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Deutschland: Politik und Luftfahrt optimistisch für Klimaneutralität


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Trotz noch enormer Probleme der Luftfahrt auf dem Weg zur Klimaneutralität zeigen sich Branche und Politik in Deutschland - wo mit dem Lufthansa-Konzern die Mutter der Austrian Airlines beheimatet ist - optimistisch. 

„Unser großes Ziel ist klar: Bis 2045 wollen wir klimaneutral werden und dabei zugleich ein erfolgreiches Industrieland mit weiteren Wachstumsmöglichkeiten bleiben", sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg. Die Luftfahrt sei verantwortlich für knapp drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. „Es ist klar, dass das noch weniger werden soll."

Bei klimafreundlichen Technologien stehe die Luftfahrtindustrie in Deutschland schon jetzt an der Weltspitze. Die Luftverkehrsbranche werde sich aber ganz grundlegend verändern. Perspektivisch sei sicherlich der Wasserstoffantrieb auch in Serienflugzeugen möglich. Dafür wolle die Bundesregierung Tempo machen beim Aufbau der dafür nötigen Infrastruktur. Er sei überzeugt, dass der Luftfahrtstandort Deutschland eine „sehr gute Zukunft" habe, sagte Scholz.

Spohr: „Die Luftfahrt ist zurück“

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte mit Blick auf schwierige Jahre in der Corona-Pandemie: „Die Luftfahrt ist zurück." Zur Lufthansa sagte er: „Uns geht's prima." Die deutsche Bundesregierung hatte das Unternehmen während der Pandemie mit Stützungsmaßnahmen gerettet - wie es in Österreich mit der Tochter AUA der Fall gewesen war, die zuletzt auch wieder gute Geschäfte verzeichnete.

Spohr sagte weiter, beim Klimaschutz dürfe es keine Alleingänge in Europa geben, es brauche weltweite Lösungen. Synthetische Kraftstoffe hätten bei der Lufthansa aktuell einen Anteil von 0,2%. Darüber hinaus forderte er eine Reform der Luftverkehrssteuer.

Wirtschaftliche Notwendigkeit

Der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, die enge Vertaktung Deutschlands mit der Welt sei eine wirtschaftliche Notwendigkeit und Voraussetzung dafür, dass eine Exportnation wie Deutschland wirtschaftlich erfolgreich sein könne. Entscheidend sei dabei jedoch, dass der Flugverkehr klimaneutral ablaufen müsse. Das wiederum müsse international im engen Wettbewerb geschehen. „Wir dürfen nicht Regulierungen in Europa schaffen, die dazu führen, dass bei uns weniger geflogen wird und außerhalb der Europäischen Union mehr mit fossilem Kerosin", sagte Wissing.

Für Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sind Klimaschutztechnologien der Schlüssel für internationale Erfolge in der Luftfahrt. „Heute fliegt kein Flugzeug weltweit ohne Teile aus Deutschland." Damit das so bleibe, unterstütze die Bundesregierung die Branche bei der Technologieentwicklung. In Richtung der Umweltverbände sagte Habeck: „Die Idee, dass wir das Klima schützen und keine Luftfahrt haben, ist weltfremd. Dies wird nicht passieren."

Vor Beginn der Konferenz hatten Umweltschützer vor dem Haupteingang der Lufthansa Technik demonstriert. Sie forderten statt immer mehr Flügen eine Reduktion der planbaren Starts und Landungen an den deutschen Flughäfen um mindestens 20% bis zum Jahr 2030. „Der Wachstumskurs des Flugverkehrs gefährdet Deutschlands Klimaziele massiv", sagte Umweltschützerin Sabine Sommer. (APA/red.)


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Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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