| news | flug

EU prüft AUA-Übernahme bis 17. Juni

Die Lufthansa hat vergangenen Freitag bei der EU-Kommission in Brüssel den Antrag auf Zusammenschluss mit der AUA eingebracht.

Die Frist für die wettbewerbsrechtliche Prüfung wurde mit 17. Juni angesetzt, erklärte der Sprecher der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes, Jonathan Todd, am Freitagabend der APA. Die AUA zeigt sich optimistisch, dass die EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme durch die Lufthansa gibt und der Deal Mitte 2009 abgeschlossen sein wird.

Die AUA bestätigte den Antrag der Lufthansa. "Die AUA ist zuversichtlich, dass das Verfahren gut über die Bühne gehen wird und dass wir mit Mitte des Jahres zu einem Closing kommen wie geplant", sagte eine Sprecherin der Austrian Airlines am Freitag. Weitere Angaben könne sie nicht machen, Verfahrensführer sei die Lufthansa. Die Kommission muss nun bis zum 17. Juni entscheiden, ob es aus wettbewerbsrechtlichen Gründen Bedenken gegen die Übernahme gibt. Bei derartigen Bedenken müsste sie eine eingehende wettbewerbsrechtliche Untersuchung beginnen. Offen ist noch ein von der EU-Kommission im Februar eingeleitetes Beihilfeverfahren über einen "Restrukturierungsplan" der AUA. Dabei geht es um den staatlichen Zuschuss von 500 Mio. EUR. Die Kommission äußerte Zweifel an den Preisvereinbarungen und an der Transparenz des gesamten AUA-Verkaufsverfahrens. Kritisiert wurde, dass der Kaufpreis von Lufthansa zu niedrig und nicht marktkonform sei. Die Lufthansa zahlt laut Vertrag rund 366.000 EUR für den Anteil der ÖIAG an der AUA bzw. 162 Mio. EUR, sollte sich die Situation der AUA deutlich verbessern. Nach Ansicht des AUA-Managements ist die 500 Mio. EUR schwere Mitgift der Republik keine "Beihilfe", sondern die billigste von allen Alternativen. Die Frist für Stellungnahmen von dritter Seite endete am 15. April, Österreich hat ein Monat Zeit zu reagieren, also bis 15. Mai.

Angebot für Streubesitz endet heute
Bereits seit 2. März läuft das Übernahmeangebot der Lufthansa für den Streubesitz bei der AUA. Die Fluggesellschaft bietet 4,49 EUR je Streubesitz-Aktie. Die Annahmefrist endet heute, Montag, um 17.30 Uhr. Eine Bedingung für die Übernahme der AUA ist, dass die Deutschen bis zum Ende der Annahmefrist mindestens 75% der stimmberechtigten AUA-Aktien erhalten. Für die Lufthansa schaut es diesbezüglich gut aus: AUA-Kleinaktionär Hans Schmid verkauft seine 5% an die Lufthansa, berichtet die "Presse" in ihrer Samstagsausgabe. Nun könne sich Lufthansa des ÖIAG-Pakets und eines Pakets des Syndikats von Wiener Städtische, Raiffeisen und Bank Austria von 7% sicher sein. Zusammen mit Anteilen, die die AUA selbst hält, seien 52% erreicht. Der Schweizer Investor Johan McGough, der rund 5% besitzt, habe ebenso den Verkauf seiner Anteile angekündigt. Alles zusammen wären damit 62% für die Lufthansa fix. Die fehlenden 13% sollten "kein allzu großes Problem sein", nachdem Kleinanleger-Vertreter Wilhelm Rasinger empfohlen hat, das Angebot von 4,49 EUR/Aktie anzunehmen. (red/apa)

  austrian airlines group, lufthansa, übernahme


Der Artikel hat Ihnen gefallen? Wir freuen uns, wenn sie diesen teilen!





Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





Advertising




Tägliche Touristik News für Reisebüro Agents, Counter, Veranstalter, Fluglinien, Kreuzfahrten
Copyright © für alle Artikel: tip / tip-online.at & Profi Reisen Verlagsgesellschaft m.b.H.