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GCE: Kreuzfahrtourismus nimmt wieder Fahrt auf

Die Vertreter der Branche blickten bei der dritten Web-Diskussion von global communication experts durchaus positiv in die Zukunft der Kreuzfahrt: Flussschiffe fahren bereits ab Juni, die ersten Hochseekreuzfahrten werden ab Juli stattfinden.

„Die Leute wollen verreisen, sie wollen Kreuzfahrten machen und die Kreuzfahrtindustrie ist für den Restart mehr als bereit“ – so lautete der Tenor des 3. GCE-Agentur-Café.

Den Fragen der GCE-Kunden stellten sich:

  • Christian Verhounig, CEO Cruise & Maritime Voyages (Muttergesellschaft von TransOcean Kreuzfahrten)
  • Theodora Dimopoulou, Regional Director Continental Europe bei Celestyal Cruises
  • Andrea Kruse, COO von VIVA Cruises
  • Dr. Marie Nauheimer, Geschäftsführerin Primus-Linie, Frankfurter Personenschifffahrt

Im Vordergrund der Diskussion, die von Dorothea Hohn (Managing Partner Global Communications Experts) moderiert wurde, standen die Herausforderungen, denen sich Reedereien und Flusskreuzfahrtveranstaltern gegenübersehen sowie die Vorkehrungen, die sie treffen, um Gästen eine erholsame Auszeit zu bieten. 

Maskenpflicht und Abstandsregelungen 

So galt es für die Reedereien, erst einmal umzustrukturieren, um die vorgegebenen Maßnahmen an Bord ihrer Schiffe umzusetzen. Hygienemaßnahmen wurden erhöht, Maskenpflicht und Abstandsregelungen eingeführt. Auf den meisten Schiffen gibt es eine Einbahnstraßenregelung, damit sich Passagiere gerade auf dem Gang zur Kabine nicht zu nahekommen.

„Viele Vorgaben gelten auch an Land, so dass sich unsere Passagiere daran gewöhnt haben und keine Schwierigkeiten haben werden, sie auch an Bord umzusetzen“, so Christian Verhounig, CEO von Cruise & Maritime Voyages.

Noch wisse er zwar nicht, wann die TransOcean-Schiffe wieder in See stechen könnten, aber man sei vorbereitet. Auch die Passagiere seien startklar, „ein Großteil unserer Kunden hat umgebucht und will sobald wie möglich wieder mit uns verreisen“.  Die Buchungszahlen seien laut Verhounig in Deutschland nur wenig eingebrochen, in Großbritannien habe es sogar einen Zuwachs von 2% gegeben.

Bei Primus-Linie, die vor 14 Tagen wieder ihren Betrieb aufgenommen hat, habe sich die Zielgruppe im Gegensatz zu früher etwas geändert. „Viele Familien, die einen Ausflug machen wollen, nehmen unser Angebot wahr, ältere Passagiere sind eher die Ausnahme. Zudem sind momentan keine Eventfahrten möglich und vorerst bieten wir keine Veranstaltungen an Bord an“, so Dr. Marie Nauheimer, Geschäftsführerin der in Frankfurt ansässigen Primus-Linie. Diese könnten eventuell ab Herbst wieder in das Programm aufgenommen werden.

Kleiner Shows & Open Air-Aktivitäten

„Wir werden weiterhin unsere Shows an Bord anbieten, jedoch entzerren und beispielsweise kleinere Shows mit weniger Publikum veranstalten“, erklärte hingegen Theodora Dimopoulou von Celestyal Cruises, dem griechischen Spezialisten für Kreuzfahrten zu den griechischen Inseln und im östlichen Mittelmeer. Auch habe die Reederei viele Aktivitäten einfach nach außen verlegt sowie Routen und Ausflüge den Vorgaben entsprechend verändert. „Wir werden am 30. Juli wieder in See stechen und dabei die Sicherheit unserer Passagiere im Auge behalten”, betonte Dimopoulou.

Bereits ab dem 26. Juni nehmen die Flusskreuzfahrtschiffe des Düsseldorfer Veranstalters VIVA Cruises wieder Fahrt auf, zu Beginn nur in Deutschland. Neben den bereits genannten Hygienemaßnahmen werden an Bord der Schiffe bei Passagieren und Crewmitgliedern Fiebermessungen durchgeführt, zudem begleitet ein Arzt die Fahrten. „Wir werden mit etwa 70% unserer Kapazität fahren”, so Andrea Kruse, COO bei VIVA Cruises. So könnten die Vorgaben wie Abstandsregelungen erfüllt werden. „Im Restaurant haben wir die Tische mit 1,5m Abstand gestellt, zum Teil haben wir auch mit Plexiglasabtrennungen gearbeitet und wir werden wie früher wieder zwei Essenzeiten einführen“, erklärte sie weiter. Auch am Produkt wurde gefeilt. So bietet VIVA Cruises zunächst im Juli und August viertägige Kurzreisen auf ihren Schiffen an, die sehr gut angenommen würden. Zudem könne man gerade im Flussreisebereich sehr kurzfristig reagieren und Routen binnen 24 Stunden entsprechend geänderter Vorgaben anpassen.

Künftige Preisentwicklung

Während Celestyal Cruises mit Frühbucherspecials derzeit auf den Markt geht, weiß man bei TransOcean noch nicht, wie sich der Markt entwickeln wird. „Eine sofortige Preisanpassung ist bei uns nicht möglich, da unsere Kunden sehr weit im Voraus buchen. Zudem wissen wir nicht, wie sich die Rahmenbedingungen verändern werden, daher kann ich nicht einschätzen, ob Kreuzfahrten teurer oder billiger werden“, so Christian Verhounig.

Dem stimmte auch Andrea Kruse zu und ergänzte abschließend: „Der Nachholbedarf ist da und den sollten wir nutzen, jedoch mit vernünftigen Preisen, die weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt sind.“ 

(red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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