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Deutsche Veranstalter erwarten starkes Sommergeschäft

Die Reiselust der Deutschen scheint sich von der höchsten Inflation seit Jahrzehnten zu entkoppeln. Denn Reiseveranstalter wie DER Touristik und TUI spüren trotz der Energiekrise anziehende Nachfrage.

Die Rewe-Tochter DER Touristik verzeichne derzeit etwa 50% mehr Buchungen für den Sommer als vor einem Jahr. "Dabei liegt der erwartete Buchungspeak im Jänner und Februar noch vor uns", sagte Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef von DER Touristik, am Dienstag. Es gebe sogar einen Trend zu längeren Sommerurlauben und mehr Qualität. Dies zeige sich auch im Wintergeschäft. "Der Wunsch nach Premium und höheren Hotelkategorien bei Strand- und Badeurlauben ebbt derzeit nicht ab."

Diese Entwicklung lege nahe, dass Kundinnen und Kunden der Reiseveranstalter die extrem hohe Inflation samt steigenden Lebensmittelpreisen und die Energiekrise abfedern können. Denn die Inflation liege mit 10% - abgesehen vom Oktober mit 10,4% - derzeit so hoch, wie seit 1951 nicht mehr. Viele Umfragen signalisieren, dass private Haushalte deutschlandweit im Schnitt den Gürtel finanziell enger schnallen und mit ihren Ausgaben knausern müssen. Demnach ist Reisen mit vielen Pauschalanbietern vor allem mit teuren All-Inclusive-Angeboten ein Privileg der Wohlhabenderen.

Reiselust der Deutschen weiter ungebrochen

Wie DER-Manager Burmester betonte wollen die Menschen trotz der schwierigen Wirtschaftslage nicht auf ihren Urlaub verzichten. Burmester räumte aber auch ein, dass es bemerkenswert sei, dass der Trend zu mehr Hochwertigkeit trotz der Inflation bestehe. Während rund 20% der Bevölkerung von der Teuerung betroffen sei, gelte dies nicht für die Mehrheit, sagte der Manager. Diese Menschen könnten weiter Urlaub machen und sähen Reisen als Grundbedürfnis.

Zudem sei die Sparquote in der Pandemie-Zeit gestiegen, weil die Menschen Geld auf die hohe Kante gelegt hätten. Die Kunden, die es sich leisten könnten, seien "bereit, für ihren Urlaub zu investieren", betonte Burmester. Viele Reisende würden einen Frühbuchertarif wählen, um von günstigen Angeboten zu profitieren und der Möglichkeit später noch umzubuchen oder zu stornieren.
Zudem gebe es steigendes Interesse nach Fern- und Rundreisen sowie mehr Nähe zur Natur und nachhaltigem Urlaub.

Blick auf die Preisentwicklung

Die Preise dürfte 2023 anziehen, signalisierte Burmester. Aber insgesamt sei DER Touristik nicht so stark von der allgemeinen Inflation betroffen, da man Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen meist rund ein Jahr im Voraus einkaufe. "Wir liegen bei unserem Portfolio unterhalb der durchschnittlichen Inflationserwartungen."
Fachleute erwarten 2023 eine Teuerungsrate von 7-8%.

Beim Umsatz im Sommer 2022 lag der zweitgrößte deutsche Reisekonzern nach TUI im einstelligen Prozentbereich über dem Vorkrisenjahr 2019. Das Management rechnet damit, im Sommer 2023 bei den Buchungen deutlich über Vorkrisenniveau abzuschließen. (APA / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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