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AUA plant weiteren Ausbau der Flotte

Austrian Airlines startet mit einer neuen Strategie ins Jahr 2019. Die erneut gestiegene Nachfrage von Passagieren und der zunehmende Wettbewerb in Wien veranlasst die rot-weiß-rote Fluglinie zu einem Ausbau der Kontinentalflotte. Die Airbus-Flotte soll bereits in den nächsten drei Jahren von 36 auf 46 Flugzeuge wachsen.

Gleichzeitig wird Austrian Airlines ihre 18 Turboprop-Flugzeuge mit 76 Sitzen ausflotten: In Summe wird das Angebot in Wien dadurch um über zehn Prozent ausgebaut werden, da die Jets der A320-Familie wesentlich größer als die Turboprops sind.

„Wir werden über 200 Mio. EUR in den Ausbau der Kontinental-Flotte investieren und unsere Position in Wien damit deutlich stärken können. Das ist gleichzeitig auch als Kampfansage im schärfer werdenden Wettbewerb in Wien zu verstehen und wir sind bereit, noch weitere Schritte zu gehen, um unser Drehkreuz zu verteidigen“, Alexis von Hoensbroech, Austrian Airlines CEO.

Bereits im April will Lufthansa Aviation Training (LAT) mit den Bauarbeiten zur Vergrößerung des Simulator-Trainingscenters am Standort Wien beginnen, um Platz für zwei zusätzliche A320-Flugsimulatoren für Pilotentrainings zur Verfügung zu stellen. Die voraussichtliche Fertigstellung des 20 Mio. EUR teuren Ausbaus ist im ersten Quartal 2020 geplant. Derzeit werden in Wien vier Simulatoren (für Dash, Embraer und A320) betrieben. Ausgelöst durch die Ausflottung der Dash will Austrian Airlines den dezentralen Österreich-Deutschland Verkehr im Lufthansa Konzern neu organisieren, da es beispielsweise für Lufthansa wesentlich einfacher ist, aus ihrem (zentralen) Frankfurter Drehkreuz herauszufliegen, als umgekehrt. Die vier Flugzeuge, die im Wet-Lease für die Konzernschwester SWISS in der Schweiz im Einsatz sind werden, wie bereits kommuniziert, zum Ende des Winterflugplans nach Wien überstellt. Im Zusammenhang damit wird Austrian Airlines die derzeit noch in Altenrhein, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz oder Salzburg bestehenden dezentralen Crew-Basen nach Wien verlegen. Die gut 200 MitarbeiterInnen erhalten das Angebot, nach Wien zu kommen. Flottenentscheidung, Netzbereinigung und Verlagerung der dezentralen Crew-Basen sind drei wesentliche Themen aus dem 10-Punkte-Programm unter dem Titel #DriveTo25.

Das 10-Punkte-Programm #DriveTo25 im Überblick:

