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Luftfahrt: Bures für CO2-Abgabe, gegen Ticketsteuer

Die Luftfahrt sichert in Österreich 75.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet im weitesten Sinn 4,6 Mrd. EUR, 1,7% der Wirtschaftsleistung (BIP).

Um auf diesen Wert zu kommen hat die IATA in einer am Montagabend in Kooperation mit dem WirtschaftsBlatt in Wien vorgestellten Studie nicht nur 3,6 Mrd. EUR an "direkten, indirekten und induzierten" sondern auch noch 0,9 Mrd. EUR an "katalytischen" Effekten zusammengerechnet. Die durchschnittliche Arbeitsproduktivität pro Beschäftigten liege mit 87.900 EUR um 45% höher als im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Größtes Problem für die Luftfahrt sind die Abgaben - CO2-Abgabe und Ticketsteuer - erinnerte AUA-Chef Jaan Albrecht anlässlich der Präsentation der Ergebnisse in einer Podiumsdiskussion mit Verkehrsministerin Doris Bures, Flughafen-Vorstand Julian Jäger und Austrocontrol-Chef Heinz Sommerbauer. Vor allem der Alleingang Europas tue der Luftfahrtbranche weh - noch schlimmer könnte es kommen, wenn China nun als Reaktion Bestellungen von Airbussen storniert. Grundsätzlich sei die Airline-Branche durchaus bereit den Schadstoffausstoß zu senken und sei auch eine Selbstverpflichtung dazu eingegangen, versicherte Albrecht. Bures unterstützte allerdings uneingeschränkt die CO2-Abgabe.

Hoffnung machte sie der Branche hingegen, dass es zu einer Reduktion der im Oktober 2010 eingeführten Ticketsteuer kommen könnte: Diese Flugabgabe sei lediglich eine "Budgetkonsolidierungsmaßnahme" gewesen, sagte sie. Die Diskussion über die Absenkung sei "auf einem guten Weg", zuständig sei aber Finanzministerin Maria Fekter. "Wenn ich sagen würde, wir senken die Flugabgabe, dann wäre das Amtsanmaßung", so Bures. Aber in dieser Frage sei sie "Verbündete" der Flugbranche. Bures befürwortet auch die geplante dritte Piste für den Flughafen Wien.

Ein anderes Lieblingsprojekt der Verkehrsministerin dürfte zu tieferen Veränderungen der Luftfahrt in Österreich führen. Wenn ab 2014 die Bahn in weniger als 1,5 Stunden von Wien nach Linz fährt und der Flughafen Wien an das Bahnnetz voll angebunden wird, werden Flüge zwischen den beiden Städten noch weniger attraktiv, räumte sie ein. Und hat diesmal AUA-Chef Albrecht auf ihrer Seite. „Die AUA unterstützt den Bahnausbau, da die Strecke ohnehin nicht wirtschaftlich mit Flugzeugen betrieben werden könne. Die Flieger, die man sich dort einspare, könnten auf profitablen Strecken nach Osteuropa besser eingesetzt werden“, sagte Albrecht. Und nach Linz müsse Graz folgen. (APA/red)


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