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Ryanair legt weiter zu

Trotz sinkender Ticketpreise kommt der Billigflieger Ryanair nicht vom Wachsturmkurs ab. In der Zukunft will die Airline auch vom reinen Punkt-zu-Punkt-Verkehr abrücken und Umsteige- sowie Langstreckenverbindungen anbieten.

Dabei setzen die Iren auf die Schwäche von Rivalen. In Deutschland und Italien, wo Air Berlin und Alitalia ums Überleben kämpfen, wollen sie ihr Angebot verstärkt ausbauen.

Mehr Passagiere, weniger Gewinn

Der Wettbewerb um günstige Preise geht an der irischen Airline nicht spurlos vorbei: Der durchschnittliche Ticketpreis bei Ryanair fiel im vergangenen Geschäftsjahr um 13% auf 41 EUR. Während die Zahl der Fluggäste um 13% auf 120 Mio. stieg, legte der Umsatz nur um 2% auf 6,6 Mrd. EUR zu. O'Leary rechnet auch in Zukunft damit, dass das Unternehmen im Schnitt weniger mit einem Ticket einnehmen kann. Ein Überangebot an Flügen in Europa und das schwache britische Pfund könnten die Preise im laufenden Geschäftsjahr um 5 bis 7% sinken lassen. Für die zwölf Monate bis Ende März stand bei Ryanair unter dem Strich ein Gewinn von gut 1,3 Mrd. EUR - ein Minus von 16% gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahres.

Für das neue Geschäftsjahr peilt O'Leary einen Gewinn von 1,40 bis 1,45 Mrd. EUR an. Die Zahl der Passagiere soll auf 130 Mio. steigen. Dazu will das Unternehmen seine Flotte bis März 2018 auf 427 Boeing-Mittelstreckenjets wachsen lassen - und hält nach noch mehr neuen Jets Ausschau.

„Wir haben Boeing gesagt: Falls sie Luft in ihrer Produktion und zusätzliche Jets übrig haben - wir nehmen sie", sagte Finanzchef Neil Sorahan der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Mehr Kontinentaleuropa und Langstrecke

Die Airline verlagert ihr Geschäft verstärkt auf den europäischen Kontinent. Grund dafür ist die Unsicherheit rund um den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

„Ein harter Brexit könnte eine schwere Unterbrechung für Flüge zwischen Großbritannien und der EU für einige Monate nach März 2019 auslösen", sagte O'Leary.

Daher will er Ryanair flexibel aufstellen und Wachstumsmöglichkeiten in anderen Ländern Europas nutzen. Im Auge hat er dabei vor allem Italien, Deutschland, Polen und Rumänien. Dort will Ryanair die Lage der hoch verschuldeten Gesellschaften Air Berlin und Alitalia ausnutzen.

Ryanair löst sich schrittweise auch von seinem Konzept reiner Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Noch im Laufe dieses Jahres sollen Ryanair-Kunden Langstreckenflüge der spanischen Fluglinie Air Europa wahrnehmen können. Gespräche mit anderen Airlines laufen. Zudem bietet Ryanair in Rom erstmals eigene Umsteigeverbindungen zu verschiedenen Zielen an. Ist der Versuch erfolgreich, will die Gesellschaft das Angebot auf ihr gesamtes Streckennetz ausweiten. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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