbeitrag für die Luftverkehrssteuer" zahlen. Für einen Kurzstreckenflug fallen dabei 10 EUR zusätzlich an, ein Mittelstreckenflug wird um 28 EUR teurer, ein Langstreckenflug verteuert sich um 50 EUR. Die im Vergleich zur Steuer höhere Abgabe begründet TUI mit den Kosten für die Umstellung der Verwaltung und Provisionen für Reisebüros. Flugpauschalreisen des Reiseveranstalters Thomas Cook verteuern sich in gleichem Maße, lediglich die Abgabe für Kurzstreckenflüge ist mit 9 EUR billiger. Der Rewe-Konzern erhebt die Steuer ebenfalls - im Endpreis ist sie allerdings nicht extra ausgewiesen. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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