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DRV: „Die Deutschen treibt es aufs Wasser“

„Die Deutschen sind in Reiselaune. Und die Deutschen drängt es aufs Wasser“, mit diesen Worten eröffnete der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, den Kreuzfahrt-Kongress in Hamburg.

Der Gesamtumsatz des organisierten Reisemarktes in Deutschland werde im Touristikjahr 2017/18 laut GfK voraussichtlich um rund 2 Mrd. EUR höher ausfallen als im Vorjahr – und zu den Treibern dieses Wachstums zähle die Kreuzfahrt. Bei den Hochseekreuzfahrten liegt das Gästeaufkommen aus Deutschland europaweit auf dem ersten Platz. Mit einer Wirtschaftsleistung von 6,4 Mrd. EUR in Deutschland und weltweit 126 Mrd. EUR habe sich die Kreuzfahrtindustrie zu einem wirtschaftlich bedeutenden Faktor entwickelt.

Politisch Einfluss nehmen

Entsprechend gelte es mit anderen Playern der Industrie auch politisch Einfluss zu nehmen, „damit die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen stimmen und der Branche nicht noch mehr aufgeladen wird, was sie finanziell und administrativ unangemessen belastet“, so Fiebig. In diesem Zusammenhang nannte der DRV-Präsident explizit die kollektive Sammelklage, deren Einführung von der Europäischen Kommission geplant ist: „Die Sammelklage öffnet organisiertem Missbrauch Tür und Tor. Gerade für touristische Anbieter wie die Kreuzfahrtunternehmer, die viele Kunden auf einer Reise haben, ist sie eine ernst zu nehmende Bedrohung.“

Neue Schiffe

Neue Schiffe treiben das Wachstum weiter: Allein 14 der bis 2021 weltweit zur Auslieferung geplanten 66 Kreuzfahrtschiffe tragen das Label „made in Germany“. Eine gute Nachricht auch für den stationären Vertrieb, denn der halte nach wie vor den Löwenanteil am Umsatz: „Im Reisebüro gehen 13% der Umsätze auf das Konto der Kreuzfahrt“, erläutert Fiebig. Aber das Kreuzfahrtgeschäft sei auch beratungsintensiv. Darüber hinaus kommt den Reisebüros in Zeiten wachsender Kapazitäten eine weitere bedeutende Rolle zu: Sie müssen noch mehr Urlauber von den Vorzügen des Urlaubs an Bord eines Schiffes überzeugen. „Das ist“, so der DRV-Präsident, „ohne die tatkräftige Unterstützung der Reisebüros nicht möglich.“

Umwelt und Nachhaltigkeit 

In einem prosperierenden Markt müssen die Marktteilnehmer auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. So müsse Wachstum verantwortungsbewusst erfolgen – in ökonomischer, sozialer und ökologischer Hinsicht. Die Nachfrage der Kunden nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Urlaubsreisen sei aktuell noch nicht sehr stark ausgeprägt. Aber das werde sich ändern und der Wettbewerb der Zukunft werde ein Wettbewerb um das Vertrauen der Kunden – auch in punkto ökologischer und sozialer Verantwortung, erläuterte Fiebig. Wichtig sei eine zielführende und konstruktive Diskussion, die nicht den Eindruck vermittelt, Probleme klein reden zu wollen. „Die Kreuzfahrt macht lediglich 0,4% der weltweiten Schifffahrt aus – das bedeutet bei einer Gesamtzahl von 100.000 Schiffen knapp 400 Kreuzfahrtschiffe“, so Fiebig. (red)


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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