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Kuba: Im Salsa-Rhythmus auf Foto-Safari

Gleich nach der Ankunft in Havanna wurde mir klar, dass diese Insel etwas Besonderes ist. Auf Palmen und weiße Strände war ich gefasst, auf fröhliche Menschen und liebevoll gepfl egte Oldtimer – aber wie knallbunt und bonbonfarben diese lackiert sind, das war nur die erste Überraschung, die Kuba für mich bereithielt.

Nach einer erholsamen Nacht im Hotel Melia Cohiba verbrachten wir den ersten Tag in der Hauptstadt, deren historisches Zentrum zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde – kein Wunder, denn es gibt keine zweite Stadt in Lateinamerika, die diese Anzahl von Kolonialbauten vorweisen kann. Ein wunderbares Erlebnis ist es, sich in Havanna einfach treiben zu lassen, über Plätze wie die Plaza de Armas, den Kathedralenplatz und die Plaza Vieja zu schlendern und am Fuße der Christusstatue die Aussicht über die ganze Stadt zu genießen. In eine der unzählige Galerien abzubiegen, in denen man wunderschöne Bilder erstehen kann. Sollten die Füße nicht mehr mitmachen, winkt man ein Oldtimer-Taxi oder die günstigere Variante von „Cocotaxi“ heran; ausprobieren sollte man beides, ein Abenteuer ist es allemal.

SAUER UND SÜSS

Fans des Nobelpreisträgers Ernest Hemingway werden ihre Freude daran haben, in dessen Stammkneipe „La Bodeguitta del Media“ einen Mojito zu bestellen und im Hotel Ambos Mundus das Zimmer, in dem er einige seiner berühmtesten Romane schrieb, zu besichtigen; dann hinauf aufs Dach, um vom Café das muntere Treiben auf der Plaza de Armas zu verfolgen. Seinen fulminanten Ausklang nahm der Tag im weltberühmten „Tropicana“-Cabaret, einer Show mit Tanz und Musik. Nächstes Highlight war ein Ausfl ug in die nahe gelegene Stadt Hershey, benannt nach ihrem Gründer, einem amerikanischen Schokolade-Fabrikanten. Dieser baute 1916 eine riesige Zuckerfabrik und auch eine Eisenbahnlinie, die Hershey- Bahn, die noch heute fährt. Wer wollte, durft e sich an einer Zuckerrohrpresse versuchen, was eine schweißtreibende Angelegenheit ist – sauer verdient war das Endprodukt, der Zuckersaft mit Soda und Limettensaft gemischt, eine süße Erfrischung.

EINTAUCHEN IN DIE NATUR

Von der Schönheit der Natur Kubas überzeugte uns eine Reise entlang der „Tabak-Route“, vorbei an Pinar del Rio mit den beeindruckenden Kalksteinfelsen zum Naturschutzgebiet „Las Terrazas“. Ein Pfl ichtpunkt dieser Tour ist der Besuch einer Tabakplantage, um den „Torcedores“ (Zigarrendrehern) über die Schulter zu schauen. Pflicht danach war natürlich eine Zigarre zum frisch gebrühten Kaffee zu probieren. Ein noch wilderes Naturschauspiel ist „Topes de Collantes“ nahe Trinidad, ein Regenwald, den man am besten mit einer Wanderung erkundet. Die Pfade führen zu Wasserfällen, zu deren Füßen man in Teichen baden kann, zu geheimnisvollen Höhlen und durch dichte tropische Vegetation mit einer ungeahnten Fülle von Pflanzenarten. In Eigenregie oder in einer geführten Gruppe bricht man zu verschiedenen Routen auf, mehr oder weniger anspruchsvoll, und hat auch die Möglichkeit, in einem Zeltcamp mitten im Regenwald zu nächtigen.

FARBENFROHES TRINIDAD

Stundenlang könnte ich durch Trinidad fl anieren, die Stadt der Zuckerbarone im Süden Kubas, deren koloniale Altstadtbauten – in Kuba Im Salsa-Rhythmus auf Foto-Safari 1 Fotos: istock, shutterstock REPORT allen Farben des Regenbogens getüncht – wunderschöne Fotomotive abgeben, was auch der UNESCO die Auszeichnung zum Weltkulturerbe wert war. In Trinidad nutzten wird die Chance, an einem Salsa-Tanzkurs teilzunehmen, eine schwungvolle Angelegenheit, zu der man allerdings einiges Talent braucht. Und auch den Alltag der Kubaner konnten wir hier kennen lernen: Wir nächtigten in einer „Casa Particular“, einem Privathaus, das Zimmer vermietet, was den Reisenden die Möglichkeit erschließt, direkten Kontakt zur Gastgeberfamilie zu knüpfen. Wir hatten zwar kleinere Sprachbarrieren zu überwinden, aber mit etwas Englisch, ein paar Brocken Spanisch sowie Händen und Füßen konnten wir uns verständigen und für den nächsten Morgen das Frühstück auf der Terrasse bestellen, das uns pünktlich mit einem breiten Lächeln serviert wurde.

