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Fachverband der Reisebüros richtet besorgtes Schreiben an AUA-CEO

Der Fachverband der Reisebüros reagiert besorgt auf eine Aussendung des neuen AUA-CEOs, Dr. Alexis von Hoensbroech, und äußert seine Bedenken in einem offenen Brief.

Besonders kritisch beurteilt der Fachverband der Reisebüros die Pläne von Austrian Airlines, die derzeit noch in Altenrhein, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz oder Salzburg bestehenden dezentralen Crew-Basen nach Wien zu verlegen (tip berichtete hier) und den gut 200 Bordbeschäftigten aus den Bundesländern ein Angebot zu unterbreiten, nach Wien zu kommen. Kritik übt der Fachverband auch daran, dass Strecken ab den Bundesländer-Flughäfen gestrichen werden sollen. Laut Alexis von Hoensbroech werden Lufthansa und Eurowings die bisherigen Deutschland-Flüge aus den Landeshauptstädten übernehmen.

"Nicht nur, dass dadurch hochqualifizierte Arbeitsplätze in den Bundesländern verloren gehen, ist eine solche Maßnahme sowohl für den österreichischen Outgoing- wie auch Incomingtourismus nachteilig und schädigt damit mittelfristig auch den Tourismusstandort Österreich nachhaltig. Die österreichischen Reisebüros und Reiseveranstalter waren in der Vergangenheit immer an einer guten Zusammenarbeit mit den Austrian Airlines als national carrier und starkem Partner interessiert und sind dies auch heute noch. Wir ersuchen Sie daher ebenso höflich wie dringend, ihre Entscheidung nochmals zu überprüfen, ob es nicht doch noch andere Wege geben könnte", so der von Mag. Felix König, Omann, und Dr. Thomas Wolf, Geschäftsführer, unterzeichnete Brief.

Weitere Kritik aus den Bundesländern

Auch von anderen Seiten hagelt es Kritik zu den Plänen der AUA. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser empfindet das Angebot an die Crews, nach Wien zu kommen, als lebensfremd und einer Erpressung gleichkommend.

"Offenbar reichen die Pläne der AUA und ihrer Muttergesellschaft Lufthansa ja noch viel weiter. Experten zufolge sollen wohl sämtliche Inlandsflüge der AUA gestrichen und damit die Regionalflughäfen scheibchenweise von der Bundeshauptstadt abgekoppelt werden", Peter Kaiser.

Rund 30 der etwa 200 Beschäftigten seien in Kärnten stationiert. Eine ähnliche Systematik befürchtet auch die Gewerkschaft. Vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit warnt vor einer "wirtschaftlichen Austrocknung und Standortschwächung der Regionen". "Angesichts von anhaltenden Streckenausdünnungen und dieser beginnenden Schließungspläne kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dahinter eine Systematik steckt. Und ich vermute, der Auftrag dazu kommt aus Deutschland aus der Lufthansa-Zentrale", so der Gewerkschafter.

Austrian Airlines will in ihrem 10-Punkte-Programm #DriveTo25 das Drehkreuz in Wien stärken. Laut von Hoensbroech mache es Sinn, dass die Crews ihren Arbeitsplatz in Wien haben, wenn das Linien-Netz nur noch von Wien aus beflogen werde. (red/apa/ots)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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