Airhelp zufolge waren insgesamt 68 Mio. Reisende betroffen. Flüge von europaweit 3,7 Mio. Passagieren wurden gestrichen. Die meisten Probleme gab es bei Flügen aus Tschechien, Belgien und Ungarn: Über die Hälfte aller Flüge von dort kam mit Verspätung ans Ziel. In Deutschland waren es mit 45% der Flüge ebenfalls überdurchschnittlich viele.

Deutliche Zunahme

Im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie haben Verspätungen und Ausfälle merklich zugenommen. 2019 gab es noch bei 30% der Flüge derartige Probleme, nun waren es 36%. Bei einer Verspätung von mehr als drei Stunden oder Flugausfällen haben Flugpassagiere Recht auf Entschädigung. Voraussetzung dafür ist, dass die Fluggesellschaften die Probleme selbst verursacht haben. Laut Airhelp waren in diesem Sommer 5,8 Mio. Fluggäste von schweren Komplikationen betroffen. Bei außergewöhnlichen Umständen wie Unwettern oder medizinischer Notfälle sind die Airlines von der Kompensationspflicht befreit - nicht jedoch bei Streiks. 3,6 der 5,8 Mio. Fluggäste hätten daher Anspruch auf Entschädigung, erklärten die Verbraucherschützer.

Keine Besserung in Sicht

"Wir gehen weder davon aus, dass es in den nächsten Monaten besser aussehen wird, noch davon, dass die Fluggesellschaften bereitwillig die Entschädigungszahlungen tätigen werden", erklärte Julián Navas, Rechtsexperte bei Airhelp. "Auf unserer Webseite können betroffene Passagiere kostenlos ihren Anspruch prüfen, bevor sie auf die Airlines direkt oder mit unserer Hilfe zugehen." Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch bis zu drei Jahre rückwirkend durchsetzen. (APA/red)