"Wie die Gallier im Römischen Reich, die ihren Wildschweinbraten in Ruhe essen wollen", fühlen sich die Bentour-Chefs Gürsel Erel und Paul Kothbauer als einziger Veranstalter, der neben der TUI Magic Life im Programm hat. "Magic Life ist sehr wichtig, hat aber nicht mehr den Stellenwert wie früher", schränkt Erel ein. Ein auf neun Anlagen reduziertes Angebot der Premiumclubmarke - ohne Djerba und Fuerteventura - wird für die Sommersaison in einem Wendekatalog mit Chervo Club Sirena dargestellt.

Für 2009 habe er mit einem Rückgang gerechnet, doch sei der Deckungsbeitrag gestiegen, berichtet Gürsel Erel. "Mein Dank gilt den Fluglinien, allen voran meinem liebsten Partner, der Lauda Air, der wir verdanken, dass die Türkei noch attraktiver geworden ist." In der Zeit von Jänner bis Ende September 2010 seien um 45.900 österreichische Gäste weniger in die Türkei gereist als im Vorjahr, zitiert Erel aus einer Statistik des türkischen Tourismusministeriums. Davon entfielen 3.500 Gäste auf Bentour. Für den Winter rechnet Erel insgesamt weiter mit einem Passagierrückgang, jedoch seien die Durchschnittspreise um 200 EUR gestiegen. Inzwischen seien die Besitzverhältnisse von Bentour auch geklärt, so Erel: Magic Life hält 24,9% der Anteile, ein Treuhänder 0,2%, Erel 24,9%, sein Anwalt 0,2% und der Rest liegt bei Connexio.

Während in den Länderkatalogen Griechenland und Tunesien im Sommer nicht mehr vertreten sein werden, sind beide Destinationen im Angebot von Magic Life erhalten geblieben. "Ich hab keine Lust, mich in eine Schlacht zu begeben", meint Erel in Hinblick auf die Flugkapazitäten und fügt hinzu: "Ich wette, dass Spanien und Griechenland auch demnächst die Flugticket-Steuer einführen werden." Bei den Airlines setzt Bentour ganz auf bewährte Partner: "Die Österreicher verdienen was anderes als Sky Airlines, die von Österreich über Deutschland in die Türkei fliegen. Österreicher sollten sich auf Lauda Air konzentrieren, wir sind nicht das 19. Bundesland Deutschlands", streut Erel seinem Traditionspartner ein weiteres Mal Rosen.

Preislich wird Magic Life bei Bentour "im Endeffekt", so Paul Kothbauer, "auf dem gleichen Niveau wie bei Gulet" liegen. Bis 31. Jänner bringt der Frühbucherbonus Erwachsenen eine Ersparnis von 100 EUR. Bei Buchung bis 28. Februar gilt eine Kinderpauschale ab 199 EUR. Sehr zufrieden zeigt sich Erel mit der ersten Saison des Chervo Club Sirena. Nach einer Anfangsinvestition von 800.000 EUR werden die Eigentümer für die kommende Saison noch weitere Verbesserungen vornehmen. In der Zeit von 1. April bis 31. Oktober lag die durchschnittliche Auslastung bei 85%, mehr als die Hälfte der Gäste waren deutschsprachig. Am deutschen Markt wird der Chervo Club bei Rewe, Alltours und Schauinsland buchbar sein, in Russland bei Intourist. Besonders stolz ist Erel, dass 20 bis 30 Zimmer im Iran verkauft werden. Zudem ist ein türkischer Veranstalter mit Garantie eingestiegen. Die Geschäftsführung der Hotelbetriebsgesellschaft Turcon hält künftig Hakki Ülkü, der die Gründungsphase von Magic Life begleitet hat. "Wir werden mit einigen Revivals überraschen und arbeiten an einem neuen Entertainment-Konzept", fügt Erel hinzu. Die Preise für den Chervo Club liegen 10% bis 15% unter den günstigsten Angeboten von Magic Life. Eine Woche AI im Doppelzimmer kostet pro Person ab 549 EUR.