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TUI Deutschland halbiert Quartalsverlust zum Winterstart

Der größte Reiseanbieter Deutschlands hat knapp drei Jahre nach dem Beginn der Corona-Krise seinen saisontypischen Verlust zum Auftakt des Winters nun deutlich verringern können.

Der deutsche Reisekonzern TUI konnte bei der heutigen Online-Hauptversammlung erfreuliche Nachrichten bekannt geben: So habe sich der saisonal übliche Verlust im Winterquartal nicht nur halbierte, auch die Reisenachfrage seien trotz gestiegener Preisen hoch. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres nahm der Umsatz demnach mit 3,3 Mio. Gästen um fast 60% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,8 Mrd. EUR zu. 

Damit belief sich der bereinigte operative Verlust im saisonal schwachen Zeitraum von Oktober bis Dezember auf 153 Mio. EUR, wie der Konzern weiter mitteilte. Dank dieser guten Entwicklung peile der Reisekonzern daher an, bis Ende des Jahres die restlichen Corona-Staatshilfen zurückzahlen. Auf der heutigen virtuellen Hauptversammlung sollen die Aktionäre einem Kapitalschnitt zustimmen. 
TUI-Aktien stiegen an der Londoner Börse in Reaktion auf die Zahlen um 3,5%. 

Ausblick auf das Sommergeschäft

"Wir sind noch nicht da, wo wir früher waren, aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte TUI-Chef Sebastian Ebel und "die Reisebereitschaft leide nicht unter den höheren Lebenshaltungskosten". Allerdings seien Ziele rund ums Mittelmeer stärker gefragt als teure Fernreisen. Das verheerende Erdbeben in der Türkei dämpfte die Buchungen für das beliebte Reiseziel. Kunden orientierten sich um auf Griechenland oder Spanien. Nach Einschätzung des TUI-Chefs dürfte das aber nur ein kurzzeitiger Effekt sein.

Die Buchungsdynamik für den Sommer ist nach Worten Ebels ermutigend, auch wenn das Volumen noch um 11% unter Vorkrisenniveau liege. An den beiden größten Märkten Großbritannien und Deutschland habe es seit dem Jahreswechsel sehr starke Buchungstage gegeben. In den letzten vier Wochen übertraf das Gesamtvolumen das Niveau vor der Pandemie bei gleichzeitig höheren Durchschnittspreisen. Sommerreisen kosten bei TUI demnach im Schnitt um 24% mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 und um 6% mehr als 2022. Die erhöhten Kosten dürften die Margen nur teilweise belasten, denn die Einkaufspreise im Tourismus ziehen weniger stark an als das generelle Preisniveau.

Wachstum durch neue Produkte

Der weltweit größte Reiseanbieter will sein Wachstum mit neuen Produkten, Kunden und damit höherem Marktanteil vorantreiben. Vor allem das Angebot individueller Reisebausteine im Unterschied zur All-inclusive-Pauschalreise soll ausgebaut werden. Hohe Erwartungen setzt TUI dabei auf eine neue Buchungs-App, mit der sich Kunden Flug, Hotel bis hin zu Unternehmungen vor Ort selbst zusammenstellen können. Nicht nur in diesem Geschäftsjahr soll das bereinigte Betriebsergebnis deutlich gegenüber den 409 Mio. EUR des vergangenen Jahres steigen. "Wir sind zuversichtlich, ein Jahrzehnt deutlichen Wachstums von TUI begonnen zu haben", sagte Ebel. Die Analysten von Barclays erklärten, ihre Erwartung von derzeit knapp einer Milliarde Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr könnte noch steigen.

Abstimmung über Kapitalerhöhung

Auf der virtuellen Hauptversammlung am Dienstag sollen die Aktionäre grünes Licht geben für eine Kapitalerhöhung im Volumen von voraussichtlich 1,6 bis 1,8 Mrd. EU. Der Kapitalrahmen dafür wurde bereits von der Hauptversammlung im vergangenen Jahr genehmigt. Für den Vollzug soll aber das Grundkapital des Unternehmens herabgesetzt werden und die Zahl der Aktien durch Zusammenlegung reduziert werden. Dem müssen die Aktionäre noch zustimmen. "Wir werden die staatlichen Hilfen ablösen und die TUI fitmachen für profitables Wachstum", erklärte Finanzchef Mathias Kiep. (APA / red)


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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