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Thailand: TUI hält Geld zurück, Hotels fürchten um Existenz

Die TUI fordert ihre thailändischen Hotelpartner dazu auf, Zahlungsverzögerungen auf unbestimmte Zeit zu akzeptieren, berichten lokale Medien. Die Hotels fürchten eine Insolvenz.

Thailändische Partnerhotels der TUI fürchten um ihre Existenz, nachdem der internationale Konzern angekündigt hat, Zahlungen in der Höhe von rd. 57,3 Mio. EUR wegen des aktuellen Geschäftseinbruchs auf unbestimmte Zeit zu verschieben, berichtet die Bangkok Post. Zwölf Tourismusverbände würden Beschwerden gegenüber Regierungsbehörden vorbereiten, um um Unterstützung bei den anstehenden Verhandlungen zu bitten. Die TUI hat den Hotels die Zahlung von 25% der Schulden innerhalb von zehn Tagen zugesagt, wenn sie einen neuen Vertrag unterschreiben. Die restlichen Beträge würde TUI zahlen, wenn sich das Geschäft wieder normalisiert.

„Wir verstehen, dass Veranstalter aufgrund der Pandemie finanziellen Engpässen gegenüberstehen, aber uns zu einem neuen Vertrag zu zwingen, streut Salz in unsere Wunden, da auch wir unseren Betrieb einstellen mussten und versuchen, Kündigungen zu vermeiden“, erklärt Bhummikitti Ruktaengam, Präsident des Tourismusverbandes Phuket gegenüber der Bangkok Post.

Dominoeffekt befürchtet

Die Außenstände stammen von Buchungen aus der Hochsaison zwischen Jänner und März, für die die TUI die Kundengelder bereits eingenommen hat. Normalerweise werden Hotels 30 bis 60 nach der Abreise der Kunden ausbezahlt. Die TUI gilt dank der Quellmärkte Deutschland, UK und Skandinavien als einer der drei wichtigsten Veranstalter im Land. Sollten die Hotels die ausstehenden Zahlungen erst nächstes Jahr erhalten, befürchtet Bhummikitti Ruktaengam einen Dominoeffekt bei den Hotelangestellten. Daher fordert er bilaterale Gespräche auf Regierungsebene, um den Disput zu lösen. Betroffen sind rd. 2.000 Hotels, vorwiegend im Süden des Landes. Auch andere europäische Veranstalter würden Ratenzahlungen oder Stunden vorschlagen, allerdings zu anderen Konditionen mit klarem Zeitplan, der Hotels erlaube, den Cash Flow zu regeln, sagt Angkana Tanetvisetkul, Präsident der Kata Karon Business Assiociation.

Stellungnahme der TUI

Auf Anfrage äußert sich die TUI in einem Statement wir folgt: „Wir haben langjährige und gute Beziehungen zu unseren Partnern in den Urlaubsgebieten, die auch in dieser herausfordernden Situation intakt bleiben. TUI hat für die Sommersaison 2020 bereits erhebliche Vorauszahlungen an ihre Hoteliers geleistet und wir stehen in engem Kontakt mit ihnen, um bei einer Wiederaufnahme des Reisebetriebs gut vorbereitet zu sein. Für die Wintersaison, die im März endete, wird TUI bis Ende des Monats fast 80 Prozent aller fälligen Zahlungen geleistet haben. Wir arbeiten derzeit mit den beteiligten Hotelpartnern zusammen, um einen Zahlungsplan für den dann verbleibenden Betrag zu vereinbaren.“ (red.)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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