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Studie: Reisepläne der Österreicher und Deutschen für Herbst/Winter

Eine aktuelle Studie zu den Urlaubsplänen zeigt, dass zwar in beiden Ländern hohe Reiselust herrscht, gleichzeitig sind die Bedenken im Zusammenhang mit der Pandemie nach wie vor groß.

Die Österreich Werbung und die Deutsche Reiseanalyse haben untersucht, wie sich die Corona-Krise auf die Reiselust der Österreicher und Deutschen für den Herbst/Winter 2020/21 und den Frühling/Sommer 2021 auswirkt. Die Ergebnisse zeigen ein zwiespältiges Bild: Demnach ist die Reiselust in beiden Ländern hoch und kommt auch bereits wieder an die Werte von Ende 2019 heran. Gleichzeitig sind die Bedenken im Zusammenhang mit der Pandemie groß.

Demnach wollen 58% der Österreicher diesen Herbst/Winter verreisen bzw. höchstwahrscheinlich verreisen, zwei Drittel davon im Inland. Bei unseren deutschen Nachbarn sind es 55%, die im nächsten halben Jahr eine Reise planen. 10% davon zieht es nach Österreich. In absoluten Zahlen kann der heimische Tourismus bis zum Frühjahr aus dem Inland mit 2,5 Mio. und aus Deutschland mit 3,3 Mio. Gästen rechnen.

Was die Urlaubsplanung bremst

Gleichzeitig ist die Unsicherheit durch die Pandemie groß. Fast jeder zweite Befragte hat Bedenken, sich am Urlaubsort oder in Bahn/Flugzeug/Bus mit Covid-19 anzustecken. Auch bezüglich Einreisebestimmungen oder den Corona-Regeln vor Ort herrscht Unsicherheit. Am meisten Gedanken machen sich die Befragten darüber, ob sie im Falle einer Stornierung ihr Geld zurückbekommen und dass sie in Quarantäne geraten könnten. Damit wirken sich die Rahmenbedingungen und Restriktionen stärker auf das Reiseverhalten und die Reiselust aus, als die individuelle Angst vor dem Virus.

Diese Unsicherheiten führen zu einem veränderten Buchungsverhalten. 52% der Befragten in Österreich und 39% in Deutschland sagen, sie würden die weitere Entwicklung abwarten und sehr kurzfristig buchen. Jeder Dritte plant, erst in den letzten vier Wochen vor dem Reisetermin zu buchen. Und knapp ein Viertel der Befragten will überhaupt erst in diesen vier Wochen beginnen, nach Inspiration für ein Reiseziel zu suchen.

Persönliche Betroffenheit durch Corona

Dass sie finanzielle Einbußen aufgrund von Corona erleiden, sagen 22% der Österreicher. 15% sind von Kurzarbeit betroffen, um ihren Arbeitsplatz fürchten 5%. Das Bild in Deutschland ist ähnlich. Die Mehrheit der Befragten – 65% der Österreicher und 58% der Deutschen – kann sich nach eigener Aussage aber eine Urlaubsreise leisten und hat auch Zeit dafür. Gegenüber der letzten Befragung im Mai 2020 hat die Urlaubslust der Österreicher außerdem deutlich zugelegt – von 49% auf 60%. Die Entwicklung in Deutschland ist entsprechend positiv.

„Die Menschen wollen Urlaub machen. Letztendlich wird es von den Rahmenbedingungen abhängen, ob sie das auch können“, so Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung.
Was den Gästen Sicherheit gibt

Die Studie hat auch abgefragt, worauf die Gäste beim Buchen besonderen Wert legen. Top-Nennungen sind hier eine Geld-Zurück-Garantie für den Fall, dass die Reise nicht durchgeführt werden kann sowie großzügige Stornobedingungen. Auch die Einhaltung der Hygienemaßnahmen in den Betrieben und die Sicherheit, trotz Grenzschließungen oder Flugstornierungen wieder nach Hause zu kommen, sind den Gästen wichtig.

Die Umfrage zeigt durch die Bank hohe Zustimmungswerte für alle abgefragten Buchungskriterien. „Es gibt nicht die eine Maßnahme zur Risikominimierung, mit denen man den Gästen Sicherheit geben kann. Alle Maßnahmen sind buchungsrelevant“, sagt Holger Sicking, Leiter des Teams Tourismusforschung & Data Analytics der Österreich Werbung.

Wandern und Skifahren sind die Top-Themen

Mit Blick auf Herbst und Winter zeigt sich: Bei den Inlandsurlaubern beliebt sind vor allem die Themen Wandern, Wellness, Erholung und natürlich Wintersport, aber auch Wintererlebnisse ohne sportliche Betätigung. Bei den deutschen Österreich-Urlaubern ist die Wintersport-Affinität ausgeprägter: Wintersporturlaub ist die Top-Nennung, gefolgt von Wanderurlaub und Erholungs-/Entspannungsurlaub.

„Dieser Winter ist die Chance, versteckte Potenziale zu heben. Neben dem Klassiker Skifahren ist das Wintererlebnis im Schnee – ganz ohne sportliche Betätigung – ein starkes Zugpferd“, sagt Sicking.
Ausblick auf Sommer 2021

Die Studie wirft auch einen Blick auf die Urlaubspläne für kommenden Sommer. Für den Zeitraum April bis September 2021 geben 80% der Österreicher an, sicher oder höchstwahrscheinlich verreisen zu wollen. Knapp jeder Zweite plant einen Urlaub im Inland. Einen Urlaub im Frühjahr/Sommer planen 68% der Deutschen, 7% davon in Österreich.

„Für Herbst und Winter sind die Menschen noch skeptisch, was die Möglichkeit eines Urlaubs angeht. Für den Sommer geht der Großteil davon aus, wieder sein ,normales‘ Reiseverhalten aufnehmen zu können“, so Sicking weiter.

Rahmenbedingungen der Studie:
Die Befragung wurde von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) im Rahmen der Deutschen Reiseanalyse sowie dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) online unter Personen von 18 bis 75 Jahren in Österreich (1.500 Personen) und Deutschland (2.000 Personen) durchgeführt. In Österreich erfolgte die Befragung von 7.-15. September 2020, in Deutschland von 7.-22. September 2020. (APA / red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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