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Salzburg & Bayern: Fluglärmkonflikt

Seit Jahren schwelt ein Konflikt über die Lärmbelastung des Flughafens Salzburg für die Bewohner des angrenzenden Bayerns. Nun macht das deutsche Verkehrsministerium Druck.

Sollte es nicht zu einer gerechteren Verteilung der Starts und Landungen über Bayern und Österreich kommen, werde man eine einseitige Verordnung prüfen, mit der die Zahl der Überflüge über deutsches Gebiet begrenzt wird, heißt es von Seiten des deutschen Verkehrsministeriums. Der Airport selbst verweist auf jahrelange Bemühungen, allerdings seien ihm aus technischen und geografischen Gründen die Hände teilweise gebunden.

Rund 90% der An- und Abflüge würden zurzeit über deutsches Gebiet erfolgen, eine spürbare Entlastung sei daher notwendig, stellte Deutschlands Verkehrsminister Peter Ramsauer, der selbst aus der Region kommt, in einer Aussendung fest. Vergangene Woche hat er Vertreter der betroffenen bayerischen Gemeinden und des Schutzverbandes Rupertiwinkel über den Stand der Verhandlungen mit Österreich informiert, berichtete am Wochenende der ORF Salzburg auf seiner Homepage. Bei einem Gespräch zwischen dem deutschen Verkehrsstaatssekretär Klaus-Dieter Scheurle und Vertretern des österreichischen Verkehrsministeriums und der Flugsicherungsorganisation Austrocontrol hat die österreichische Seite laut Ramsauer am vergangenen Montag zugesagt, innerhalb einer Frist von zwei Monaten konkrete betriebliche Verfahren zu prüfen, die geeignet sind, zu einer fairen Entlastung der deutschen Seite zu führen. Sollte es dabei keine Fortschritte gebe, werde man auf deutscher Seite einseitige Maßnahmen wie eine Verordnung prüfen.

Airport-Sprecher Alexander Klaus sagte dazu am Sonntag zur APA, dass der Flughafen seit Jahren den Dialog mit den Anrainern beiderseits der Grenze führe und dabei schon viele Verbesserungen erzielt habe. So sei Salzburg der einzige Flughafen in Europa, auf dem die lauteren Flugzeugtypen aus der Chapter-3-Klasse verboten seien. Eine bessere Verteilung der An- und Abflüge stoße aber geografisch und technisch an Grenzen: Ein Instrumentenanflug sei aufgrund der Topographie nur von Norden, also Bayern, her möglich. Auf die Südroute könne daher nur bei günstigen Witterungsbedingungen ausgewichen werden, wenn auch im Sichtflug gelandet oder gestartet werden könne. Der Anteil der Flugbewegungen über Deutschland sei inzwischen von 90 auf 87% gesunken und werde weiter reduziert. Bereits morgen, Dienstag, finde die nächste Dialogrunde mit den Anrainern statt. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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