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Rubelkrise belastet Tourismus

Der dramatische Wertverlust des Rubels belastet den russischen Tourismus stark. Weil durch die Abwertung der Währung um rund 50% vor allem Reisen ins Ausland teurer werden, verbringen viele ihre Ferien lieber zu Hause.

Im abgelaufenen Jahr seien nur gut halb so viele Russen verreist wie 2013, teilt die Vereinigung der Tourismusanbieter in Moskau mit.

Die bei den Russen beliebten Orte wie Sölden, Ischgl und Mayrhofen schwanken zwischen Hoffen und Bangen.

„Wir haben zum Glück die Besserverdienenden. Was wegbricht, ist die russische Mittelschicht. Im Jänner sind normalerweise 40% der Gäste aus Russland. Sollte sich die Lage verschärfen, kann das ein Riesenproblem werden", so der Tourismuschef in Ischgl, Andreas Steibl zur dpa.

Generell gelte: Von einem Rückgang betroffen wären eher mittlere Hotels, Pensionen und Appartements. Die Spitzenhotellerie kann auf ihre Klientel wohl weiter zählen. In vielen Orten Österreichs stellen Russen mit 5 bis 10% die viertgrößte Gruppe in der Wintersaison.

Andere beliebte russische Ziele im Überblick:

Ägypten

In den vergangenen Dezemberwochen besuchten nur halb so viele russische Urlauber das Rote Meer; das berichtet die Zeitung "Al-Masry al-Youm" unter Berufung auf die Tourismuskammer. Die Staatszeitung "Al-Ahram" meldet einen Einbruch um 40% im Dezember im Jahresvergleich. Die meisten Touristen in Ägypten kommen aus Russland. 2014 wurden nach offiziellen Angaben knapp zwei Drittel aller Hotelbetten am Roten Meer von Russen gebucht.

Thailand

Der thailändische Badeort Pattaya rund 80km südöstlich von Bangkok ist bei Russen so beliebt, dass seit einigen Jahren Schilder auf Russisch den Weg weisen. Im vergangenen Jahr hätten Russen 90% ihrer Zimmer gebucht, so Roongphetch Choolert, die in einer Hotelkette arbeitet. Die Zahl sei um zwei Drittel zurückgegangen, sagt sie wieter. Insgesamt rund 180 000 russische Touristen sind nach Angaben der Tourismusbehörde im November nach Thailand gereist - 21% weniger als im November 2013.

Türkei

In der Türkei waren die russischen Touristen zeitweise auf dem Weg, die Deutschen an der Spitze der Besucherstatistik abzulösen: 2013 verzeichnete das türkische Tourismusministerium insgesamt 4,26 Mio. Gäste aus Russland, aus der Bundesrepublik kamen 5,04 Mio. Menschen. Nun ist die Zahl der russischen Besucher eingebrochen: Im November kamen nur noch knapp 63 000 Russen - rund 18,5% weniger als ein Jahr zuvor.

Zypern

Positiv entwickelt sich die Besucherzahl von Russen offenbar in Zypern. Nach vorläufigen Angaben des Fremdenverkehrsamts haben 2014 mehr als 630 000 Russen einen Urlaub auf der Mittelmeerinsel gebucht - ein Rekordwert. 2013 waren rund 608 000 Besucher aus dem Riesenreich gekommen. Etwa 25% der Touristen in Zypern sind Russen; nur aus Großbritannien kommen mehr.

Indonesien

Die indonesische Ferieninsel Bali haben zwischen Jänner und November nach Angaben der örtlichen Tourismusbehörde rund 6,5% weniger Russen besucht als ein Jahr zuvor. Gäste aus Russland machten 2013 mit 2,4% von insgesamt 3,3 Mio. Touristen aber nur einen kleinen Teil der Besucher aus. Hotelbesitzer Made Sudana sprach von einem spürbaren Rückgang. Jeden Monat scheine die Zahl zurückzugehen, sagte er. Nach den Ereignissen in der Ukraine überlegen sie sich vermutlich zweimal, ob sie reisen.


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