22. Mai. 2006, 08:35 | news | reisebuero

Slowenien feiert "Lipizzaner-Tag"

Mit einer Festveranstaltung im slowenischen Pferdegestüt Lipica fand gestern Sonntag der "Lipizzaner-Tag" statt, in Erinnerung an den 19. Mai 1580, als Erzherzog Karl II. dem Triester Erzbischof Coreta die weißen Pferde abkaufte und im verlassenen Schloss Lipica ansiedelte.

Damit legte der österreichische Adelige den Grundstein für den Weltruhm der Lipizzaner. Durch die Selektionierung der Hengste im Schulbetrieb am Wiener Hof wurden die "Spanischen Karster" zu den berühmten Stars der "Spanischen Hofreitschule". Lipica ist das älteste ununterbrochen bestehende Gestüt Europas. Derzeit zählt die slowenische Lipizzaner-Herde 400 Pferde. 110.000 Besucher kommen jedes Jahr in das Gestüt, das jedoch - ähnlich wie sein österreichisches Pendant Piber - mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Voriges Jahr betrug der Verlust des Staatsunternehmens 200 Millionen Tolar (834.690 Euro), heuer soll der Abgang die Hälfte betragen.
Die slowenische Regierung will das mehr als 300 Hektar große Anwesen im Westen des Landes einer stärkeren touristischen Nutzung zuführen - etwa durch den Bau eines Golfplatzes -, um die hohen Kosten für die Pferdezucht zu decken. Geplant sei auch ein Lipizzanermuseum. Außerdem soll die Zahl der Lipizzaner auf 358 verringert werden. 42 Pferde sollen daher im Sommer versteigert werden. - Das "Werbematerial" für Lipica wird indes bereits millionenfach geprägt. Wenn Slowenien am 1. Jänner 2007 dem Euroraum beitritt, werden zwei spielende Lipizzaner die nationale Seite der slowenischen 20-Cent-Münze zieren. (ag/red)

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Autor/in:

Martha Steszl
Freie Journalistin

Lange Jahre war Martha Steszl fix im Team des Profi Reisen Verlags, wo sie maßgeblich an der Entwicklung des Geschäftsreisenmagazins tma verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Ausstieg ins Privatleben steht sie weiterhin als freie Redakteurin - oft & gerne auch für spontane Einsätze - zur Verfügung.