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Ticketsteuer: Kapazitäten verschoben

Die seit einem halben Jahr geltende Ticketsteuer in Deutschland drückt auf die Bilanzen der Fluggesellschaften.

An die Passagiere können sie die millionenschwere Belastung wegen des harten Wettbewerbs aber bisher meist nicht komplett weitergeben, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Vor allem Billigflieger haben als Reaktion auf die entfernungsabhängige Steuer von 8, 25 und 45 EUR ihr Angebot an deutschen Flughäfen heruntergefahren. Es sei unmöglich, die Steuer eins zu eins auf die Ticketpreise aufzuschlagen, heißt es bei Europas größtem Billigflieger Ryanair. "Als Konsequenz hieraus haben wir die meisten Kapazitäten in Märkte verlegt, welche eine solche Steuer nicht erheben, insbesondere Spanien, Belgien, die Niederlande oder Griechenland", sagte Marketing-Managerin Henrike Schmidt. In Deutschland sei das Platzangebot in diesem Sommer um 29% im Vergleich zum Vorjahr gekappt worden. "Im Winter werden es bis zu 40% sein." Eine Ticketsteuer wird seit heuer auch in Österreich eingehoben, sie macht zwischen 8 und 35 EUR aus.

Lufthansa hat wegen der Steuer keine Kapazitäten verlagert, wie eine Sprecherin sagte. Es werde versucht, die Steuer "zum größten Teil" an die Kunden weiterzugeben. Allerdings gebe es spezielle Preise wie 99-Euro-Tickets, bei denen dies nicht möglich sei. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern wegen der Steuer eine Ergebnisbelastung von 15 Mio. EUR. Der britische Billigflieger Easyjet legt die Steuer vorerst ebenfalls nur teilweise auf die Preise um - in welcher Höhe, variiert je nach Flug und Strecke. Dies wirke sich "nachteilig auf unsere Wirtschaftlichkeit auf dem deutschen Markt aus und beeinflusst die Entscheidung darüber, weitere Routen aufzunehmen oder bestehende zu erweitern", sagte Deutschland-Geschäftsführer Thomas Haagensen.

Die Lufthansa-Tochter Germanwings reicht den Aufschlag voll an die Kunden weiter, wie ein Sprecher sagte. Als Reaktion auf die Belastung wurde die Kapazität im innerdeutschen Netz um 7 Prozent gekappt, dennoch lag die Passagierzahl bisher je nach Monat um zwischen 2 und 5% unter dem Vorjahresniveau. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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