  1. „Operational Excellence“: 2019 will die „AUA“ ihre Prozesse verbessern und mithilfe der Digitalisierung und einer engen Zusammenarbeit mit dem Flughafen Wien die „Operation“ wieder auf das von Kunden gewohnte Weltklasseniveau bringen.
  2. Austrian Airlines möchte außerdem ihre Prozesse in der Verwaltung und der Operation auf den Prüfstand stellen und durch Vereinfachung, Digitalisierung und die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten 20-30 Mio. EUR einsparen. Am Kunden soll nicht gespart werden.
  3. Unter dem Titel „New Premium“ soll der Kunde und seine Bedürfnisse stärker in den Mittelpunkt aller Anstrengungen gestellt werden. Personalisierte Produktverbesserungen sollen die AUA als Carrier der ersten Wahl positionieren. Diese Lufthansa Group-weite Produktstrategie wird von Wien aus koordiniert.
  4. Mit einem Einzugsgebiet („Catchment“) von 11 Mio. Einwohnern und einer Transferleistung von etwa 50% ist Austrian Airlines außerdem ein Hub-Carrier, und der Flughafen Wien ist ihr Drehkreuz. Diese Funktion soll zukünftig über eine stärkere Ausrichtung des Verkehrsnetzes auf Wien gestärkt werden. Im Umkehrschluss wird der dezentrale Verkehr innerhalb des Konzerns neu geordnet. Dezentrale Strecken sind beispielsweise Innsbruck-Frankfurt oder Linz-Düsseldorf. Diese Routen erfreuen sich zwar guter Nachfrage, produzieren gleichzeitig aber eine hohe Komplexität, weil die Flugzeuge aufgrund der Umläufe für die Crews, aber auch durch die technische Wartung nicht produktiv eingesetzt werden können.
  5. Um komplizierte Crew-Umläufe zu vermeiden, werden die derzeit noch in Altenrhein, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz oder Salzburg bestehenden dezentralen Crew-Basen nach Wien verlegt werden. Die gut 200 MitarbeiterInnen erhalten das Angebot, nach Wien zu kommen.
  6. Technik: Bei der technischen Wartung will Austrian Airlines der Wartung der eigenen Flugzeuge zukünftig noch stärkeren Vorrang geben. Derzeit ist die Fluglinie auch stark im Drittgeschäft aktiv, das im Gegenzug reduziert wird. „Drittgeschäft“ bedeutet, dass auch Flugzeuge fremder Airlines technisch gewartet werden.
  7. Kontinental-Flotte: Austrian Airlines will ihre Turboprop-Maschinen früher als geplant bis 2021 ausflotten und gleichzeitig ihre Airbus-Mittelstrecke auf 46 Flugzeuge aufrüsten. Ein genauer Zeitplan, wann welche Turboprop-Flugzeuge abgegeben und wann welche A320 angeschafft werden, wird noch erarbeitet. Für das Netz und die Kunden bedeutet die Umstrukturierung der Flotte eine Verbesserung, da die Strecken von Dash auf Embraer bzw. Embraer auf Airbus hochgetauscht werden.
  8. Interkontinental-Flotte: Austrian Airlines hat zum Winterflugplan 2018/19 ihr Intercontinental-Netz neu ausgerichtet. Unwirtschaftliche Strecken wie Havanna, Colombo oder Hong Kong wurden nach einer Probezeit wieder gestrichen und das Angebot nach Nordamerika im gleichen Ausmaß aufgestockt. Bestehende Strecken, wie beispielsweise New York oder Chicago, wurden auf ein tägliches Angebot verdichtet. Austrian Airlines wird nach der Wintersaison auch die Seychellen aus ihrem Flugprogramm nehmen und mit Ende April 2019 einstellen. Mauritius und Malediven bleiben hingegen als gut eingeführte „Warmwasserdestinationen“ im Flugprogramm. Ziel ist es, dadurch die Profitabilität zu steigern, um im nächsten Schritt die Langstrecken-Flotte zu modernisieren. Die sechs Boeing 767 mit einem Durchschnittsalter von knapp 23 Jahren sollen perspektivisch durch modernere Flugzeuge ersetzt werden.
  9. Stakeholder Roadmap: Gemeinsam mit seinen Partnern will Austrian Airlines den Luftfahrt-Standort Wien stärken. Dazu gehört zum Beispiel das vom Verkehrsministerium kürzlich gestartete Programm „ZOVI“ (Zukunftsoffensive Verkehr & Infrastruktur).
  10. Letztendlich will Austrian Airlines nicht nur ihre Flugzeuge sondern auch sich selbst, ihre Arbeitsplätze und Arbeitsgeräte, digitalisieren und modernisieren. So wurde zum Beispiel das gesamte Kabinenpersonal mit Tablets ausgestattet, und noch 2019 wird die AUA-Verkehrsleitzentrale am Flughafen Wien erneuert werden.

(red)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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