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ITB präsentiert Reisetrends 2025: Preis schlägt Nachhaltigkeit


Abflug
Die Reiselust der Deutschen ist 2025 trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ungebrochen. Allerdings rückt das Thema Nachhaltigkeit angesichts steigender Kosten zunehmend in den Hintergrund. Statt Umweltaspekten dominiert der Preis die Urlaubsentscheidungen.

Der deutsche Reisemarkt zeigt sich zur Sommersaison 2025 überraschend dynamisch. Trotz einer angespannten Weltwirtschaft mit Handelskonflikten und Preissteigerungen bleibt die Nachfrage nach Urlaub hoch. Laut Deutschem ReiseVerband (DRV) steigen die Ausgaben für Reisen voraussichtlich um rund 6% auf etwa 85 Mrd. EUR. Besonders gefragt sind organisierte Pauschal- und Bausteinreisen sowie Kreuzfahrten, die Rekordzahlen verzeichnen.

Beliebte Reiseziele & wachsende Preissensibilität

Klassische Warmwasserziele am Mittelmeer, vor allem die Türkei, Spanien und Griechenland, bleiben die Favoriten der Deutschen. Gleichzeitig gewinnt die Nachfrage nach preisgünstigeren Destinationen wie Bulgarien, Tunesien, Ägypten sowie weniger etablierte Balkanländer wie Montenegro und Albanien zu.

Nach Angaben des ADAC-Reisemonitors beeinträchtigen Sparzwänge bereits jeden dritten Bundesbürger bei der Urlaubsplanung, und etwa ein Drittel plant 2025 ganz auf größere Reisen zu verzichten.

Nachhaltigkeit bleibt Randthema

Während die Sorge um Umweltbedingungen vor Ort wächst – knapp 18% berücksichtigen klimabedingte Risiken bei der Urlaubsplanung –, spielt Nachhaltigkeit bei der tatsächlichen Buchung noch eine untergeordnete Rolle. Nur etwa 20% der UrlauberInnen sind bereit, für nachhaltige Angebote mehr zu zahlen.

Die Diskrepanz zwischen Wunsch und tatsächlichem Verhalten, die sogenannte „attitude behaviour gap“, zeigt, dass Umweltaspekte preislichen Erwägungen oft untergeordnet werden.

Branche in der Pflicht

Angesichts dieser Entwicklungen sehen ExpertInnen die Verantwortung klar bei den Tourismusunternehmen. Professor Heinz-Dieter Quack von der Ostfalia Hochschule betont, dass nachhaltiges Reisen nicht primär von der Nachfrage getrieben wird. Vielmehr müssten Reiseanbieter nachhaltige Konzepte aktiv entwickeln, in Produkte integrieren und sichtbar bewerben. Auch bei der Regulierung von Besucherströmen und dem Schutz der Destinationen durch digitale Lösungen oder Verbote liegt die Initiative bei der Branche.

Fazit: 2025 dominiert der Preis das Reiseverhalten der Deutschen – Nachhaltigkeit bleibt oft zweitrangig. Für eine nachhaltige Zukunft des Tourismus sind deshalb nicht nur die UrlauberInnen, sondern vor allem die Anbieter gefordert, umweltbewusste Angebote zu schaffen und attraktiv zu kommunizieren. (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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