BERÜHRENDE MOMENTE

Ein wenig klamm war mir zumute, an der geschichtsträchtigen „Schweinebucht“ vorbeizukommen, dem Schauplatz einer von den USA unterstützten Invasion, die Fidel Castro stürzen sollte, doch gleich darauf nahm mich erneut die Natur Kubas gefangen: Auf der Peninsula de Zapata, einem überbordend grünen Naturschutzareal, wollten in einem verwunschenen Sumpfgebiet bunteste Vögel bewundert und die Nüstern lauernder Krokodile im Wasser erspäht werden. Keine Zeit, die Kamera wegzupacken, denn schon war die Stadt Cienfuegos erreicht, deren Altstadt-Ensemble das UNESCOWeltkulturerbesiegel trägt und sich dieses mit einer Sammlung wunderschöner Bauten wie dem Palacio de Valle und den schmuck renovierten Häusern rund um den Platz Parque Marti verdient. Ein weiterer Fotostopp folgte in Santa Clara, wo das Che Guevara- Mausoleum an den Revolutionsführer erinnert, bevor die Reise mit einer letzten Nacht am blütenweißen Strand von Varadero im Hotel Paradisus Princesa del Mar – das seinem Namen mehr als gerecht wird – ihren Ausklang nahm. Martina Ehn

KUBA KOMPAKT

FAKTEN
Anreise: mit der Swiss-Schwestergesellschaft Edelweiss Air (Wien – Zürich – Havanna), ab 729 EUR
Schutzimpfungen: Typhus und Hepatitis A; keine Malaria-Gefahr Versicherung: Abschluss einer Auslandskrankenversicherung empfohlen
Visum: sechs Monate gültiger Reisepass und Touristenkarte erforderlich (ca. zwei Wochen vor der Einreise bei der kubanischen Botschaft zu bestellen: 1070 Wien, Kaiserstraße 84, Tel.: 01 877 81 98)

PERSÖNLICHE TIPPS

● Gemütliche Selbstfahrertour auf fast autofreien Überlandstraßen ● Nächtigung in einer Casa Particular
● Bei Kauf eines größeren Bildes Zertifi kat für die Ausfuhr verlangen
● Essen in Privatrestaurants „Paladar“, besser als die staatlichen Restaurants; nach der Karte mit Preisen fragen – sonst kann es beim Zahlen Überraschungen geben
● Handeln in Geschäften, Galerien und bei Taxifahrten
● Tropicana-Show besuchen
● genügend Speicherkarten für den Fotoapparat mitbringen (bekommt man nicht überall)

SPEZIALVERANSTALTER CUBA REAL TOURS

Ende August 2014 war Martina Ehn im Auftrag von tip auf Einladung des Kuba-Spezialisten Cuba Real Tours auf der größten Insel der Karibik unterwegs, um aus erster Hand Impressionen aus deren Reiseprogramm zu sammeln. Zum Portfolio von Cuba Real Tours zählen die einwöchige Gruppenrundreise „Cuba Traditcional“ (wöchentlich, sommers alle zwei Wochen, garantiert durchgeführt, ab 880 EUR), die neue neuntägige Zubucher-Rundreise „Cuba Privat“ (ab zwei Teilnehmern, Nächtigungen in Casas Particulares, ab 880 EUR) und einwöchige Selbstfahrertouren (Nächtigungen in Casas Particulares, ab 490 EUR). Ebenfalls im Programm sind Badehotels in Varadero wie das Paradisus Princesa del Mar (ab 100 EUR pro Person/ Nacht in Junior Suite/all inclusive). www.cubarealtours.eu


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Petra Lindinger

Autor/in:

Senior Editor / Projektmanagement

Petra Lindinger, seit 2009 beim Profi Reisen Verlag, ist unsere Afrika Expertin im Haus und hat zudem die besten Tipps für den Indischen Ozean parat.





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