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Ortstaxenerhöhung in Wien: Sorge um Wettbewerbsfähigkeit


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Die geplante Anhebung der Wiener Ortstaxe auf 8,5% sorgt für Kritik aus der Branche. Incoming-Agenturen, Hotellerie und Tourismusbetriebe warnen vor negativen Folgen für das internationale Gruppen- und Kongressgeschäft.

Die geplante Erhöhung der Wiener Ortstaxe von derzeit 3,2% auf 8,5% sorgt bei der Tourismuswirtschaft für erhebliche Bedenken. Das Forum Incoming im Österreichischen ReiseVerband (ÖRV) warnt vor spürbaren Nachteilen für Wiens internationale Wettbewerbsfähigkeit und kündigt gemeinsam mit der Hotellerie koordinierte Interventionen gegenüber Politik und Verwaltung an.

Besonders betroffen ist das Gruppen- und Kongresssegment, da die Ortstaxe in Wien nicht pauschal, sondern prozentuell vom Netto-Zimmerpreis berechnet wird. Bei einem Preis von 150 EUR netto steigt die Steuer künftig von 4,80 auf 12,75 EUR pro Nacht. Für eine Reisegruppe mit 50 Zimmern und zwei Nächten bedeutet das eine Mehrbelastung von knapp 800 EUR– allein durch die Steuer.

Unklare Kommunikation 

Unklarheit herrscht auch beim Zeitpunkt der Einführung. Während manche Quellen von einem Start mit 1. Dezember 2025 sprechen, nennen andere das Jahr 2026. Für Incoming-Agenturen, die langfristige Verträge mit internationalen Partnern abschließen, ist das ein erheblicher Unsicherheitsfaktor – insbesondere in der Angebotsphase für Gruppenreisen und internationale Kongresse.

„Wenn wir mitten in der Planung nicht verlässlich sagen können, welche Steuer künftig gilt, gefährden wir unsere Glaubwürdigkeit – und verlieren Aufträge an andere Städte“, erklärt Helmut Bernhart, Vorsitzender des Forums Incoming.

Forderungen der Branche

Die betroffenen Unternehmen fordern von der Stadt Wien konkrete Änderungen der geplanten Maßnahme:

  • Verschiebung des Inkrafttretens auf frühestens Jänner 2026, um bereits fixierte Buchungen im Advent- und Weihnachtsgeschäft nicht zu belasten.
  • Stufenweise Einführung statt eines einmaligen, drastischen Anstiegs.
  • Bestandsschutz für bestehende Verträge bis Ende 2026 – insbesondere bei Kongressen und Tourserien aus dem Ausland.
  • Deckelung der Ortstaxe im Gruppen- und Kongressbereich.
  • Transparente Zweckbindung der Mehreinnahmen, z.B. für touristische Infrastruktur und internationale Werbung für Wien.

Gemeinsames Vorgehen geplant

Um den Anliegen Nachdruck zu verleihen, bereiten Incoming-Agenturen gemeinsam mit Hotels und touristischen Partnerbetrieben eine koordinierte Intervention vor. Geplant sind Gespräche mit der Stadt Wien sowie öffentliche Stellungnahmen. Auch die Wirtschaftskammer Wien unterstützt die Kritik: WKW-Präsident Walter Ruck betont, dass eine Gebühr dazu dienen solle, konkrete Kosten zu decken – und nicht Budgetlücken zu schließen.

Appell an die Stadtpolitik: „Wir verstehen die Notwendigkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Aber die jetzt geplante Maßnahme geht zu Lasten jener Branchen, die maßgeblich zur internationalen Strahlkraft und Wertschöpfung Wiens beitragen. Wir brauchen ein Modell, das fair, planbar und wettbewerbsfähig bleibt“, so Bernhart abschließend. (red)


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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