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MSC & Gasum: Gemeinsame Pläne für klimaneutrale Schifffahrt


LNG Betankung der MSC Euribia
Die Kreuzfahrtsparte der MSC Group und Gasum schließen eine Partnerschaft, um die LNG- und e-LNG-Versorgung für einen klimaneutralen Schiffsbetrieb bis 2050 zu gewährleisten.

MSC Cruises, die drittgrößte Kreuzfahrtmarke der Welt, und das skandinavische Energieunternehmen Gasum haben eine Absichtserklärung für eine wegweisende Zusammenarbeit unterzeichnet. Ziel ist es, MSC den Zugang zu synthetischem Flüssiggas (e-LNG) zu sichern, das aus Wasserstoff hergestellt wird, welcher durch Hydrolyse mit erneuerbaren Energien und gebundenem CO2 erzeugt wird. Gasum und MSC Cruises erstellen gemeinsam einen Strategieplan zur Senkung der Emissionen im Kreuzfahrtbetrieb von MSC, der ab 2026 große Mengen von mehreren tausend Tonnen e-LNG vorsieht.

Die Unternehmen unterzeichneten außerdem einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) für das neue Flaggschiff MSC Euribia. Mit dieser Vereinbarung unterstützt Gasum MSC Cruises bei der Reduzierung von Emissionen durch den sofortigen Einsatz von LNG.

Weg zur Klimaneutralität

Linden Coppell, Vice President of Sustainability and ESG bei MSC Cruises, sagt dazu: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Gasum auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Die Sicherung einer zuverlässigen Versorgung mit LNG und e-LNG ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Absichtserklärung und die langfristige Vereinbarung, die wir heute bekannt gegeben haben, sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Die Partnerschaft mit Gasum wird uns den Zugang zu neuen und saubereren Kraftstoffen ermöglichen, welche für die Verwirklichung einer klimaneutralen Schifffahrt erforderlich sind. Wir brauchen mehr Lieferanten wie Gasum, die unsere Branche bei ihren Umweltzielen unterstützen. Wir sind bereit und warten darauf, mehr von diesen neuen Kraftstoffen zu kaufen.“

Mika Wiljanen, CEO von Gasum, ergänzt: „Als Anbieter von alternativen Kraftstoffen, der sich für die Energiewende einsetzt, ist Gasum stolz darauf, MSC Cruises, einen wichtigen Akteur im Schiffssektor, bei seinem Ziel zu unterstützen, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern. Gleichzeitig unterstützt MSC Cruises die Entwicklung des vielversprechendsten alternativen Treibstoffs, indem es die Nachfrage stärkt. Diese Absichtserklärung zu e-LNG ist ein Meilenstein für die Schifffahrtsindustrie, da sie zeigt, dass e-LNG der Schifffahrt innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung stehen wird. Wir freuen uns auch sehr über die langfristige LNG-Liefervereinbarung, die für uns der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit ist.“

LNG- und e-LNG-Versorgung

Was ist LNG?

Der Einsatz von LNG verursacht fast keine Schwefeloxid- und Feinstaubemissionen, Stickoxidemissionen werden stark reduziert und die Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt. Darüber hinaus ermöglicht die LNG-Technologie an Bord jederzeit den Umstieg auf vollständig erneuerbares Bio-Flüssiggas (Bio-LNG) oder synthetisches Gas (e-LNG), um die Treibhausgasemissionen bis zu 100% zu reduzieren.

Was ist e-LNG oder synthetisches Gas?

E-LNG kann durch das Strom-zu-Gas-Verfahren synthetisch hergestellt werden. Zunächst wird mit Hilfe von erneuerbarem Strom, beispielsweise Wind- oder Sonnenenergie, Wasserstoff aus Wasser hergestellt. Der erzeugte Wasserstoff kann dann durch Zugabe von nicht-fossilem Kohlendioxid, das aus der Kohlenstoffabscheidung gewonnen wird, zu Methan weiterverarbeitet werden.

Das dabei entstehende synthetische, erneuerbare Methangas ist vollständig mit Erdgas und Biogas austauschbar. Wenn es verflüssigt wird, ist es ebenfalls vollständig austauschbar mit LNG und Bio-LNG. Das bedeutet, dass es über die bereits bestehende Infrastruktur – Lastwagen, Schiffe, Pipelines – transportiert werden kann, wobei auch die bestehenden Gasnetze genutzt werden können. Es bedeutet auch, dass synthetisches Gas direkt in den Dual-Fuel-Motoren an Bord verwendet werden kann, die derzeit mit Erdgas, Biogas, LNG oder Bio-Flüssiggas in jedem Verhältnis betrieben werden. Es sind keine zusätzlichen Investitionen in neue Anlagen oder Änderungen erforderlich.

Im Gegensatz zu alternativen Kraftstoffen wie Ammoniak oder Methanol, die sich sowohl in Bezug auf die Produktion als auch auf die Infrastruktur noch im Entwicklungsstadium befinden, ist synthetisches Gas oder e-LNG ein konkreter Weg zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs und des Landtransports in den nächsten Jahren. (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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