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EURO 2008: Tourismus zieht gemischte Bilanz

Österreichs Touristiker ziehen ein Jahr nach der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 eine gemischte Bilanz. In einigen Bundesländern kam es während der EM zu Nächtigungszuwächsen, in anderen blieben die Gäste hingegen aus.

Von dem Großevent hätten das Image und der Bekanntheitsgrad der Alpenrepublik profitiert, lautet der Tenor. Durch die EM sei es zu "unbezahlbaren Werbeeffekten" gekommen. So wurde in Wien aus einigen Ländern ein Gästezuwachs verzeichnet, der laut Vera Schweder von Wien Tourismus "ganz klar auf die EURO zurückzuführen ist". Dabei handelt es sich um Kroatien (+44%), die Türkei (+33%) und Deutschland (+11%). Besonders auffällig sei der Zuwachs aus der Türkei gewesen, denn vor dem Fußball-Großevent waren aus diesem Land keine auffälligen Gästezuwachse zu verbuchen. Die Beliebtheit Wiens bei den Türken blieb auch im ersten Quartal 2009 erhalten: Von Jänner bis April wurde eine Urlaubersteigerung von drei Prozent verzeichnet.

Als Profiteur der EM sieht sich auch Salzburg. Rund 70.000 Menschen seien wegen der EM zum ersten Mal nach Salzburg gekommen. "Das ist ein enormes Kapital für die Zukunft", zog Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH, Bilanz. "Der Werbeeffekt für Salzburg liege jenseits der 20-Millionen-Grenze. "Wir haben ausgezeichnete Kontakte mit Russland und Griechenland geknüpft, das hat Folgegeschäfte für den Winter und Sommer gebracht. Heuer kommen über 50 Top-Fußballmannschaften auf Trainingslager nach Salzburg, das sind um zehn mehr als bisher", beschrieb Bauernberger einen wesentlichen nachhaltigen Effekt aus der EURO 2008.

In Kärnten hat die EURO die teilweise hochgesteckten Erwartungen der Hotellerie nicht erfüllt - weder während der Sportveranstaltung noch danach. Im Juni des Vorjahres kam es zu einem Nächtigungsrückgang von 4,1%. Bei den österreichischen Touristen gab es sogar ein Minus von 6,7%. Die gesamte Sommersaison 2008 wurde dann mit einem leichten Plus von 1 Prozent abgeschlossen, die Fußball-EM dürfte also keine gravierenden Auswirkungen auf das Buchungsverhalten gehabt haben. Klar mit dem Event zu tun hatten lediglich die starken Zuwächse bei den Gästen aus Kroatien und Polen. Es kamen um 111 Prozent mehr Kroaten und um 51 Prozent mehr Polen im in der Sommersaison nach Kärnten. In Summe ergab das aber bei den Gästen aus Kroatien gerade einmal 19.042 Übernachtungen, bei jenen aus Polen waren es 44.903 der insgesamt 9,19 Mio. Nächtigungen.

In Tirol fällt die Bilanz ambivalent aus. Unmittelbar nach der EM wurde von einer "einzigartigen Veranstaltung - einem spanischen Sommermärchen" geschwärmt, und für den Tourismus eine "erfreuliche Zwischenbilanz" gezogen. Die Prognosen für die laufende Saison sehen aber anders aus. Ein Besucher-"Ansturm" aus den EM-Nationen sei nicht zu bemerken, eher im Gegenteil. Wegen der Krise sei von einem Rückgang bei spanischen, russischen und schwedischen Gästen auszugehen, hieß es bei der Tirol Werbung. Man müsse froh sein, das Vorjahresergebnis halten zu können. (APA/red)

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