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TUI Travel: „Arabischer Frühling" wirkt nach

Europas größter Reiseveranstalter TUI Travel hat den Verlust durch die Nordafrika-Unruhen in Grenzen halten können, kämpft aber weiter mit den Folgen des "arabischen Frühlings".

aber weiter mit den Folgen des "arabischen Frühlings". Kunden aus Frankreich, die besonders gern in Tunesien, Ägypten oder Marokko Urlaub machen, trauen dem Frieden in der Region noch nicht. Bei den sonnenhungrigen Deutschen, Niederländern und Skandinaviern zog die Gesamtzahl der Buchungen für die umsatzstarke Sommersaison dagegen an, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Crawley bei London mit. Unterdessen lag der wichtige britische Markt wegen der wirtschaftlichen Probleme des Landes leicht im Minus.

In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres, das im Oktober 2010 begann, verbuchte die Pauschalreise-Tochter des TUI-Konzerns unterm Strich einen Fehlbetrag von 264 Mio. GBP (302 Mio. EUR). Vor einem Jahr war TUI Travel noch mit 410 Mio. GBP in den roten Zahlen. Der Umsatz legte bis Ende Juni um 8% auf knapp 9 Mrd. GBP zu. Reiseveranstalter wickeln den Großteil ihres Geschäfts im Sommer ab, in den Wintermonaten fahren sie meist Verluste ein.

Die Krise nach den Unruhen im Nahen Osten sei noch nicht ausgestanden, betonte TUI-Travel-Chef Peter Long. Tour-Anbieter aus Frankreich litten unter der schwachen Nachfrage. Die Sommerbuchungen für Ägypten, Tunesien und Marokko brachen insgesamt um mehr als ein Viertel ein. Für das Gesamtjahr gab sich Long zuversichtlich: "Wir waren in der Lage, die Auswirkungen dieser Ereignisse in allen Regionen bis auf Frankreich zu lindern." Stornierungen und Rückholaktionen hatten die Branche im Winter Millionen gekostet.

In Deutschland lief das Sommergeschäft gut an. "Der starke wirtschaftliche Hintergrund hat die Nachfrage der Urlauber weiter unterstützt", erklärte das Management. Die Türkei, Griechenland und Spanien blieben zur Hauptsaison hoch im Kurs. Für die Kanarischen Inseln habe es ein Fünftel mehr Buchungen gegeben, auf dem gesamten deutschen Absatzmarkt lag das Plus Ende Juli bei 7%.

Zwischen April und Juni verdiente TUI Travel vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten mehr als im Frühjahr 2010, als die Aschewolke aus Island ein Flugchaos in Europa ausgelöst hatte. Der operative Gewinn wuchs um über die Hälfte auf 88 Mio. GBP. "Wir haben sowohl in Großbritannien als auch in Nordeuropa ein starkes Ergebnis", meinte Long, dessen Vertrag im Juni verlängert wurde. Trotz des "enttäuschenden Abschneidens" der französischen Anbieter will sich TUI Travel nicht von seinen Jahreszielen abbringen lassen. Die hohen Kerosin-Kosten im Flugverkehr und das schwache britische Pfund blieben aber problematisch: "Wie die gesamte Branche sind wir nicht immun gegen diese Belastungen." (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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