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Rewe Group kompensiert Touristik-Verlust

Der Vorteil einer starken Mutter kommt DER Touristik in der reiselosen Pandemiezeit zugute. 

Dank zweistelliger Zuwachsraten im Bereich Supermärkte kann der deutsche Reise- und Einzelhandelskonzern Rewe die Verluste aus der Touristik-Sparte mehr als wettmachen. Die Billa-Mutter konnte auch dank der Übernahme des Fachgroßhändlers Lekkerland im Corona-Jahr 2020 mit mehr als 380.000 Mitarbeitern beim Umsatz erstmals die Hürde von 75 (Vorjahr: 62,7) Mrd. Euro überspringen, wie sie am Montag in Köln mitteilte.

"Die positive Entwicklung in unserem Handelsgeschäft hat die schweren Belastungen unserer Touristik-Sparte ausgeglichen", bilanzierte Rewe-Chef Lionel Souque.

Touristik: Umsatz schrumpft um 74%

Im Supermarktgeschäft in Deutschland konnte Rewe allein den Umsatz um 12,3% auf 26,5 Mrd. Euro steigern. Auch das Geschäftsfeld Baumarkt mit der Marke Toom steigerte den Umsatz um knapp 20% auf 2,7 Mrd. Euro. Im Touristik-Geschäft rund um die Marken DER, Jahn Reisen und ITS bekam Rewe indes die negativen wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise voll zu spüren: In der Sparte schrumpfte der Umsatz um 73,9% auf 1,3 Mrd. Euro. Insgesamt schrieb Rewe im Touristik-Geschäft einen Verlust von 390 Mio. Euro. Das machte sich auch in der Gruppe bemerkbar: Zwar konnte Rewe 2020 insgesamt den operativen Ertrag (Ebita) auf 1,2 Mrd. Euro steigern, nach Steuern sank der Gewinn aber auf 415 (507) Mio. Euro.

Kritik an Staatshilfe für TUI

Kritik übte Souque an den öffentlichen Hilfen für den Mitbewerber TUI. Zwar könne er verstehen, dass die deutsche Regierung in der Coronakrise Arbeitsplätze in Deutschland schützen wolle. "Wenn man sieht, dass es 4,3 Mrd. Euro Kredite für eine Firma gibt, die nicht systemrelevant ist wie TUI, kann man schon die Frage stellen: Warum?", sagte er. Es dürfe aber keine Wettbewerbsverzerrung dadurch geben, dass TUI Hilfen nicht zurückzahle. Rewe poche auf eine Rückzahlung. Im Tourismus-Markt stehe eine Konsolidierung an, einzelne Unternehmen dürften nicht künstlich am Leben gehalten werden.

Touristik-Vorstand Sören Hartmann sagte, er traue sich für 2021 noch keine Prognose zu. Die Reiselust der Verbraucher sei aber weiter da: "Wenn der Korken aus der Flasche kommt, wird es richtig sprudeln."

Investitionsschub

Souque will nun die Investitionen in die Höhe schrauben, um Märkte zu modernisieren, die Logistikinfrastrukturen auszubauen und die Digitalisierung weiterzuentwickeln. "Nach rund 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2020 werden wir im laufenden Geschäftsjahr unsere Investitionen auf 2,3 Milliarden Euro aufstocken" kündigte er an. "Mit Investitionen in dieser Höhe planen wir auch in den Folgejahren 2022 und 2023." Zu Rewe gehören in Österreich Adeg, AGM, Billa, Billa Plus (vormals Merkur), Bipa, Penny und Sutterlüty. (APA/red.)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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